Film der Woche: «Die Apothekerin»

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“Eine Frau mit Risiken und Nebenwirkungen” - so wurde der aus Deutschland stammende Spielfilm beworben.

Bei «Die Apothekerin» handelt es sich um eine Adaption des gleichnamigen Romans der bekannten Autorin Ingrid Noll. Rainer Kaufmann, der mit dem Film für den Bundesfilmpreis nominiert war, brachte den Stoff 1997 auf die große Leinwand und verschaffte der Hauptdarstellerin Katja Riemann immer größer werdende Popularität. Stolze 1,5 Millionen Menschen sahen das Werk damals im Kino.

Der Inhalt ist sehr vielschichtig und kann kaum in zwei Sätzen zusammengefasst werden. Die Apothekerin Hella Moormann (Katja Riemann) lernt den Zahnmedizinstudenten Levin Graber (Jürgen Vogel) kennen. Er bringt mit Hellas Gift seinen Großvater um, um an das Erbe zu gelangen. Was sie nicht wussten: Das Testament wurde geändert und so müssen sie schleunigst heiraten, um das Geld zu bekommen. Levin hat allerdings ganz andere Sachen im Kopf: Er betrügt Hella mit der Haushälterin Margot (Isabella Parkinson).

Diese stürzt kurz darauf in den Tod, worauf Hella Levin mit dem verbliebenen Mann Dieter der Haushälterin (Richy Müller) betrügt. Hella wird urplötzlich schwanger und hat ein Problem: Wer ist der Vater des Kindes? Die Situation eskaliert: Dieter schlägt erst Levin, dann Hella und muss deswegen ins Gefängnis. Hella flüchtet in eine Beziehung zu Pawel, einem Kunden, der eine psychisch kranke Frau hat. Nach zwei Jahren wir diese aus der Klinik entlassen und hängt der neuen Familie wie ein Klotz am Bein. Ob das zu Beginn verwendete Gift nochmals zum Einsatz kommt?




„Beim Kinofilm gibt es meiner Ansicht nach zwei Möglichkeiten: Entweder man dreht einen tollen Festivalfilm, oder man zielt aufs große Publikum. Ich persönlich würde sagen, dass man beim Kinofilm immer mindestens eine Million Zuschauer im Auge haben sollte. Ich finde, das gehört dazu, sonst hat es gar keinen Sinn, für die Leinwand zu arbeiten.“ Dieses von Rainer Kaufmann, dem Regisseur, stammende Zitat, hat er sich wohl auch bei «Die Apothekerin» zu einem Leitsatz gemacht.

1998 gewann Katja Riemann für die Hauptrolle den deutschen Filmpreis, in den Kategorien Bester Film und Beste Nebendarstellerin (Dagmar Manzel) wurde er nominiert. Außerdem erhielt Katja Riemann beim „Malaga International Week of Fantastic Cinema“ den Award für die beste Hauptrolle. Klaus Eichhammer wurde für die beste Kamera ausgezeichnet.

Der Film wurde trotzdem eher gespalten aufgenommen. Der „film-dienst“ schrieb 1997 „Mal makabre Komödie, mal bizarres Melodram, mangelt es dem formal durchaus bestechenden Film an einer dramaturgisch überzeugenden Struktur, so daß das abgründige Spiel mit verdrängten Wünschen und unterdrückten Trieben viel erzählerischen Leerlauf aufweist.“ Währenddessen zeigte sich das Internetportal kino.de begeistert: „Volltreffer: Rainer Kaufmanns riskant konsequente Verfilmung von Ingrid Nolls Bestseller «Die Apothekerin» ist der erhofft große Wurf geworden, der womöglich beste deutsche Film dieses Jahres.“

Die 1935 in Shanghai geborene Ingrid Noll gilt als eine der renommiertesten Krimi-Autorinnen unserer Zeit. Die Romane „Der Hahn ist tot“, „Kalt ist der Abendhauch“ und „Die Sekretärin“ dürften einem größeren Publikum bekannt sein.

«Die Apothekerin» kommt am Freitag, dem 17. Oktober 2008, um 20.15 Uhr im Vierten.

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