Die neue TVNow-Sendung arbeitet mit bekannten Mitteln. Sie verfrachtet Promis in eine Villa, in der sie zusammenleben müssen. Der Clou: Gewinnen kann nur, wer genügend Likes von den anderen erhält. Unsere Kritik zur ersten Folge...
Es dauert nur wenige Sekunden, bis man Sarah Knappik weinen sieht. „Wer will so ‘ne Scheiße sehen?“, fragt die 33-Jährige, die dem Dschungelcamp vor einigen Jahren zu rekordverdächtigen Quoten verhalf, schließlich in die Kamera. Auch wenn man die Situation als Zuschauer nicht konkret einordnen kann: Es ist offensichtlich, dass die Stimmung angespannt ist. „Ich hab‘ so viel für RTL getan, so viel in all den Jahren. Und wieder werde ich verarscht."
Doch worum genau geht es in der Sendung? Zehn mehr oder minder bekannte Stars des Trash-Fernsehens ziehen in eine luxuriöse Villa in Rösrath bei Köln ein und kämpfen während ihres Aufenthalts um die Stimmen ihrer Kontrahenten, die social-media-tauglich als Likes bezeichnet werden. Diese können verkauft oder verschenkt werden. Bleiben darf in der Villa nur, wer sich mit genügend anderen Personen gut stellt, gefragt ist also strategisches Verhalten gegenüber seinen Mitbewerbern. Zusätzliche Likes können darüber hinaus in kleinen Challenges erspielt werden. Wer am Ende zu wenige Likes hat, muss seine Sachen packen und hat seine Chance auf die Siegprämie von 20.000 Euro verspielt. „Zehn Idioten, die aufeinandergetroffen sind, um Kohle zu gewinnen“ - so fasst einer der zehn mitwirkenden Promis das Konzept zusammen.
Gemessen an dieser Aussage hat es Fürst mit ihrer Teilnahme an «Like Me - I’m Famous» im Großen und Ganzen richtig gemacht. Bei der Sendung handelt es sich um solides Trash-Fernsehen, das vor allem mit einer hohen Ereignisdichte überzeugen kann. Sie ist wilder zusammengeschnitten und flotter erzählt als man das von RTL-Originalformaten gewohnt ist und passt damit gut ins Guilty-Pleasure-Portfolio von TVNow. Die Folgen lassen sich zudem gut hintereinander wegschauen, weil sie kürzer als eine Stunde lang sind. Das trägt zur Kurzweiligkeit der Sendung in ähnlicher Weise wie der Off-Kommentar bei, der das Geschehene mit einem Augenzwinkern einordnet.