Disneys Mandalorianer geht in die dritte Runde, doch gewisse Abnutzungserscheinungen können nicht mehr kompensiert werden.
Grogu ist wieder da! In den ersten beiden Folgen der neuen Staffel «The Mandalorian» können die Macher der Serie den kleinen grünen Gnom gar nicht oft genug auf möglichst putzige Weise ins Bild gleiten lassen. Doch auch „Baby Yoda“ vermag es mittlerweile nicht mehr über die schwache, in die länge gezogene Handlung, mit immer wieder ärgerlichen plot holes hinwegzutäuschen. 
«The Mandalorians» größtes Problem ist allerdings in der Tatsache begründet, dass während der Zeitspanne zwischen der zweiten und dritten Staffel, mit «Andor» eine Star-Wars-Serie beim Streamingdienst auf Sendung ging, die erzählerisch einen Klassenunterschied darstellt und den Mandalorianer in praktisch allen Belangen in den Schatten stellt. Ganz ohne knuffige grüne Plüschfigur und Held in glänzender Rüstung hat sich Andor auf spannendes und ausgereiftes Geschichtenerzählen konzentriert und damit die Messlatte für den Mandalorianer weitaus höher gehängt als sie es noch bei Staffel 2 war. Denn die Fans wissen jetzt, dass gut durchdachtes, intelligentes und strukturiertes Geschichtenerzählen im Star-Wars-Universum durchaus noch möglich ist und bekommen genau jenes, von den beiden Auftaktfolgen der neuen Staffel ausgehend, verwehrt.
«The Mandalorian» ist mit Staffel 3 leider endgültig im Mittelmaß angekommen. Eine Serie, die mit dem Smartphone in der Hand und dem gelegentlichen Aufblicken auf den Fernseher geschaut werden kann, ohne wirklich etwas zu verpassen. Das verschenkte Potential, welches insbesondere auf die Bequemlichkeit der Autoren zurückzuführen sein dürfte, ist äußerst bedauerlich.