Vermischtes

Aus Protest: Tele 5 verabschiedet sich von YouTube

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Wütender Abschied mit Werbewirkung: Der Privatsender, der seine Andersartigkeit feiert, zeigt der Videoplattform YouTube den Mittelfinger.

Wer zur Hölle glaubst Du zu sein? Du schwingst Dich zum Richter über Menschen auf und verseuchst deren Liebe mit Hass. Das Gegenteil von Liebe, Youtube, ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. Du bist ab heute für uns nicht mehr gültig. Und du bist uns gleich. Bye bye.
Kai Blasbergs werbewirksam-hartes, letztes Statement an YouTube
Das war's! Tele 5 kehrt YouTube den Rücken zu. Obwohl eine Präsenz auf der viel genutzten Videoplattform heutzutage als unerlässliches Marketingtool gilt, will der Privatsender (nahezu) keinen Content mehr auf YouTube präsentieren. Nicht nur, dass Tele 5 künftig keine neuen Videos auf der Google-Tochter veröffentlichen möchte, auch die YouTube-Vergangenheit des Privatsenders wird gelöscht. Als Anlass nennt der Sender den Umstand, dass YouTube Tele 5 aufgrund eines Programmtrailers, in dem für einen kurzen Augenblick ein blanker Busen zu sehen war, eine Ermahnung erteilt hat. Gemäß der YouTube-Richtlinien bedeuten drei Ermahnungen die Sperrung eines Kanals. Das wolle Tele 5 nicht hinnehmen.

Ob man im Hause Tele 5 wirklich so wütend über diesen ersten "Strike" ist oder eh mit einem YouTube-Weggang liebäugelte und nun einfach auffallen und ganz nebenher ein Zeichen setzen will, wissen wohl nur die an der Planung dieses Protestabschieds Beteiligten. Senderchef Kai Blasberg ist in einem Pressestatement jedenfalls auf 180: "YouTube schaut bei geistigem Diebstahl zu, fördert ihn sogar. Über Gewalt wird hinweggesehen, YouTube verweigert jegliche Verantwortung für die Inhalte auf der Plattform. Bei Sexualität jedoch erwacht dann die Moral. Das ist Prä-Faschismus und Zensur. Heute sind es Nippel, morgen rote Hosen und übermorgen irgendwas ... YouTube gaukelt uns vor, dass Zensur etwas Normales sei. Wir lassen uns das nicht mehr bieten."

Blasberg führt fort: "Als TV-Sender und Rechte-Inhaber können wir Bewegtbild auf unserer eigenen Seite, wo wir die Kontrolle haben, wo wir die Regeln machen, viel besser einer Öffentlichkeit zugänglich machen, die das auch wertschätzt." Nur ein einziges Video werde man bei YouTube auf dem Tele-5-Kanal stehen lassen: Ein frisch produziertes Musikvideo mit Musiker und Satiriker Willy Karma, dessen Kanal zwischenzeitlich gesperrt wurde, weil der YouTube-Algorhythmus seine Satire gegen Volksverhetzung als Volksverhetzung einschätzte. Obwohl Karmas Kanal wieder freigeschaltet ist, verlässt auch er YouTube.


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