Die Kritiker�Conan O�Brien Must Go� Kritik � Keiner bl�delt sich besser durch die Welt

von Marc Schneider21. April 2024

Der langj�hrige, US-amerikanische Talkshow-Host Conan O�Brien, begibt sich abermals auf Reisen, die den schmalen Grat zwischen Fremdsch�m- und Lachfaktor meistern sollen.

Wer j�ngst O�Briens Auftritt bei der popul�ren YouTube-Show �Hot Ones� gesehen hat, d�rfte sich als Fan k�stlich am�siert haben und als jemand der mit der Person Conan O�Brien bisher nicht in Ber�hrung getreten ist, durchaus die Frage gestellt haben, welcher v�llig Durchgeknallte hier in die Sendung eingeladen wurde. Es ist O�Briens langj�hriger Shtick mit dem Fremdsch�mfaktor zu spielen und dessen Grenzen auszuloten, dabei aber m�glichst unterhaltsam zu sein. Keiner d�rfte, insbesondere als Late-Night-Host, diese Grenzen zwischen charmanten Bl�deleien und aufdringlichen, geradezu dreist wirkenden Einlagen so gut gemeistert haben, wie er. Denn so sehr viele seiner Auftritte auch planlos, �bertrieben und improvisiert wirken, wei� der magna cum laude Absolvent der Elite Universit�t Harvard stets ganz genau, wie weit er mit G�sten und dem Zuschauer spielen kann.

Es �berrascht nicht, dass ausgerechnet er, in einer sich wandelnden TV-Landschaft, mit stetig obsoleter werdendem linearem Fernsehen und sinkenden Einschaltquoten, erkannt hat, dass die Zeit der klassischen Late-Night-Shows, f�r die Zuschauer abends aufbleiben, um diese dann samt Werbeunterbrechungen �live� vor dem heimischen Fernsehger�t zu verfolgen, vorbei ist. So waren es Ausschnitte seiner Shows auf YouTube, die weitaus h�here Reichweiten, insbesondere auch international, produzierten als die eigentlichen Ausstrahlungen im klassischen US-Fernsehen. Besonders erfolgreich liefen schon damals die Specials �Conan Without Borders�, die bis heute auf YouTube abrufbar sind und ihm auch international einen gr��eren Bekanntheitsgrad verschafften, weshalb die nun f�r den US-Streamer Max produzierte Nachfolgesendung �Conan O�Brien Must Go� niemanden �berraschen d�rfte.

Sich selbst zum Zentrum der Lachmuskeln zu machen und sich f�r keine Albernheit zu schade zu sein, ist abermals erkl�rtes Ziel seiner Reisen. Ob in Norwegen, Argentinien, Thailand oder Irland ist die Vorgehensweise immer identisch. Conan trifft seine internationalen �Fans� (die ihn �ber seinen Podcast kontaktierten) oder Einheimische mit der Intention, dass der Zuschauer nach der Sendung nicht mehr �ber das gezeigte Land wei� als vor der Show. Zu gro�en Teilen gelingt ihm dieses Ziel auch. Denn Eckpfeiler der �u�erst kurzweiligen Reisen sind nicht die L�nder selbst, sondern die Menschen mit denen er auf diesen interagiert. Mit krudem Humor und einem teils �u�erst frechem und dreistem Auftreten, gelingt meist der Spagat zwischen lautem Lachen und versch�mtem Wegschauen vom Bildschirm. Was auff�llt ist allerdings insbesondere im Vergleich zu seiner vorherigen Reiseshow, dass dieses neue Projekt offensichtlich f�r die Aufmerksamkeitsspanne der Social-Media-Generation geschaffen wurde. Vieles wirkt �u�erst beschleunigt und geradezu gehetzt, die verschiedenen Szenen passen f�r sich alleinstehend, wirken aber immer etwas wahllos zusammengeschnitten, so als w�re geplant, die Show zu einem sp�teren Zeitpunkt in ihre Einzelteile zerlegt in kleinen St�cken auf einer Videoplattform wie YouTube zu ver�ffentlichen.

�Conan O�Brien Must Go� bietet f�r langj�hrige Fans des Entertainers kurzweilige, altbekannte Unterhaltung und d�rfte, je nachdem bei welchem Streamer sie hierzulande gezeigt wird, �hnlich wie andere Reiseshows, beispielsweise Amazons �James May: Our Man in...�, durchaus seine Zuschauerschaft finden.