Buchclub ‚Terafik‘

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Eine aufregende erste Reise erwartet Nilufar - die erste Reise nach Iran. Noch dazu wird es eine Reise mit einer ihr unbekannten Familie.

Es ist die Familie ihres Vaters, der sie zugunsten seiner Heimat verlassen hat, als sie noch ein kleines Mädchen war. Nun erlebt Nilufar die Welt ihres Vaters das erste Mal selbst. Eine Welt, voll von neuen Gesichtern, die Wunden und Sehnsüchte präsentieren, die Nilufar noch nicht präsent waren. Aufgewachsen in Deutschland, blieb sie von vielen Ideen und Träumen der iranischen Gesellschaft lange unberührt. Auch wenn sie wusste, dass es viele Unterschiede gab, wird ihr erst jetzt so richtig klar, wie deutlich anders ihr Leben in diesem Land gewesen wäre - und welchen Effekt die Reise auch jetzt noch auf die Berlinerin haben wird.

Nilufar erlebt eine Gesellschaft voll von Gegensätzen und Traditionen, die bislang vor ihr verborgen geblieben sind. Zum ersten Mal erhält sie eine echte Vorstellung davon, wie ihr Leben an der Seite ihres Vaters hätte sein können. Eine lange und verwobene Geschichte über Zusammenhalt, Zerrissenheit und Identität beginnt.

Während das chaotische Treibens Teheran die deutsche Frau umgibt, versucht sie ein Stück Vertrautheit und Verständnis zu finden. Ihr eigener Vater bleibt ihr dabei fremd, so sehr sie auch versucht, ihm nahe zu kommen - ganz im Kontrast zu der sonst so stark bestehenden Gastfreundschaft ihrer Verwandten. Vor dieser kann sich Nilufar kaum retten. Auch wenn die Gesten sicherlich lieb gemeint sind, findet sich die Reisende immer wieder in überfordernden Familienmomenten wieder. Stück für Stück begibt sich Nilufar auf eine spannende Reise, die sie nicht weiter raus, sondern immer tief in den Kern des Landes führt. Eine Geschichte, welche die Gespaltenheit eines gesamten Landes entfaltet - deutlich sichtbar am Leibe ihrer eigenen Familienmitglieder.

Die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani wurde 1983 als Tochter mit iranischen Wurzeln in Gießen geboren. Nach Abschluss eines Literaturwissenschafts- und Psychologiestudiums veröffentlichte sie bereits einen Gedichtband sowie einzelne Werke in Literaturzeitschriften. In ihrem Debut-Roman "Terafik" wird deutlich, wie schwer das Leben zwischen zwei kontrastreichen Welten sein kann. Noch heute lebt die Autorin in Berlin - tief in sich immer noch die aufreibenden Erinnerungen an eine andere Welt tragend.