Hollywoodstar Chris Pratt in der Hauptrolle und ein Budget von 200 Mio. US-Dollar, was kann da noch schief gehen? Das hat sich wahrscheinlich auch Amazon gefragt, als die Produktion abgesegnet wurde.
Allein die Prämisse des Films, in kurzen Abständen eine Handvoll Menschen in die Zukunft zu schicken, um dort einen praktisch verlorenen Krieg zu kämpfen, statt die Menschheit in der Vergangenheit auf diesen Krieg vorzubereiten, wirkt absolut konstruiert. Dass diese Menschen teilweise ganz und gar nicht für den Kampfeinsatz geeignet sind oder gar darauf vorbereitet werden, sorgt ebenso wie die Ankunft in der Zukunft, in der ein Großteil dieser Menschen in einem absolut lächerlich wirkenden, slapstickartigen Moment schon das Zeitliche segnet, bevor sie so richtig angekommen sind, für unfreiwillige Komik.
Vielleicht hätte sich insgesamt mehr an der letzten halben Stunde, des insgesamt deutlich zu lange gewordenen Films orientiert werden sollen, die zwar endgültig ins B-Movie-Territorium der 80er Jahre abrutscht, aber hier zumindest eine gewisse Gradlinigkeit versprühen lässt und die schwachsinnige Zeitreisethematik für einen gewissen Zeitraum hinter sich lässt.
Letztlich ist aus «The Tomorrow War» ein Film mit massig verschenktem Potential geworden, der mit einem geschliffeneren Drehbuch und einer weniger schnittwütigen Kameraarbeit durchaus für kurzweilige Unterhaltung hätte sorgen können. Bei diesem Endprodukt dürften es hingegen auch den anspruchslosesten Actionfans nicht gelingen, die Handlung gänzlich auszublenden und sich nur auf das CGI-Feuerwerk zu konzentrieren.