 
Denis Villeneuves-Fortsetzung kommt nach Jahren in die weltweiten Kinos.
 Es ist sehr kompliziert, dieses Monster von Film zu rezensieren. Denn er sieht natürlich wie immer phantastisch aus: von Denis Villeneuves Inszenierung über die Setdesigns, die Kostüme, selbst den Hans-Zimmer-Soundtrack... einfach die generelle Größe, die Grandezza dieses Filmes macht ihn zu einem wahren Erlebnis, das man unbedingt im Kino mitnehmen sollte. Für genau solche Filme gibt es Kinos mit Riesenleinwand und wummerndem Soundsystem - im IMAX-Format mag das sogar noch beeindruckender wirken. Selbst Villeneuves Brutalismus-Fetisch passt perfekt als Look der bösen Harkonnens. Wer Filme liebt, darf dieses technische Meisterwerk nicht erstmals auf seinem kleinen Fernseher oder gar auf seinem iPad rezipieren - das ist dann schon nah am kulturellen Frevel.
Es ist sehr kompliziert, dieses Monster von Film zu rezensieren. Denn er sieht natürlich wie immer phantastisch aus: von Denis Villeneuves Inszenierung über die Setdesigns, die Kostüme, selbst den Hans-Zimmer-Soundtrack... einfach die generelle Größe, die Grandezza dieses Filmes macht ihn zu einem wahren Erlebnis, das man unbedingt im Kino mitnehmen sollte. Für genau solche Filme gibt es Kinos mit Riesenleinwand und wummerndem Soundsystem - im IMAX-Format mag das sogar noch beeindruckender wirken. Selbst Villeneuves Brutalismus-Fetisch passt perfekt als Look der bösen Harkonnens. Wer Filme liebt, darf dieses technische Meisterwerk nicht erstmals auf seinem kleinen Fernseher oder gar auf seinem iPad rezipieren - das ist dann schon nah am kulturellen Frevel. Wir müssen aber auch mal über die Harkonnens reden. Die sind ja auch im Buch wie sie sind. Aber die Frage muss sein, ob man bei einer Adaption 60 Jahre später nicht ein paar Anpassungen vornehmen muss. Bei anderen Figuren tun sie das ja auch - Chani (Zendaya) wird zu einer modernen Frauenfigur, was sehr organisch und plausibel gelingt. Die Fremen werden religiös ausdifferenziert (auch wenn die Kritik bestehen bleibt, dass kaum bis keine arabischen Schauspieler besetzt wurden), Lady Jessica bekommt noch einmal eine andere Agenda, eine wichtige Fraktion aus dem Buch fehlt völlig, usw.
Wir müssen aber auch mal über die Harkonnens reden. Die sind ja auch im Buch wie sie sind. Aber die Frage muss sein, ob man bei einer Adaption 60 Jahre später nicht ein paar Anpassungen vornehmen muss. Bei anderen Figuren tun sie das ja auch - Chani (Zendaya) wird zu einer modernen Frauenfigur, was sehr organisch und plausibel gelingt. Die Fremen werden religiös ausdifferenziert (auch wenn die Kritik bestehen bleibt, dass kaum bis keine arabischen Schauspieler besetzt wurden), Lady Jessica bekommt noch einmal eine andere Agenda, eine wichtige Fraktion aus dem Buch fehlt völlig, usw. Das funktioniert zwar, weil Austin Butler seinen Feyd-Rautha wirklich gut verkauft, aber so richtig ernst nehmen kann man das alles nicht. Sein Feyd könnte genauso in einem anderen Wüstenfilm («Mad Max: Fury Road») als einer der Typen auftauchen, die sich Chrom ins Gesicht sprühen. Bei «Mad Max» ist ohnehin alles over the top und hier oder vielleicht in David Lynchs Version würde er besser reinpassen als in Villeneuves ansonsten eher geerdetem Ansatz. Selbst die Optik von Giedi Prime, dem Heimatplaneten der Harkonnens, war in der Konzeptphase bestimmt noch beeindruckend, ist aber inzwischen zu nah an «Thor Love and Thunder». Vielleicht hätte man das ganze Franchise an dieser Stelle aufwerten können, wenn die Harkonnens je eine realistische, ernstzunehmende Bedrohung wären. Wie gesagt: es wäre nicht die größte Änderung an der Vorlage. «A Song of Ice and Fire» ist ja maßgeblich von «Dune» beeinflusst, nun wäre es vielleicht an der Zeit gewesen, sich wiederum der Stärken von «Game of Thrones» zu bedienen.
Das funktioniert zwar, weil Austin Butler seinen Feyd-Rautha wirklich gut verkauft, aber so richtig ernst nehmen kann man das alles nicht. Sein Feyd könnte genauso in einem anderen Wüstenfilm («Mad Max: Fury Road») als einer der Typen auftauchen, die sich Chrom ins Gesicht sprühen. Bei «Mad Max» ist ohnehin alles over the top und hier oder vielleicht in David Lynchs Version würde er besser reinpassen als in Villeneuves ansonsten eher geerdetem Ansatz. Selbst die Optik von Giedi Prime, dem Heimatplaneten der Harkonnens, war in der Konzeptphase bestimmt noch beeindruckend, ist aber inzwischen zu nah an «Thor Love and Thunder». Vielleicht hätte man das ganze Franchise an dieser Stelle aufwerten können, wenn die Harkonnens je eine realistische, ernstzunehmende Bedrohung wären. Wie gesagt: es wäre nicht die größte Änderung an der Vorlage. «A Song of Ice and Fire» ist ja maßgeblich von «Dune» beeinflusst, nun wäre es vielleicht an der Zeit gewesen, sich wiederum der Stärken von «Game of Thrones» zu bedienen.