Serienlexikon

Das Serienlexikon: «Knight Rider»

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„Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.“ Kaum ein Satz sorgte in den späten 80er und frühen 90er Jahren für mehr Begeisterung. Die Serie wurde zu einem weltweiten Hit und machte David Hasselhoff zum einem der beliebtesten Stars.

Die Geschichte der Actionserie «Knight Rider» setzte bei der fast tödlichen Verletzung des Polizisten Michael Long ein. Der schwerkranke Millionär Wilton Knight nahm sich ihm an und gab ihm mithilfe plastischer Chirurgie ein neues Gesicht, neue Fingerabdrücke und den neue Namen Michael Knight. Fortan sollte sich Michael dafür im Auftrag der Foundation für Recht und Verfassung dem Kampf gegen das Verbrechen widmen. Zur Unterstützung erhielt er dafür das Wunderauto Knight Industries Two Thousand – kurz K.I.T.T. Dabei handelte es sich um einen Sportwagen, der eine nahezu unzerstörbare Außenhaut hatte. Zudem konnte er springen, auf zwei Rändern fahren und war mit zahlreichen Computern vernetzt. Im Gegensatz zu anderen Gefährten war er zusätzlich mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet, die es dem Auto möglich machte, selbst zu fahren und zu sprechen. Zwischen Michael und K.I.T.T. entstand schnell eine enge Freundschaft, die 90 Folgen lang hielt.

Letztendlich verbirgt sich hinter dem hanebüchenen Konzept das klassische Western-Motiv. Der einsame Reiter, der anstatt eines treuen Pferdes ein treues Auto hat. Serienerfinder Glen A. Larson selbst bezeichnete sein Werk als „Science-Fiction mit der Seele eines Western“. «Knight Rider» hätte allerdings kaum anders werden können, finden sich doch in der Serie zahlreiche Elemente von Larsons früheren Serien wieder. Das Thema des einsamen Helden, der nach einer lebensrettenden Operation technisch perfekt ausgestattet im Auftrag einer Geheimorganisation gegen das Böse kämpft, tauchte zuvor bei «Der Sechs Millionen Dollar Mann» auf. Rasante Autoverfolgungen und Stunts produzierte Larson bereits für «Ein Colt für alle Fälle». Den Charme des Hauptcharakters und seine Beliebtheit beim anderen Geschlecht kannte man bereits aus «Magnum» und selbst das markant, wandernde Licht von K.I.T.T. ist nicht neu. Die feindlichen Zylonen trugen es bereits 1978 in der Serie «Kampfstern Galactica». Doch der Erfolg gab Larson recht. Alle sein Serien waren große Hits in den USA.

Erstmals raste der schwarze Pontiac Trans-Am am 26. September 1982 über die amerikanischen Bildschirme des Networks NBC. Besonders groß war das Vertrauen des Senders anfangs jedoch nicht. Zwar zeigte man den Pilotfilm noch am Sonntagabend, aber die ersten Folgen liefen lediglich am ungeliebten Freitag. Doch selbst auf diesem schwierigen Sendeplatz gewann die Serie viele Fans und wurde zu einem großen Überraschungshit. Dies veranlasste NBC die Serie ab der zweiten Season am Sonntagabend zu zeigen. Innerhalb des dritten Jahres ließ jedoch das Interesse der Zuschauer deutlich nach. Um der Serie neue Impulse zu geben, wurde im Auftakt der vierten Staffel K.I.T.T. fast vollständig zerstört und musste neu konstruiert werden. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen erhielt er zusätzliche Funktionen. So konnte er sich nun zu einem Cabrio umwandeln und in den „Super Pursuit Mode“ wechseln, bei dem sich zahlreiche Flügel und Spoiler ausklappten und er damit unsagbar schnell fahren konnte. Diese Veränderungen stießen die Fans jedoch noch mehr ab. Die Serie wanderte wieder auf den Sendeplatz am Freitagabend, wo sie letztendlich nach der vierten Staffel verschrottet wurde.

Als Hauptdarsteller entschieden sich die Macher damals für David Hasselhoff, der sich zuvor sieben Jahre lang als Dr. William Foster, Jr. in der Seifenoper «Schatten der Leidenschaft» eine ansehnliche Fangemeinde erspielt hatte. Doch sein dortiger Erfolg war nicht im Ansatz mit seiner Popularität zu vergleichen, die er weltweit mit «Knight Rider» erlangte. Dieser Erfolg ermutigte ihn letztendlich auch zu seiner Musikkarriere, die ihm vor allem in den deutschsprachigen Ländern, zu einer noch größeren Verehrung verhalf. Hasselhoff selbst bezeichnete «Knight Rider» als ein Phänomen, das sogar größer war als seine spätere Serie «Baywatch». Als Grund nannte er, dass es stets darum ging Leben zu retten und nicht zu nehmen und weil gezeigt wurde, dass ein Mann tatsächlich einen Unterschied machen kann. Sein hölzernes Schauspiel schob er indessen auf die schlecht geschriebenen Drehbücher, die ihn zwangen etwas sonderbar zu agieren. Nichtsdestotrotz wurde David Hasselhoff zum markanten Gesicht der Serie und zu einem Idol für eine ganze Generation. Bisher kam kein Remake ohne ihn aus.

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