Vermischtes

Plog über Bundesliga, Jauch und junge Zuschauer

von  |  Quelle: Süddeutsche Zeitung
Im Fall der Bundesliga rät NDR-Intendant Jobst Plog den Kollegen vom ZDF zu Absprachen mit der ARD. Derzeit vermisst er noch die Solidarität aus Mainz.

Foto: ARDNDR-Intendant Jobst Plog hat sich für den Erhalt der Bundesliga-«Sportschau» ausgesprochen. "Der Fußball soll bei uns bleiben", sagte er in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Dabei setzt er vor allem auf die Kollegen aus Mainz, die in den vergangenen Wochen durchaus auch mit den Rechten liebäugelten: "Ich hoffe, das ZDF beweist öffentlich-rechtliche Solidarität, indem es sich nicht mit abenteuerlichen Angeboten um eine 22.00-Uhr-«Sportschau» bemüht. Ein solches Programm würde bedeuten, dass der Fußballfan, der kein Pay-TV will und aufs frei empfangbare Fernsehen angewiesen ist, die Bundesliga bis spät am Abend nicht sehen kann." Er rate dem ZDF, sich in dieser Strategie abzusprechen.




Plog sprach sich dafür aus, dass das ZDF im Gegenzug mehr Pokalspiele zeigen könne als das Erste. "Im Augenblick habe ich manchmal das Gefühl, wir haben mehr Solidarität bei den Sponsoren der Fußballklubs als beim ZDF", sagte der NDR-Intendant gegenüber der "SZ". Vom Comeback des Medienmoguls Leo Kirch hält Plog derweil wenig: "Wie immer, wenn Kirch im Spiel ist, hat diese Geschichte etwas Mysteriöses."

Mysteriös war auch der letztlich gescheiterte Versuch, Günther Jauch zur ARD zu holen. Es habe "erhebliches Murren" in verschiedenen Gremieren gegeben, sagte Plog rückblickend. Die ARD werde sich künftig überlegen müssen, wie sie solche Entscheidungen fällt. "Mein Rat: Ein Intendant sollte federführend für alle verhandeln, vertraulich begleitet vom Rundfunkrat seines Hauses. Wenn jedoch alle mitreden wollen – darunter auch Sender, die nur ein Prozent des Budgets tragen - und sich jedes Gremium auf Kosten eines Stars profilieren will, dann werden wir solche Projekte nicht mehr schaffen."

Ein weiteres Problem des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist die schwindende Akzeptanz der Sender beim jungen Publikum. "Die Strategie mit dem Jüngerwerden soll man nicht übertreiben. Man kann im Fernsehen erfolgreich keine Inseln für junge Leute schaffen – sondern nur einen eigenen Kanal, so wie ARD und ZDF den Kinderkanal haben", machte NDR-Intendant Jobst Plog im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" deutlich. "Es müsste etwas sein wie unser N-Joy im Radio hier im Norden", lautet sein Vorschlag. "Kultur und Bildung dürfen wir immer machen, aber keine Alternative zu MTV."

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