Montags blickt Quotenmeter auf aktuelle Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops und ordnet diese ein. Diesmal geht es um die RTL-Formate «Blamieren oder Kassieren» und «Schlag den Besten», die der Kölner Sender aus Unterföhring geerbt hat.
Durchaus überraschend hatte sich RTL im vergangenen Sommer die Rechte an den beiden von Stefan Raab kreierten Formaten «Blamieren oder Kassieren» und «Schlag den Besten» gesichert. Der Deal kam deshalb überraschend, da ProSieben die beiden Formate noch 2022 im Programm hatte. Der Verkauf von «Blamieren oder Kassieren» irritierte auch deshalb, da der «TV total»-Quiz-Ableger im Nachlauf an die Muttersendung im Juni und Juli 2022 eigentlich gut funktioniert hatte. Nur einmal rutschte das Ergebnis deutlich unter den Senderschnitt, damals lief die von Elton moderierte Sendung aber auch gegen ein Spiel der Nationalmannschaft der DFB-Frauen.
Das Quiz-Format macht derzeit zwar ebenfalls keine einfache Zeit durch, hatte die Messlatte im vergangenen Herbst bei RTL aber eben auch recht hochgelegt. Mit 9,6, 7,9 und 8,5 Prozent Marktanteil im Vorfeld der Europapokal-Übertragungen am Donnerstagabend gibt es sicherlich Luft nach oben, aber die Konkurrenz aus Unterföhring würde solche Werte wohl auch nicht ablehnen. Dennoch ist für das weiterhin von Elton präsentierte Quiz, das einem leicht angepassten Ablauf folgt, ein Reichweiten- und Quotenschwund gegenüber der Hinrunde zu konstatieren. Die ersten sechs Ausgaben kamen im Schnitt auf 1,64 Millionen Zuschauer und 11,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, während die drei Folgen im neuen Jahr 1,42 Millionen Zuschauer und 8,7 Prozent bei den Umworbenen verzeichneten. Alles in allem kann RTL aber mit der Sendung bislang durchaus zufrieden sein, im Durchschnitt kam man auf 10,2 Prozent. Zumal «Blamieren oder Kassieren» ohnehin vor allem dazu dient, den quotenschwachen Fußball-Vorlauf zu ersetzen.
Kleiner Pluspunkt für RTL: Die vierteilige Ausstrahlung wirkt sich auch auf die Programmierung vonn «Schlag den Star» bei ProSieben aus. Der Unterföhringer Sender verzichtet nach zwei Ausgaben Ende Januar und Anfang Februar noch bis 30. März auf den «Schlag den Raab»-Nachfolger. Üblicherweise zeigt ProSieben die Live-Sendung recht regelmäßig alle vier Wochen. Wenn sich am Osterwochenende die Comedians Kaya Yanar und Paul Panzer gegenüberstehen, könnte sich das Publikum möglicherweise am Wettkampf der Prominenten schon satt gesehen haben, zumal sie durch das RTL-Konzept inzwischen an eine schnellere Fluktuation der Kontrahenten gewöhnt sind. «Schlag den Star» kam mit 8,6 und 7,8 Prozent in der Zielgruppe ohnehin schon schwerfällig aus dem Startblock im neuen Jahr. Ob die mauen Quoten zum Trend werden, entscheidet sich in weniger als drei Wochen.