Immer montags blickt Quotenmeter auf die Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops der zurückliegenden Woche. Das Jahr beginnt mit sportliche Vorsätzen, doch wer ist der wahre Quoten-König?
Spricht man in Bezug auf das Fernsehen über Fußball ist oftmals die Rede von König Fußball, der nicht nur allerlei Privilegien genießt, sondern auch stets für gute Quoten sorgt. Wird eine Fußball-Weltmeisterschaft gespielt und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen, pausiert im Privatfernsehen neuproduziertes Programm, um es von einer schlechten Quote zu schützen. Diese Rechnung ging zwar während des Turniers in Katar im November und Dezember einmal mehr auf, doch die Zuschauerzahlen im Ersten und ZDF waren verglichen mit vergangenen Turnieren alles andere als majestätisch. Dies wurde an dieser Stelle hinlänglich diskutiert. Am vergangenen Wochenende startete nun auch die Bundesliga in die zweite, etwas verlängerte Saisonhälfte.
Die deutsche Nationalmannschaft steht noch vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen Norwegen am heutigen Abend bereits sicher im Viertelfinale. Die Siege über Argentinien und die Niederlande verfolgten ein Millionen-Publikum. Am Samstag trat das DHB-Team erstmals zur besten Sendezeit an und lockte 6,10 Millionen Zuschauer zum ZDF. Für die höchste Reihweite des Turniers reichte es damit aber dennoch nicht, denn das Vorrunden-Spiel gegen Serbien sicherte dem Ersten 6,27 Millionen. Mit einem Marktanteil von 26,2 Prozent bei den Jüngeren gegen das Nachbarland brauchen sich die Handballer vor König Fußball aber nicht zu verstecken. Das Spiel gegen Argentinien, das am Donnerstag um 18:00 Uhr begann holte sogar 27,0 Prozent. Am heutigen Abend erfolgt der Anwurf gegen die Norweger erneut in der Primetime.
Während im Januar in den USA traditionell der Fokus voll und ganz dem Football gehört, ist die Situation hierzulande etwas unübersichtlicher, denn neben Fußball und einem Handball-Großturnier ist natürlich auch der Wintersport omnipräsent im Fernsehen. Am Wochenende stand das traditionsreiche Ski-Rennen aus Kitzbühel von der Hahnenkamm-Abfahrt an. Während am Freitagvormittag 1,44 Millionen Zuschauer im ZDF gezählt wurden, stieg das Interesse am Samstag um 11:30 Uhr auf 2,44 Millionen. Mit einem Marktanteil von 19,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lief es ausgezeichnet für den Mainzer Sender, der ab 13:00 auch die 10-Kilometer-Verfolgung der Damen im Biathlon übertrug. Die Reichweite stieg auf 4,01 Millionen, der Marktanteil auf 24,2 Prozent und damit auf Fußball-Verhältnisse. Die Herren-Verfolgung holte zwar rund 110.000 Zuschauer mehr, der Marktanteil lag aber „nur“ bei 19,9 Prozent. Noch gefragter waren aber am Sonntag die Staffel-Wettbewerbe. Um 11:43 Uhr schalteten bereits 4,30 Millionen Zuschauer die Frauenstaffel ein, der Marktanteil lag bei sagenhaften 22,8 Prozent. Die Herren-Staffel am Nachmittag verfolgten sogar mehr als fünf Millionen Menschen und bescherte dem ZDF 23,1 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Auch abseits des Königs des Wintersports lief es für das ZDF überragend, sodass Randsportarten wie eine Zusammenfassung von Skicross Freestyle am Sonntagnachmittag ab 16:19 Uhr auf knapp drei Millionen Zusehende und 11,8 Prozent bei den Jüngeren kam.
Zwangsläufig fällt aber auch so manche Sportart dem bunten Wintersporttreiben zum Opfer. Die 15-minütige Zusammenfassung des Eishockey-Spiels der DEL-Teams aus Mannheim und München überzeugte am Samstagmorgen ab 9:43 Uhr nur 0,43 Millionen Zuschauer zum Einschalten. Mit einem Marktanteil von nur 3,0 Prozent lief es so schlecht wie seit November 2019 nicht mehr. Damals wurde eine Zusammenfassung aber erst im Nachmittagsprogramm gesendet. Eishockey wird es demnächst auch wieder bei ProSieben Maxx geben. Der Spartensender zeigt nach der NFL-Saison am Sonntagabend wieder Spiele aus der National Hockey League (NHL) aus den USA. Die Übertragung entpuppte sich im vergangenen Jahr allerdings als Rohrkrepierer mit Marktanteilen von meist weniger als einem Prozent. Besserung gab es aber während der Final-Serie, als im Nachtprogramm teils starke Werte von bis zu 3,9 Prozent generiert wurden. Fraglich ist aber, ob die reguläre Spielzeit diesen Aufschwung verwerten kann. Angesichts der mickrigen Marktanteile im ZDF ist dies aber mehr als fraglich.