ist auch Guy Ritchie drin. Der Serienableger des gleichnamigen Films führt die Tradition der britischen Gangsterkomödie des Regisseurs auf zu erwartendem Niveau in serieller Form fort.
Ein paar Kleinkriminelle, die gerne groß hinauswollen, explizite Gewaltdarstellungen und eine Brise britischen Humors sind zum unverkennbaren Markenzeichen des englischen Filmemachers Ritchie geworden. Wie ein roter Faden zieht sich das Gangstergenre durch seine Filmographie. Auch der Serienableger beschreitet hier keinerlei neue Wege und zeigt ziemlich genau das, womit Zuschauer bei einer Guy-Ritchie-Serie rechnen würden.
Denn das Drehbuch ist trotz einiger Längen durchaus stimmig, der Wechsel zwischen eher humoristischen Einlagen und harten Gewaltszenen gelingt. Die erzählte Geschichte wirkt oberflächlich gesehen recht vorhersehbar, kann allerdings durch die eher undurchschaubaren Figurenmotive spannend gehalten werden. Die Inszenierung, überzeugt auch dank der fehlenden Notwendigkeit von CGI-Einsatz und meistert den Spagat zwischen bodenständiger Kameraarbeit, die allerdings zu jeder Zeit äußerst hochwertig daherkommt.
«The Gentlemen» erfindet das Rad nicht neu und unterscheidet sich stilistisch auch kaum von den Frühwerken des Regisseurs in diesem Genre. Der Fakt, dass trotz fehlender Originalität mit immer wieder ähnlichen Ansätzen und Geschichten seit den späten 90er Jahren im Lieblingsgenre Ritchies der Unterhaltungswert noch gewahrt werden kann, spricht durchaus für ihn. Denn trotz einiger Logiklöcher und Wiederholungen bieten sowohl seine Gangsterfilme als auch dieser Serienableger abermals kurzweilige, qualitativ hochwertige Handwerksarbeit. Letztlich ist «The Gentlemen» eine klare Empfehlung für alle Guy Ritchie Fans, wer hingegen mit seiner bisherigen Filmographie nichts anfangen kann, wird auch um diese Serienumsetzung einen weiten Bogen machen.