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Talk über Schleichwerbung: ARD geht in die Offensive

von  |  Quelle: WDR
Schleichwerbung, Product-Placement, Geldgeschäfte: Die ARD sorgt seit Wochen für Negativ-Schlagzeilen in der Presse. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind ins Spannungsfeld von Auftrag, journalistischer Unabhängigkeit und persönlichen Bereicherungen geraten. Nun geht der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in die Offensive.

Bereits an diesem Donnerstag strahlt der WDR eine Sondersendung zu besten Sendezeit aus, in der sich WDR-Intendant Fritz Pleitgen live den Fragen der Zuschauer stellen wird. In der von Bettina Boettinger moderierten Sendung soll nach Angaben des WDR auch der Medienkritiker Volker Lilienthal zu Gast sein, der den Schleichwerbung-Skandal ans Tageslicht brachte.

Keine Schleichwerbung bei «Der Fahnder»

Unterdessen gab der WDR Entwarnung für die Krimiserie «Der Fahnder»: Die bei der WDR-mediagroup angesiedelte Programmbeobachtungsstelle für die Vorabendproduktionen der ARD hat 13 Folgen der von der Colonia Media produzierten Reihe auf Product- und Themenplacements überprüft. Dabei wurde nur in einer Folge eine auffällige Produktdarstellung festgestellt.




"Unsere Redaktion hat sich dem Hinweis angenommen und die Szene nachtäglich so bearbeitet, dass keine Marken, beziehungsweise Produkte mehr erkennbar sind", so Achim Rohnke, Geschäftsführer der WDR-mediagroup GmbH. Zusätzlich fand auch noch eine Prüfung durch Mitarbeiter der WDR-Fernsehdirektion statt, hieß es. WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf hat daraufhin die «Fahnder»-Sendungen, die noch zur Ausstrahlung anstehen, zur Sendung freigegeben. Die jetzt im Ersten ausgestrahlten 13 Folgen wurden ursprünglich von der Colonia Media bereits im Jahr 2001 für das ARD-Vorabendprogramm gedreht. Derzeit sind sie allerdings im Hauptabendprogramm zu sehen.

Untersuchung älterer «Fahnder»-Folgen

Insgesamt haben Bavaria Film und Colonia Media 203 Folgen der Serie «Der Fahnder» produziert. Sollten alte Folgen der Serie im ARD-Programm zur Wiederholung vorgesehen werden, werden diese vor der Ausstrahlung ebenfalls sorgfältig überprüft, teilte der WDR am Mittwoch mit.

Die Programmbeobachtung findet seit Anfang Juli für die Vorabendprogramme statt. Das Verfahren wurde zunächst unter den ARD-Werbegesellschaften und dann in der Gemeinschaftsredaktion Vorabend der ARD verabredet und abgestimmt.

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