Vermischtes

Wieder kein fester Sendeplatz: Dokumentarfilmer schimpfen über ARD

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Wenn 2016 die Zahl der wöchentlichen Talks verringert wird, sollen Filme im Ersten laufen – das ärgert die Dokumentarfilmer. Volker Herres hat da wenig Verständnis für.

Für Programmrotationen des Ersten Deutschen Fernsehens haben die AG Dokumentarfilm auf den Plan gerufen. Im Zuge des Endes von «Günther Jauch» zum Jahreswechsel reduziert Das Erste bekanntlich die Zahl der wöchentlichen Abend-Talks auf drei Stück, Sandra Maischberger rutscht auf den Mittwochabend. Dienstags um 22.45 Uhr soll ab 2016 ein fester Filmsendeplatz etabliert werden. „Die ARD hat wieder einmal die Gelegenheit vergeigt, in ihrem Kernbereich Profil zu gewinnen“, erklärte die AG Dokumentarfilm in dieser Woche in einer Mitteilung.

„Mit dieser Programmentscheidung untergräbt die ARD ihre eigenen Bemühungen zur Außendarstellung ihrer Dokumentarfilm-Kompetenz. Ein Genre, das inzwischen fast ein Drittel der deutschen Langfilm-Produktion ausmacht, wird weiterhin mit ein paar Sendeplätzen im Sommerloch abgespeist – dann, wenn Deutschlands Talkmasterinnen Urlaub machen,“ heißt es seitens der AG. Man geht gar noch weiter und erklärte, die getroffene Entscheidung füge sich ein in das System der Geringschätzung, „mit der der Senderverbund das Dokumentarfilmgenre seit Jahren in die dritte Reihe verweist.“ Es finde ein Schönreden in Sachen Dokumentarfilm statt, findet AG Dok-Vorsitzender Thomas Frickel und wirft der ARD Wortbruch vor.

Die Antwort von Volker Herres (kleines Foto oben), dem Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens, folgte auf dem Fuße: "Der Anteil der dokumentarischen Angebote hat im Ersten mitnichten abgenommen, wie Thomas Frickel (…) behauptete. Jemanden des Wortbruchs zu bezichtigen und dabei eine Studie heranzuziehen, die von einer einzigen untersuchten Woche auf ein ganzes Jahr schließt, ist, gelinde gesagt, unlauter“, so der Fernsehmacher.

In der relevanten Zeit ab 20.15 Uhr, so gibt die ARD in einer Mitteilung an, „der Anteil von Reportagen, Dokumentationen und Dokumentarfilmen sei im Ersten stabil geblieben: So variiere das Sendevolumen von 2008 bis 2014 jährlich zwischen 122 und 135 Stunden. Die Unterschiede zwischen den Jahren folgten darüber hinaus keinem linearen Abwärtstrend. „Im Gegenteil: Das geringste Sendevolumen von 122 Stunden gab es im Jahr 2009“ heißt es in der ARD-Mitteilung.

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