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Glückwunsch, ProSieben!

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Das TV-Jahr 2011/2012 ist zu Ende gegangen. Quotenmeter.de zieht ein Fazit bei allen acht großen Sendern. Wo lagen die Probleme und welche Chanchen ergeben sich dafür für die neue Saison? Welcher Trend ist zu erwarten? Heute: ProSieben.

In der vergangenen TV-Saison konnte der Münchner Sender klar zulegen - und auch in den kommenden Monaten sieht es sehr heiter aus. Das liegt nicht zuletzt an der Schwemme von amerikanischen Sitcoms.

Season:



Aufwärts ging es für den Münchner TV-Sender ProSieben in der vergangenen Season. Aus 11,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen machte die rote Sieben 11,8 Prozent – und ist somit einer der wenigen Gewinner unter den großen Sendern. Teilweise lag die Station sogar bei starken 12,6 Prozent Monatsmarktanteil. Im Mai 2012 tat man sich mit 11,4 Prozent aber etwas schwerer.

Die Baustellen:



Sind nicht wirklich als Baustellen zu bezeichnen. Dennoch bedarf es einiger strategischer Überlegungen. So läuft seit einiger Zeit der US-Serien-basierte Montagabend unterhalb der Möglichkeiten. Aktuell macht «Vampire Diaries» etwas zu wenig aus dem Slot nach 22.00 Uhr, und auch die Mystery-Formate in der Primetime könnten mehr liefern als in der Vergangenheit. Dass die neue «Fringe»-Staffel, die nun am Montag beginnt, da sehr viel ändert, ist nicht zu erwarten. Der Mittwochabend läuft weiter überdurchschnittlich, aber mit leicht negativer Tendenz. Problemkind ist hier unter anderem «Private Practice», das ProSieben nun in Kürze aber in Doppelfolgen und somit den Sommer über versenden wird.

Auch am Donnerstag waren die Quoten zuletzt rückläufig, wenngleich Heidi Klums «Germany’s Next Topmodel» nach wie vor weit über dem Senderschnitt lag. Entsprechende Maßnahmen zum Gegensteuern wurden aber schon getroffen, die Staffel in 2013 wird von einer anderen Produktionsfirma kommen. Die Baustellen am Nachmittag sind derweil geschlossen: Auf dem Sendeplatz um 16.00 Uhr hat sich die Sitcom «How I Met Your Mother» etabliert und holt Marktanteile, von denen «Das Model und der Freak» nur träumen konnte.

Die Chancen:


Nur weil es für ProSieben schon gut läuft, heißt es nicht, dass kein Ansporn vorhanden ist, die Quoten 2012/2013 noch auszubauen. Erste Ideen sind schon durchgesickert: Zum Beispiel sollen mehr Projekte mit Joko & Klaas den Münchner Sender im Show-Bereich von Stefan Raab unabhäniger machen – was besonders wichtig ist. Formate wie «Schlag den Raab» dürften allein schon wegen des zunehmenden Alters von Raab nicht für die Ewigkeit bestimmt sein, sodass man hier dringend Bedarf an neuen Kräften hat. Durch den neu abgeschlossenen Deal mit Warner Bros. wird ProSieben zudem bald wieder Zugriff auf zahlreich hochwertig produzierte US-Serien haben; und das ist auch nötig, da hier durchaus Handlungsbedarf besteht.

Für den Herbst hat die Sendergruppe zum Beispiel den Start des neuen Showtime-Formats «Homeland» angekündigt, unklar ist noch, auf welchem Sender die Produktion von «24»-Macher Howard Gordon laufen könnte. ProSieben würde sich eigentlich anbieten, doch sind die Erfolgschancen nicht ganz klar, hat die Serie doch einen starken roten Faden. Ein Punkt, der zahlreichen US-Serien in Deutschland zuletzt das Genick gebrochen hat. Aus den USA werden in den kommenden Wochen und Monaten zudem mehr und mehr Sitcoms herüberschwappen. Nicht nur CBS, sondern auch FOX und NBC setzen künftig noch stärker auf 30-minütige Formate.

ProSieben soll angeblich damit liebäugeln auch am Mittwochabend auf Sitcoms zu setzen – schließlich muss die Lücke, die «Desperate Housewives» bald hinterlässt, sinnvoll geschlossen werden. Hier vielleicht prominenter auf das Nachmittags schon tierisch erfolgreiche «How I Met Your Mother» zu setzen und es mit weiteren «New Girl»-Folgen (oder vielleicht doch mit dem eigentlich bei kabel eins angedachten «Mike &Molly?») zu kombinieren, könnte dem Mittwochabend einen besseren Drive verpassen. Am Dienstagabend wird ProSIeben sehen müssen, wie sich der weitere Verlauf der neuen «Two and a Half Men»-Staffel schlägt. Die zweite Hälfte verlor in Amerika deutlich an Boden und auch in Deutschland war in Sachen Zuschauerzahlen bei Erstausstrahlungen ein leicht rückläufiger Trend zu beobachten.

Wirklich beunruhigt sein muss hier aber niemand – nicht zuletzt auch, weil «Two and a Half Men» vor «The Big Bang Theory» läuft. Und diese Sitcom wird in den kommenden Monaten sicherlich noch für einige sehr positive Quotenmeldungen sorgen. Auch wenn man vielleicht meinen könnte, dass sich ProSieben ein wenig auf dem ausruhen könnte, was man zuletzt aufgebaut hat – am Maximum ist man noch nicht. Es gibt immer Stellschrauben, an denen noch leicht gedreht werden kann. Aber im Grunde genommen steht auch wegen der aktuellen Versorgungslage aus den USA nichts im Wege, dass ProSieben auch 2012/2013 leicht zulegt. Vieles richtig gemacht, lieber Jürgen Hörner.


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