US-FernsehenWarner, Fox und Disney gründen Sport-Hulu

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Ab Herbst soll der neue Streamingdienst die Sportwelten vereinen.

In den USA haben sich die Medienkonzerne Fox Corp, Walt Disney und Warner Bros. Discovery für einen gemeinsamen Streamingdienst zusammengeschlossen. Ähnlich wie beim fiktionalen Fernsehen bündeln die drei Konzerne ihre Sportangebote in einer gemeinsamen App, auch das inzwischen zu Disney gehörende Hulu war ein solches Gemeinschaftsprojekt.

Disneys ESPN, Warner Bros. Discoverys TNT und Fox Sports sollen in einer neuen, eigenständigen App angeboten werden. An dem noch namenlosen Dienst sind die drei Unternehmen zu je einem Drittel beteiligt. Der Zeitplan ist ehrgeizig: Schon im Herbst soll es losgehen. Allerdings verfügen die Medienkonzerne bereits alle über eigene Streaming-Dienste, eine technische Basis ist bereits vorhanden. Abonnenten erhalten Zugang zu linearen Sportnetzwerken wie ESPN, ESPN2, ESPNU, SECN, ACCN, ESPNEWS, ABC, Fox, FS1, FS2, BTN, TNT, TBS, truTV und ESPN+. Die Preise werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Alle großen Sportrechte wären - mit Ausnahme der NFL - unter einem Dach.

Die Sportangebote von Disney, Warner Bros. Discovery und Fox werden nicht-exklusiv an den neuen Sportdienst geliefert. Alle Inhalte bleiben für die bestehenden Streaming-Plattformen wie Max und ESPN+ verfügbar. Das Konzept könnte der letzte Schritt sein, um alle Inhalte von den traditionellen Fernsehsendern zu den Streaming-Diensten zu bringen. Bisher müssen viele Sender noch hohe Kabelgebühren zahlen oder sind von Kabelnetzbetreibern abhängig. Mit der Umstellung auf das digitale Zeitalter würden sie unabhängig von anderen Unternehmen.

"Der Start dieses neuen Streaming-Sportdienstes ist ein bedeutender Moment für Disney und ESPN, ein großer Gewinn für die Sportfans und ein wichtiger Schritt nach vorn für das Mediengeschäft", sagte Disney-CEO Bob Iger in einer Erklärung. "Das bedeutet, dass die gesamte Palette der ESPN-Kanäle den Verbrauchern neben den Sportprogrammen anderer Branchenführer als Teil eines differenzierten, sportzentrierten Dienstes zur Verfügung stehen wird." Disney möchte seinen Streamingdienst ESPN+ in die Gewinnzone bringen und auch die Einschaltquoten von ESPN deutlich verbessern.