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32. Filmwochende Würzburg: Gefrorene Engel

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Los Angeles: Bill Handel, Radio Moderator und gleichzeitig Besitzer der weltgrößten Agentur für Leihmütter, wirbt unermüdlich für die In-vitro-Befruchtung und die Leihmutterschaft. Bei der Frage nach Auslese und Genmanipulation wird Handel, dessen Großeltern Holocaustopfer waren, allerdings hellhörig.

Der Wissenschaftler Gregory Stock träumt von Gen-Modulen, die sich an- und ausschalten und zur nächst höheren Version upgraden lassen.

Der Samenbank-Direktor Cappy Rothman forscht an der Post-Portem-Samenentnahme und hält den Aufbau eines Sperma-Archivs für die US Army für unverzichtbar. Die tief gefrorenen Ergüsse von schwarzen und farbigen Spendern bleiben in Rothmans Samenbank allerdings ein Ladenhüter.

Für das Mittelstandsehepaar Amy und Steve ist die Vermittlung von Eizellenspende und Leihmutter die letzte Chance, sich den Traum vom eigenen Kind zu erfüllen.

Kim Brewer, die Bill Handels Agentur an Amy und Steve vermittelt hat, erlebt die Schwangerschaft allerdings ganz anders als die rechtmäßigen Eltern, deren Kind sie austrägt.

Kari gehört zu den beliebtesten Ei-Spenderinnen der Agentur von Shelly Smith, denn sie ist intelligent, blauäugig und blond.

Sie alle sind nicht etwas einer Spielfilmgroteske entsprungen, sondern sind die leibhaftigen Protagonisten in Frauke Sandings und Eric Blacks Dokumentarfilm «Frozen Angels». Dieser führt die Zuschauer in die Millionenstadt Los Angeles. Eine Stadt, die mehr Einwohner hat als viele Länder. Hier blüht ein ganz legaler Markt, der großes verheißt: die Herstellung perfekt modellierter Nachfahren durch die Anwendung eugenischer Erkenntnisse, Bio- und Gentechnologie.

«Frozen Angels» zeigt die Vorteile der Genmanipulation auf, lässt Befürworter zur Sprache kommen. Auf der anderen Seiten werden Zukunftstheorien unterbreitet, die – wenn man länger darüber nachdenkt – wirklich erschreckend sind. Der Film lebt von den Interviewpartnern, der Film an sich verkörpert die Location L.A. – groß und anonym.

Die Dokumentation von Frauke Sandig und Eric Black werden die Zuschauer im September 2006 im kleinen Fernsehspiel des ZDF zu sehen bekommen.

Kurz-URL: qmde.de/13011
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