Nach «Discovery» und «Picard», beide von Fans und Kritikern gleichermaßen bestenfalls durchwachsen aufgenommene Serien, liefert «Strange New Worlds» wieder echtes «Star Trek» Feeling.
Was machte den großen Erfolg der «Star Trek» Serien der 90er Jahre aus? Genau diese Frage scheinen sich die Macher von «Star Trek: Strange New Worlds» gestellt zu haben. Das Entdecken neuer Welten, Zivilisationen und Lebensformen, rückte bei den jüngsten Ausflügen in das Star Trek Universum rund um «Discovery» und «Picard» ebenso in den Hintergrund, wie der Umgang miteinander, sowohl soziokulturelle, politische als auch ethische Aspekte betreffend. Die eigenständigen, in sich abgeschlossenen Geschichten wurden verworfen und durch langwierige staffelübergreifende Geschichten ersetzt, die teils zu massiven Längen samt Füllmaterial führten.
Visuell hervorragend umgesetzt, mit viel Liebe zum Detail die Originalserie betreffend, glänzt «Strange New Worlds» mit einem sympathischen, hervorragend miteinander harmonierenden Cast, spannenden Einzelabenteuern und einer frischem Brise Humor, die sowohl bei «Discovery» als auch «Picard» mit der Lupe gesucht werden kann. Auch wenn nicht jede Geschichte gleichermaßen emotional mitreißen kann, so erlaubt sich die erste Staffel über ihre zehn Folgen hinweg keine größeren Ausreißer und kann auch von der geringeren Anzahl von Folgen im Vergleich zu den einstigen Networkserien mit über 20 Episoden pro Staffel profitieren.
«Star Trek: Strange New Worlds» schafft etwas, was selbst die 90er Jahre Serien «Das Nächste Jahrhundert», «Voyager» und «Deep Space Nine» nicht vermochten, nämlich mit einer überaus gelungenen Auftaktstaffel zu glänzen, die immense Vorfreude, auf das, was noch kommen mag, erzeugt. Zwar kann nicht jede Folge gleichermaßen mitreißen, doch insgesamt trifft «Strange New Worlds» den Kern dessen, was «Star Trek» einst zu dem Franchise machte, was es heute ist.