SchwerpunktDas flauschige Rätsel, das uns alle ablenkt: Wer sind die «The Masked Singer»-Promis?

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Eine freundliche, frohe, durchgeknallte Show schenkt einer TV-Nation Aufmunterung und Beschäftigung abseits der harten Nachrichtenlage. Und wir grübeln mit: Wer tritt da eigentlich bei «The Masked Singer» auf?

Praktisch schon gelöst: Der Drache
Von allen «The Masked Singer»-Identitäten, die in Staffel zwei auf der Bühne singen, tanzen, glitzern und glänzen, ist der Drache die am wenigsten geheimnisvolle. Ja, noch weniger geheimnisvoll als das Chamäleon mit seiner sehr markanten Stimme. Denn beim Drachen hat es die «The Masked Singer»-Redaktion mit den deutlichen Indizien schon in Folge eins übertrieben. So eröffnet der Drache sein Vorstellungsvideo mit diesem Zitat: "Wir schreiben das Jahr 2020. Im Zeichen des siebten Königs und der acht Monde wehen seit 19. Jahrhunderten einsame Winde." Das deutet auf das Jahr 1978 hin – in diesem Jahr wurde Gregor Meyle geboren, der 2007 am «TV total»-Gesangscasting «SSDSDSSWEMUGABRTLAD» teilnahm. Was sagt der Drache über sich? "Ich bin ein Buch mit sieben Siegeln."

Und wen das noch nicht überzeugt hat: Der Drache öffnet in seinem ersten Indizienvideo ein Buch, in dem Umrisse zu sehen sind – und die stimmen exakt mit den Umrissen von Gregor Meyles Geburtsstadt Backnang überein. Fall abgeschlossen.

Auch praktisch schon gelöst: Das Chamäleon
Die Stimme hat ihn bereits in Ausgabe eins nach wenigen Sekunden verraten: Das Chamäleon ist Dieter Hallervorden. Das glitzernde, schimmernde Chamäleon wirkt zwar sehr agil für einen 84-Jährigen, aber erstens ist Hallervorden auch sehr fit für sein Alter und zweitens macht das Chamäleon während seiner Performance durchaus mehrmals Atempausen (in Woche eins sogar im Sitzen) – so dynamisch die Darbietung sein mag, powert das Chamäleon nicht drei Minuten lang durch.

Und wer Tipps aus dem Indizienvideo als Untermauerung dieser These benötigt: Im ersten Indizienvideo tragen Background-Tänzer Badeanzüge im Stil des "Die Wanne ist voll"-Musikvideos von Dieter Hallervorden und es ist ein Sticker mit einem grünen Blatt zu sehen – ein gern genutzter Hinweis auf Vegetarier oder vegetarische Ernährung – und Hallervorden lebt seit 2017 vegetarisch. (An dieser Stelle vielen Dank an das Qtalk-Forum zu «The Masked Singer» für diese Verknüpfung!)

Sicherer Tipp: Die Kakerlake
Die Kakerlake liest in ihrem ersten Indizienfilm das Buch "Ich krabbel dann mal weg", das auf Hape Kerkelings Erfahrungsbericht vom Wandern auf dem Jakobsweg anspielt. Da die Kakerlake-Stimme weder zu Kerkeling passt noch zu Kerkeling-Darsteller Devid Striesow, müssen wir hier kurz um die Ecke denken: Vielleicht geht es um jemanden, der in Spanien geboren wurde?

Zudem ist im ersten Kakerlaken-Video ein Purfina-Schild zu sehen – Purfina, auch bekannt als Petrofina, wurde in Antwerpen gegründet. Und Franz-Josef Antwerpes geriet 1996 in die Schlagzeilen, weil er einen damals bekannten und erfolgreichen, jungen Sänger zum Besuch einer öffentlichen Schule zwang.

Die Rede ist von Angelo Kelly, dessen Stimme auch sehr nah am Kakerlaken-Gesang ist.

Ratlosigkeit: Der Hase, der Roboter, die Göttin und Wuschel
Entweder sind wir in der Quotenmeter.de-Redaktion bei diesen vier Figuren einfach nicht so auf Zack wie bei anderen, oder die «The Masked Singer»-Redaktion hat bei ihnen tatsächlich die Hinweise besser versteckt. Daher laden wir nun zum regen Mitdiskutieren und Tipps geben in den Kommentaren und im «The Masked Singer»-Highlight-Forum bei Qtalk ein – und hauen unsere Ideen einfach schnell raus, um danach zum großen Klopper zu kommen, also zum Faultier.

Der Hase geht stimmlich und von der Art der Bewegungen sehr in Richtung Martina Hill, der Roboter wiederum ist laut Mutmaßungen im 'Willkommen beim Privatfernsehen'-Podcast Barbara Schöneberger. Zu den Hinweisen zum Roboter gehören die Binärcodes Green und Ass – und Schöneberger machte ihren Anfang mit einer Tennissendung. Alternativ ist es vielleicht Vanessa Mai, denn ein weiterer Roboter-Hinweis ist ein Regenbogen – und so hieß ihr viertes Studioalbum.

