Gülcans Traumhochzeit, Überlebens-Training bei ProSieben und das Ende von arena

Alles hat ein Ende – auch «Gülcans Traumhochzeit». Anfang August 2007 gaben sich Moderatorin Gülcan Karahanci und Sebastian Kamps live bei ProSieben das Ja-Wort und fast drei Millionen Menschen schalteten ein – wohl auch um zu sehen, ob Kamps Vater dabei sein würde. Er hatte bereits im Vorfeld seinen Unmut geäußert und gesagt, dass ein solches Spektakel nicht seine Welt sei. Nun darf man nur hoffen, dass das Paar für immer und ewig glücklich sein wird. Nicht, dass «Gülcans Traumhochzeit» noch eine Fortsetzung erhält…

Seit einigen Monaten ist Help TV inzwischen auf Sendung, doch wirklich erfolgreich waren eigentlich nur die Shows mit Ex-ARD-Talker Jürgen Fliege. Dessen unscheinbare Beratungs-Show stand im August 2007 in der Kritik - woraufhin der Sender umgehend reagierte. Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, dass Zuschauer 50 Cent pro Anruf für eine Fliege-Beratung zahlen müssten. Testanrufe der Zeitung wurden allerdings nicht beantwortet, hieß es in dem Artikel weiter.

Nun wehrte sich Help TV: Der Sender und Jürgen Fliege hätten mit einer Datenauswertung alle Anrufe der letzten Tage begonnen. Dabei konnten drei Anrufe festgestellt werden, die von der Zentralnummer der „Bild“-Zeitung getätigt wurden, hieß es. Dies musste erst technisch ermittelt werden, da bei diesen Anrufen offensichtlich bewusst auf den Anrufbeantwortern weder eine Nachricht noch eine Rückrufnummer hinterlassen wurde. Immerhin: Die Kritik an der Show hat Wirkung gezeigt. Wie Help TV schnell bekannt gab, sollen die Anrufe fortan nur noch 14 Cent kosten.

Sender wie Help TV machen indes deutlich, dass die Fernsehwelt immer unüberschaubarer wird – genau das belegte auch eine Studie. Und auch was die Inhalte des Programms angeht, äußerten sich die Befragten kritisch: Die Hälfte aller deutschen Fernsehzuschauer glaubt nicht mehr daran, was im Fernsehen berichtet wird. Knapp 60 Prozent sind sogar der Meinung, das Fernsehprogramm sei „dümmer“ geworden. Diese Empfindungen beim Fernsehen haben der Umfrage zufolge direkten Einfluss auf die Auswahl des TV-Programms. Gezielteres Fernsehen ist offenbar auf dem Vormarsch.

Die letzten Folgen wurden im Sommer 2007 am späten Abend versendet, ehe es offiziell wurde: RTL wird keine neuen Folgen der Krimi-Serie «Doppelter Einsatz» mehr produzieren. Fiction-Chefin Barbara Thielen: „Es ist die einzige Reihe, die RTL noch besitzt. Dieses Format kann es bei uns aufgrund des Sendeschemas nicht mehr geben.“ Mit anderen Worten: Das Aus nach 13 Jahren guter Arbeit.




Nach einem Jahr Pause kehrte die Bundesliga zurück zu Premiere – und in 94 Ländern war der Auftakt der neuen Saison zu sehen. Wenige Tage später kündigte Premiere-Chef Georg Kofler überraschend seinen Rückzug an. „Nach dem erfolgreichen Vertragsabschluss mit arena beginnt für Premiere eine neue Entwicklungsphase: die Weichen sind wieder auf Wachstum gestellt, die strategische Ausgangsposition ist hervorragend“, so Kofler, der kurz darauf eine neue Firma abseits des Mediengeschäfts gründete. Nachfolger wurde Michael Börnicke. Fehlen wird Kofler in jedem Fall.

Frohe Kunde gab es für RTL bezüglich der Knast-Serie «Prison Break». Nachdem die Kölner nur noch eine Folge pro Woche am späten Abend zeigten, zogen die Marktanteile an. Mit 19,3 Prozent konnte im August 2007 ein neuer Rekord aufgestellt werden. Nach dem Ausbruch sank das Interesse allerdings wieder spürbar.

Wenig zu lachen hatten hingegen die Kollegen von ProSieben, die am Dienstagabend mit «Survivor» auf eine Abenteuer-Show setzten. Schon der Start verlief nicht wirklich gut, doch es kam noch schlimmer: Schnell stürzte die teure Produktion in den einstelligen Marktanteilsbereich ab, ehe sie erst auf 22:15 Uhr und dann auf den frühen Samstagvormittag verlegt wurde. An einem Sonntagmorgen ging derweil die Telenovela «Lotta in Love» zu Ende: 140.000 Zuschauer hielten der einstigen Vorabend-Serie zum Schluss noch die Treue.

Auch Sat.1 hatte seine Probleme im August 2007. Besonders hart traf es die Quiz-Show «Rich List» mit Kai Pflaume. Im Vorabendprogramm stimmten die Quoten, doch in der Mittwochs-Primetime fiel die Show mit gerade einmal 1,68 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 6,0 Prozent in der Zielgruppe gnadenlos durch. Bald darauf folgte das erwartete Aus.

Mit nicht einmal zwei Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 9,1 Prozent beim Gesamtpublikum kam die Hommage auf Harald Schmidt anlässlich dessen 50. Geburtstags im Ersten nicht an. Etwas überraschend nahm der WDR daraufhin die für einen Tag später geplante Wiederholung von «Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern» im Dritten aus dem Programm. „Aufgrund der zu erwartenden schlechten Zuschauerakzeptanz im WDR Fernsehen haben wir uns entschieden, sie kurzfristig aus dem Programm zu nehmen und stattdessen einen «Tatort» zu senden“. Ehrliche Worte.



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