Kino-Check: «Endless Poetry»

Metascore: 78/100
Beste Kritik: 100 (RobertEbert.com)
Schlechteste Kritik: 50 (San Francisco Chronicle)

FSK: 12
Genre: Drama
Starttermin: 19.07.2018

Der Meister der Mitternachtsfilme Alejandro Jodorowsky (Der Heilige Berg, El Topo) ist mit fast neunzig Jahren zurück im Kino. Diesmal mit einer Autobiographie, die nicht nur die künstlerischen Wurzeln des Chilenen erkundet, sondern auch eine Art Heilungsprozess ist.

Der junge Alejandro entdeckt durch einen Diebstahl die Poesie. Es ist eine Sprache, die sich der Welt mit Offenheit und Neugier nähert, statt mit den engstirnigen Kategorien, in denen seine Familie ihre Wahrnehmung strukturiert. Der Vater ist autoritär und begegnet jeder Form von Zärtlichkeit mit Härte, die sich unter anderem in problematischen Männlichkeitsbildern und Dominanz ausdrückt. Die Mutter, eine Frau, die mehr singt als spricht, wird ihrerseits von dem bildlichen Korsett der eigenen Familie eingeengt. Keine guten Voraussetzungen also, um sich frei zu entfalten. Als sein Cousin Ricardo ihn schließlich in die Künstlerszene Santiago de Chiles einführt und ihm die Angst vor seiner Empfindsamkeit nimmt, blüht der junge Alejandro auf. ENDLESS POETRY wird getragen von einer Lust am Leben und an der Freiheit. Die Figuren sind überzeichnet, die Wortwahl und die Dialoge extrem. Provokativ und theatralisch ist der Film nicht nur Künstlerbiographie, sondern fragt nach den Formen der Erzählung, mit denen man einem Leben begegnet. In der künstlerischen Bearbeitung alter Konflikte findet Jodorowsky einen Erzählmodus, der weniger realistisch als therapeutisch ist.

OT: Poesía Sin Fin
Regie: Alejandro Jodorowsky
Drehbuch: Alejandro Jodorowsky
Besetzung: Adan Jodorowsky, Pamela Flores, Brontis Jodorowsky
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