Kann die charmante Fußballcomedyserie von Apple TV+ das Niveau der Vorgängerstaffel halten?
Durch den relativ kurzen Zeitraum ist es für Fans schnell möglich ohne große Wissenslücken in Staffel 2 zu starten, die inhaltlich mit einigen Spielen Vorsprung fast nahtlos an den Vorgänger anschließt. Nach dem Abstieg läuft noch lange nicht alles rund im Team Richmond, denn die Mannschaft ist mit einer zweifelhaften Rekordserie der meisten Unentschieden in Folge in die Saison gestartet. Immer noch ungeschlagen, aber nicht gerade förderlich für einen Wiederaufstieg, legt dieser Start einen durchaus interessanten Ausgangspunkt für die zweite Staffel.
Ihre Stärken aus Staffel 1 kann die Serie immer dann hervorragend ausspielen, solange sich die Handlung um Fußball dreht, hier scheint das meiste Potential für Humor und Emotionen zu liegen. Abzüge in der B-Note dürfte es abermals für so manche Geschichten aus dem Privatleben der Protagonisten geben, die nicht immer zünden wollen und teilweise im Sande verlaufen. Die Fokusverlagerung weg vom titelgebenden Protagonisten, hin zu anderen Charakteren funktioniert bisher recht überzeugend, da der Charme eines Ted Lasso auf diese Weise nicht zu schnell an Reiz verliert. Insbesondere die Wesensveränderung von so manchem Charakter, die sich mit neuen Herausforderungen und Funktionen einstellt, bietet durchaus relevante Lebensweisheiten. Dem in Staffel 1 noch unsicheren, aber liebenswerten Nathan (Nick Mohammed), ist die Beförderung zum Assistenztrainer wohl durchaus zu Kopf gestiegen, denn mit gesteigertem Selbstbewusstsein, treten auch andere unvorteilhafte Wesenszüge, wie Arroganz in den Vordergrund. Der grummelige Roy Kent (Brett Goldstein) hingegen scheint in seinem neuen Job als TV-Experte voll aufzugehen und sein Glück gefunden zu haben. 