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«Campus Invasion»: MTV stürmt die Uni Würzburg

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Seit dem Sommer 2001 veranstaltet MTV die "Campus Invasion", auf der verschiedene Künstler einen Tag lang auf dem Uni-Gelände auftreten.



Im Sommer 2004 kam die erste «Campus Invasion» in die Universitätsstadt Würzburg. Sie wurde damals mit rund 18.000 Zuschauern zur erfolgreichsten MTV-Veranstaltung aller Zeiten. Das Line-Up hat es möglich gemacht: Wir sind Helden und Sportfreunde Stiller performten zur besten Sendezeit.



Zwei Jahre später – am 10. Juni 2006 – kehrte MTV mit 400 hart arbeitenden Personen zurück. Schon davor hatte der Musiksender zwei Tage benötigt, um alles aufzubauen. Einen weiteren Tag nahm das Abbauen in Anspruch. Das gesamte Equipment wie die Bühne, das Licht, Ton, Kameras, Aggregate und Toiletten wurden von 15 bis 20 Lastwagen geliefert. Dabei wurde das Gelände mit einem zwei Kilometer langen Zaun gesichert, sodass keine ungebetenen Gäste eindringen konnten.



Sicherheit wurde groß geschrieben, denn überall auf dem Gelände – sei es im Zuschauerfeld oder hinter den Kulissen – waren Sicherheitsleute aktiv und ließen Journalisten und Besucher nicht aus den Augen. So konnte es auch nicht wieder vorkommen, dass Studenten einen Bierkasten während der Show ausgruben, wie es 2004 der Fall war.



9.000 Besucher empfing die Uni Würzburg in diesem Jahr, damit liegt die Veranstaltung unter dem Durchschnitt der Campus Invasion 2005. Damals besuchten 35.000 Studenten die Unis Regensburg, Osnabrück und Gießen, im Schnitt sind das über elftausend Besucher pro Veranstaltung. Ein Grund für das schwache Ergebnis der «Campus Invasion» in Würzburg dürfte sein, dass Madsen bereits am kommenden Wochenende erneut in Würzburg bei «Umsonst & Draußen» auftritt. Das Musikfestival ist sprichwörtlich umsonst und fand ebenfalls unter dem freien Himmel statt.



Die «MTV Campus Invasion 2006» öffnete in Würzburg um 14.00 Uhr, die erste Band, Madsen, spielte von 16.15 bis 17.15 Uhr. Angekündigt wurde die Band von MTV-Moderatorin Nora Tschirner, die gerne mit Christian Ulmen («FC Venus», «Ulmens Auftrag») zusammenarbeitet. In der ARD-Vorabenserie «Sternenfänger» spielte die 25-jährige Nora sogar eine Hauptrolle.



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Madsen kommt aus dem Wendland. Dort, wo die Castortransporte durchrollen. Mit ihrem Song „Vielleicht“ stellten sie sich beim Label Universal Music vor und stießen auf Begeisterung. Prompt folgte ein Plattenvertrag. MTV unterstützte die Band, indem man sie in das Artist Development Programm aufgenommen hat und beispielsweise bei der «Campus Invasion 2005» in Regensburg einen breiten Publikum vorstellte. Ein Jahr später hat die Band eine große Fangemeinde und überzeugte die Zuschauer auf dem Campus erneut. Interessant: Nach dem Auftritt sonnten sich Madsen direkt hinter der Absperrung im Backstagebereich. Selbst Musiker sind nur Menschen.



Die französische Band Phoenix performte von 17.40 bis 18.10 Uhr: die Rockband spielte neue Lieder aus dem Album „It’s Never Been Like That“. Bei heißen Temperaturen tobten die Fans, auch wenn es bei den nachfolgenden Künstlern mehr waren, ordentlich mit.



Zwischen 18.35 und 19.20 Uhr gehörte die Bühne Joy Denalane, die viele aus dem Sommer 2005 mit Max Herre kennen. Mit Herre ist Joy übrigens auch verheiratet, zudem fungiert er als Produzent. In englischer, aber auch deutscher Sprache überzeugte Joy die Zuschauer, die Stimmung blieb auf dem Unigelände weiterhin gut.



In jeder Umbauphase, welche um die 25 Minuten dauerte, wurde ein großes SingStar-Duell auf der Nebenbühne veranstaltet. Moderiert wurde das Fanträllern von Patrice, MTV-Zuschauern ist der Name selbstverständlich ein Begriff.



Ab 19.00 Uhr übertrug der Musiksender die «Campus Invasion» auf seinem Kanal, die erste halbe Stunde verfolgten 20.000 Zuschauer. Dabei wurde ein Marktanteil von 0,1 Prozent erreicht bzw. in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen 0,3 Prozent. Dementsprechend waren die Quoten gar nicht berauschend. Von 19.30 bis 23.00 Uhr verfolgten 50.000 Zuschauer die Liveshow, der Marktanteil stieg auf 0,2 (ab drei) bzw. 0,4 Prozent (14- bis 49-Jährige). MTV erreichte im Fernsehjahr 2005/2006 dagegen 0,4 Prozent bei allen Zuschauern und 0,8 Prozent bei den werberelevanten Zusehern.







Die einstündige Zusammenfassung am Sonntag um 10.30 Uhr verfolgten 40.000 Musikinteressierte , der Marktanteil lag bei 0,6 Prozent bei allen sowie 1,1 Prozent bei den Werberelevanten. Ohne der Fussballweltmeisterschaft hatte die «Campus Invasion» eine Chance auf hohe Einschaltquoten.



Mit der deutschen Band MIA, welche 1997 gegründet wurde, wurde das Feeling noch besser, die Fans liefen zur Höchstform auf. Im einstündigen Konzert von 19.45 bis 20.45 Uhr sangen mia verschiedene Lieder, unter anderem ihr „Hungriges Herz“, welches den meisten Bundesbürgern bekannt sein sollte.



Tilmann Otto, auch bekannt als Gentleman, ist der lebende Beweis, dass guter Reggae nicht zwangsweise aus Jamaika kommen muss. Gentleman begeisterte das MTV-Publikum von 21.10 bis 22.35 Uhr und brachte noch mal ordentlich Stimmung auf. Da die Temperaturen von 27° Celsius langsam abfielen und die Sonne verschwand, wurden die Unibesucher in ihren Bewegungen wieder aktiv. Gegen 23.00 Uhr wurde das offizielle Programm beendet, danach ging es unweit der Bühne mit der VIP-Aftershowparty in der Unimensa weiter. Schon den ganzen Nachmittag waren MTV-Mitarbeiter beschäftigt, die Party vorzubereiten. Kommen konnte jeder, der mindestens ein Becks-Bier erworben hatte und zusätzlich fünf Euro Eintritt zahlte. Vom großen Balkon der Unimensa konnte auf den Veranstaltungsort herabgesehen werden.



Sprichwörtlich im Weg stand die Weltmeisterschaft dem MTV-Team. So konnte das Personal nicht im noblen Maritim-Hotel übernachten, weil dort die Nationalmannschaft von Ghana verweilte. Alles in allem konnten die Verantwortlichen mit ihrem Line-Up zufrieden sein, den Studenten hat es auf jeden Fall gefallen.

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