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Kleiner Sender ganz groß: VOX ist 15

von  |  Quelle: VOX / Wikipedia
Die ersten Jahre waren hart, doch inzwischen ist VOX aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Der Erfolg gibt den Machern Recht: Die Marktanteile liegen auf Rekord-Niveau. Ein Rückblick...

Ein kleiner Sender feiert seinen 15. Geburtstag: Am 25. Januar 1993 startete VOX sein Programm. Der Privatsender der sogenannten „zweiten Generation“ verfolgte damals ein sehr ehrgeiziges Ziel: „Wir können das Fernsehen zwar nicht neu erfinden“, sagte der damalige Programmdirektor Ruprecht Eser, „aber wir können neues Fernsehen machen, seriös und unterhaltsam.“

Logo: VOXDer Sender war als sogenannte „Westschiene“ neben der Nord- und Südschiene – also RTLplus und Sat.1 – bereits in den 80ern als dritter großer Privatsender geplant und hatte schon lange vor seiner Existenz reservierte Satellitenplätze, die oft als „Westschienenkanal“ bezeichnet wurden. Der Betreiber des Sender nannte sich dementsprechend zunächst Westschienenkanal Film- und Fernseh GmbH & Co. KG, benannte sich aber später um in VOX Film- und Fernseh GmbH & Co. KG. „Westschienenkanal“ war auch der Arbeitstitel des Senders; erst im Mai 1992 wurde bekannt, dass der neue Sender VOX heißen würde - was sicherlich nicht die schlechteste Wahl war.

Der Sendebetrieb von VOX begann sehr staatsmännisch – mit einer Ansprache des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau. Unter den Journalisten der ersten Stunde waren unter anderem Wibke Bruns, Götz Alsmann und Roger Willemsen. Begleitet wurde der Start von einer Aufsehen erregenden Kampagne – etwa mit dem Werbespruch „Täglich sterben tausende Gehirnzellen. Retten Sie den Rest.“ Magazine wie «Canale Grande» mit Dieter Moor, «Voxtours» und «Liebe Sünde» standen für das eher untypische Programm. So weit, so schlecht, denn: Die Zuschauer blieben aus. Ein Jahr nach dem Start schien sogenannte das „Ereignisfernsehen“ am Ende zu sein.




Erst als Rupert Murdoch Ende 1994 große Teile des Senders übernahm, ging es bergauf. In den folgenden Jahren fasste VOX in der deutschen Fernsehlandschaft Fuß. Der Sender zeigte neben Magazinen und Reportagen jetzt auch Spielfilme und US-Serien. „Wer die Geschichte von VOX seit Sendestart verfolgt hat, wird zustimmen, dass dieser Erfolg lange Zeit nicht absehbar war“, sagt der heutige Geschäftsführer des Senders, Frank Hoffmann. „Der von Beginn an formulierte Anspruch von VOX war für einen ‚Privaten’ ja schon fast unerhört.“ Das sei 1993 neu gewesen und auch noch immer nicht selbstverständlich, so Hoffmann.

Sechs Jahre nach dem Start des Senders übernahm schließlich die heutige RTL-Chefin Anke Schäferkordt das Sagen – mit ihr stiegen die Marktanteile stetig an. Serien wie «Ally McBeal» und später «CSI: Den Tätern auf der Spur» trafen den Nerv der Zeit und brachten VOX ins Gespräch. Und auch mit Eigenproduktionen wie «Wolkenlos», «Voxtours», «hundkatzemaus» und «auto motor und sport tv» holten gute Quoten. Ein weiteres Aushängeschild des Senders war das Erotik-Magazin «Wa(h)re Liebe» mit Lilo Wanders, das unter Schäferkordt allerdings 2004 nach zehn Jahren aus dem Programm verschwand.

Schäferkordts Nachfolger Frank Hoffmann, der seit knapp drei Jahren den Sender leitet, baute diese Schiene konsequent aus, was allerdings einige Kritiker auf den Plan rief – zunehmend beherrschen inzwischen Dokusoaps das Tagesprogramm von VOX. Vor allem das Thema Kochen hat es Hoffmann angetan. Bestes Beispiel: «Das perfekte Dinner», das einerseits gute Quoten holt und nicht selten am Vorabend sogar Marktführer ist und andererseits sehr unterhaltsam ist, was der Sendung im vergangenen Jahr sogar den Deutschen Fernsehpreis einbrachte – der erste Preis in der Geschichte des Senders.

Der gewachsene Erfolg macht sich auch in den Marktanteilen bemerkbar: 2007 stellte VOX ein neue Rekordmarke von 7,9 Prozent in der Zielgruppe auf. Seit dem Sendestart konnten die Werte fast jährlich verbessert werden – ein wahrlich seltenes Bild in der Fernsehlandschaft. Nicht zuletzt deshalb: Alles Gute, VOX!

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