Amazons Hitserie «The Boys» startet in die mittlerweile vierte Staffel, doch das Hamsterrad beginnt zu stocken.
Clever, satirisch, düster, brutal und teilweise gar lustig, sind allesamt Adjektive die «The Boys» schnell zu einem der großen Aushängeschilder für Amazons Streamingservice Prime Video gemacht haben. Ständige Repetition und fehlender inhaltlicher Fortschritt sorgen allerdings auch in dieser vierten Staffel für eine gewisse Stagnation beim einstigen Vorzeigemodell. Das Blut spritzt weiterhin in Massen, doch weder Gore-Effekte noch die Fixierung von Showrunner Eric Kripke auf den männlichen Anus, können im mittlerweile vierten Jahr noch für irgendwelche Schockmomente sorgen.
Einzig Butchers unheilbarer Gesundheitszustand sorgt für einen Hauch von Fortschritt und verhindert die sich stetig wiederholenden Handlungs- und Fehlerspirale, zumindest diese Figur betreffend. Doch eine Serie, deren beiden Protagonisten Butcher und Homelander man gleichermaßen die Erschöpfung in praktisch jeder ihrer Szenen ansieht, zeigt entweder intendiert oder gar unbeabsichtigt, dass die Handlung um die etablierten Supes und Boys weitestgehend auserzählt ist. Die jüngste Ankündigung, dass «The Boys» mit Staffel fünf zu Ende gehen wird, verstärkt zudem durchaus das Gefühl einer Füller-Staffel vor dem großen Finale.
Im Kern bleibt sich «The Boys» letztlich trotz geringen Handlungsfortschritts und der stetigen Abnahme von bissiger Satire treu, womit Fans, die nach Staffel drei in „Weiter so!“ Manier vor den Fernsehgeräten saßen, auch über diese vierte Ausgabe hinweg bis zum großen Finale relativ risikolos bei Stange gehalten werden dürften.