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RTL fordert Ende der ARD/ZDF-Digitalkanäle

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Sender wie EinsFestival oder ZDFkultur sollen eingestellt werden. RTL sieht in den Programmen keine Akzeptanz beim Fernsehpublikum.

Der Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und ihre Spartenkanäle im Digitalfunk wächst - nun schaltet sich auch RTL in die Diskussion ein. Tobias Schmid, Medienpolitik-Chef der RTL-Sendergruppe, sagte dem Handelsblatt: "Die Einstellung der vier Digitalkanäle von ARD und ZDF ist überfällig. Denn die Sender finden seit Jahren keine Akzeptanz. Sie erreichen nur eine Zuschauerquote zwischen null und 0,1 Prozent." Allerdings besitzen die öffentlich-rechtlichen Sender nicht nur vier, sondern sechs Digitalsender. Dass RTL ein Eigeninteresse daran hat, die Einstellung solcher Programme wie ZDF.kultur zu fordern, ist offensichtlich: Diese Fernsehstationen positionieren sich beim jungen Publikum - also jener werberelevanten Zielgruppe, die Privatsender ansprechen wollen.

RTL sieht die Sender daher auch als Abspielstationen für spätere Internet-Inhalte: "ARD und ZDF versenden in ihren Digitalkanälen Inhalte vor allem, um sie danach im Netz nutzen zu dürfen. Das ist ebenso absurd wie durchsichtig." Hintergrund: Der Rundfunkstaatsvertrag sieht vor, dass ARD und ZDF nur solche Beiträge ins Internet stellen können, die vorher im Fernsehen gezeigt wurden.

Die Diskussion über die sechs öffentlich-rechtlichen Spartenkanäle geht damit in eine neue Runde. Vor Weihnachten hatte bereits der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck gefordert, dass ARD und ZDF ihre Digitalkanäle einstellen sollten (wir berichteten). Der Ereignissender Phoenix müsse dagegen gestärkt werden.

Auch sehe er keine Veranlassung, neben den Kulturkanälen 3sat und arte zwei weitere im Programm zu haben - damit meint Beck ZDF.kultur und EinsFestival. Becks Forderungen wurden später von Kulturstaatsminister Bernd Neumann unterstützt, dagegen verteidigten die Intendanten ihre Sender: Man erfülle damit den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, den die Länder so beschlossen haben, und könne zudem mit den Programmen ein jüngeres Publikum erreichen, so wie es der öffentlich-rechtliche Auftrag vorsieht.

Kurz-URL: qmde.de/54194
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