Bei der Göttin hat zum Beispiel Gil Ofarim vom offiziellen «The Masked Singer»-Podcast Maren Kroymann in Verdacht und der Wuschel wird in unserem Forum als Mike Singer identifiziert.

Wunschdenken gegen Realität: Das Faultier

Quoten Quickie «The Masked Singer» in Staffel 1

  • F1: 20,7%
  • F2: 24,6%
  • F3: 27,3%
  • F4: 27,2%
  • F5: 29,0%
  • F6: 38,5%
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Matthias Opdenhövel sagt über das Faultier, es sei ausgestiegen, aber nun wieder auf der Bühne – ein Kommentar, wie er bei «The Masked Singer» öfters vorkommt und die Fanbase in Verzweiflung stürzt: Ist es Rollenspiel und beschreibt nur Fauli, oder ist es ein versteckter Hinweis auf die Person im Kostüm? Das lässt sich beim Faultier generell sehr schwer trennen, da im ersten Hinweisvideo nicht viel zu erkennen ist, das eindeutig schreit "Ich bin ein Indiz!" Wir sehen Love- und Peace-Aufkleber, aber da das Faultier in Show eins einen Song von Shaggy gesungen hat, kann sich das auch einfach darauf beziehen. Das Faultier trägt ein Surfbrett spazieren – was ein Hinweis sein könnte oder nur zur Rolle des Sommer-Sonne-Strand-Faultiers passen soll.

Das Faultier sagt, dass es nichts anbrennen lässt. Und im ersten Faultier-Video sind Krebse mit riesigen Zähnen zu sehen. Aussagekräftiger ist da schon die erste «red.»-Begleitfolge, die im Anschluss an den «The Masked Singer»-Staffelauftakt zu sehen war. Dort zitierte das Faultier einen Song von Truck Stop.

Tragen wir zusammen: Wir wissen, dass das Faultier irgendwas mit Truck Stop zu tun hat – und sonst gibt es sehr viel, was vielleicht ein Hinweis ist oder nicht. Mit einer fetten Prise Wunschdenken lässt sich dazu folgendes zusammenbasteln: Das Faultier hat mal auf einem Surfbrett gestanden, lässt nichts anbrennen und kehrt nun nach etwas Abstinenz auf die Showbühne zurück. Ist es etwa der für seine riesigen Zähne bekannte, Woks (die bekanntlich nichts anbrennen lassen) zum Sportinstrument umfunktionierende TV-Ruheständler Stefan Raab, der mal mit einem Surfbrett durch die Schalke-Arena sauste?





Wenn man sich erst einmal eingeredet hat, dass das Faultier Stefan Raab ist, sieht man auch prompt die innige Interaktion zwischen Matthias Opdenhövel und Fauli mit ganz anderen Augen. In Staffel eins war Opdenhövel zwar auch eng mit manchen Masken – insbesondere mit dem Monsterchen. Aber das hat sich von Folge zu Folge erst dadurch entwickelt, wie die Stars ihre Figuren ausgefüllt haben – so kam es auch zur Interaktion zwischen Opdenhövel und dem Grashüpfer, der immer und immer wieder beinahe Opdenhövel aus Versehen ins Auge gestochen hat, woraus sich ein Running Gag entwickelte.

Opdenhövel und Fauli dagegen sind von Sekunde eins an ganz eng und vertraut – stellt man sich vor, dass da Raab im Kostüm steckt und sich vom Publikum unerkannt Späße mit seinem alten «Schlag den Raab»-Kumpel gönnt, ergibt das alles plötzlich Sinn. Hinzu kommen, dass in Woche zwei im Indizienvideo eine Ukulele zu sehen ist (Anspielung auf die Raabigramme), Waschmachinen (Anspielung auf die Dieter-Bürgy-Aktionen), von denen in einer sein «Eurovision Song Contest»-Outfit von 2000 zu sehen ist, und ein Mann mit einem Messi-Trikot, der vor dem Faultier kniet. 2012 befand sich Raab in einer Umfrage nach den Idolen von Kindern und Jugendlichen im Schulalter auf Platz eins bei den Jungs – vor Lionel Messi.





Doch kommen wir kurz auf den Teppich der Tatsachen zurück: Würde Raab wirklich für «The Masked Singer» zurück vor die Kameras treten? Wer daran glaubt, hat viele Indizien, die das unterstreichen, und ihm sind solche Performances wie die von Fauli zuzutrauen. Alle anderen tippen auf Sasha, der einfach Stefan Raab nachmacht. Der passt von der Größe her, brachte eine Platte namens "Surfin’ on a Backbeat" raus und ist halt nicht Stefan Raab. Oder ist es Ex-«Nightwash»-Moderator Luke Mockridge, der Raab nachmacht? Wir müssen uns noch gedulden, um das herauszufinden …