Mit Staffel vier läutet «Cobra Kai» eine neue Ära ein. Einerseits handelt es sich um die erste von Netflix in Auftrag gegebene Staffel und andererseits dürften Fans des dritten «Karate Kid» Films aus dem Jahr 1989 voll auf ihre Kosten kommen.
Während die Erwachsenenschauspieler, insbesondere Zabka, Kove und der neu hinzugekommene Thomas Ian Griffith auch schauspielerisch überzeugen können, kann dies weiterhin für den Jungcast nicht gesagt werden. Weder schauspielerisch noch choreographisch nimmt man diesen ihre Rollen ab, hier greifen lediglich Sympathiepunkte. Auch die Altersproblematik macht sich beim Ursprungscast der Serie deutlich, denn die mittlerweile Mittzwanziger können ihre Teenagerrollen nicht mehr ansatzweise glaubwürdig verkörpern. Das Hinzufügen einer neuen, noch jüngeren Generation von Karateschülern funktioniert allerdings bisher nicht, diese fühlen sich wie Antikörper in der Geschichte an, die gezwungenermaßen in diese hineingeschrieben wurden, um die Serie möglichst lange fortsetzen zu können.
Auch wenn es «Cobra Kai» mit Staffel vier weiterhin nicht schafft sein Zielpublikum zwischen nostalgischen 80er-Jahre-Fans und so einigen Generationen jüngeren Teenagern voneinander abzugrenzen, was offensichtlich gar nicht gewollt ist und damit gegenseitiges Augenrollen bei sowohl älteren als auch jüngeren Zuschauern beim Schauen der Serie dazugehört, geht an der Erfolgsformel der einstigen Youtube-Serie auch mit Staffel vier nichts verloren. Letztlich schafft es Cobra Kai durch die stetigen staffelübergreifenden Neuzugänge immer wieder etwas frischen und auch nostalgischen Wind in eine recht repetitive Handlung zu hauchen.