Pro & Contra

Ist die Blu-Ray-Umstellung sinnvoll?

von
Vor einigen Monaten bezahlte die japanische Firma Sony dem US-Produktionsstudio Warner Bros. knapp 300 Millionen US-Dollar dafür, dass diese ihre Sendungen für drei Jahre exklusiv auf DVD und Blu-Ray veröffentlichen. Nachdem es nur noch ein hochauflösendes Format gibt, diskutieren Fabian Riedner und Manuel Weis, ob die Anschaffung von Blu-Ray wirklich sinnvoll ist.

Pro von Fabian Riedner
Endlich gibt es einen Grund, sich große Fernseher oder Beamer zu kaufen, um seine Lieblingsfilme und –Serien in gestochen scharfem Bild zu sehen. Denn zuvor waren die großen Abspielgeräte unnütz, da jeder Fernseher nur eine Auflösung von maximal 768 x 576 Bildpunkten wiedergeben kann. Auf großen Bildflächen wird das Bild aber eben gestreckt – ein Phänomen, das bei HDTV nicht üblich ist. Denn das hochauflösende Bild hat 1.920 x 1.080 Pixel.

Die neuen Blu-Ray-Disc haben eine große Speicherkapazität: Konnten die DVDs nur maximal 4,38 Gigabyte speichern, kommen die Single-Layer auf starke 25 Gigabyte. Das hat natürlich bahnbrechende Vorteile: In Betrieben fallen bei Systemsicherungen weniger Discs an und die Film- und Fernsehindustrie kann alte Filme und Serien auf weniger Scheiben herstellen. So wäre es beispielsweise möglich, dass man für die gesamte Serie von «Eine schrecklich nette Familie» nur elf bis fünfzehn Blu-Ray-Discs bräuchte. Mit dieser neuartigen Technik lassen sich auch hochauflösende Spielfilme auf eine Scheibe speichern.

Um in das Segment Blu-Ray einzusteigen, hat der Hersteller Sony ein ganz besonderes Angebot: Zwar kosten die Abspielgeräte immer noch um die 350 Euro, dennoch sind bis zu acht Filme dabei. Rechnet man die Filme (jeweils 30 Euro pro Stück) pro Preis ab, so bezahlt der Endkunde nur noch 110 Euro für einen Blu-Ray-Player. Einen HD-fähigen Fernseher besorgt sich der technik-affine Nutzer ohnehin spätestens in den nächsten drei Jahren, da Geräte dieser Art in nächster Zeit noch einmal extrem im Preis fallen werden.

Ein weiterer Vorteil der Blu-Ray-Discs ist, dass einige Produktionsstudios wie Warner Bros. auf den Regionalcode verzichten. So können Filme aus den Vereinigten Staaten entweder mitgebracht oder importiert und auf dem heimischen Player angesehen werden. Bei den DVDs gab es noch bis vor kurzem keine Ausnahmen in Sachen Regionalcodes.




Contra von Manuel Weis
Wer hätte gedacht, dass recht schnell nach der Einführung von DVDs schon ein Nachfolger – ebenfalls in Scheibenform – im Laden steht. Blu-Ray heißt die neue Erfindung der Unterhaltungsindustrie und soll (zumindest wenn es nach dem Willen einiger Konzernbosse geht) den Vorgänger schon sehr bald verdrängen.

Dabei ist die Neuheit eigentlich für die Katz’. Niemand muss so unglaublich große Datenmengen auf einer Disk speichern, die gute alte DVD reichte, was die Kapazität betrifft, vollkommen aus. Den exorbitant teuren Preis rechtfertigt diese Tatsache zudem auf keinen Fall. Rund 30 Euro muss der Bürger berappen, um eine Blu-Ray sein Eigen nennen zu können. Doch das ist noch nicht alles. Neben einem neuen Player sollte man sich gleich einen Flachbildfernseher, der natürlich vollauflösend ist (1920 Pixel), anschaffen.

Denn nur so kommt man in den Genuss des zweiten großen Vorteils der neuen Scheiben. Sie bieten gestochen scharfe Bilder in HD-Qualität – und diese ist in der Tat schärfer als die Realität. So kommt es durchaus vor – und das ist wirklich passiert –, dass er ein oder andere Blu-Ray-Gucker danach mit der wirklichen Umwelt unzufrieden ist. Diese sei nicht so scharf wie das Fernsehbild…

Wer’s mag… der muss dann aber auch mit den neuesten Produktionen Vorlieb nehmen und eben seine technischen Gerätschaften umrüsten. Bei älteren Fernsehserien oder Blockbustern ist kaum ein Unterschied in Sachen Bildqualität zu erkennen. Auch hier ist der extrem selbstbewusst gewählte Preis für die kleinen Scheiben nicht gerechtfertigt. Blu-Rays sind also eine Sache, die die Welt eigentlich nicht braucht. DVDs richten es auch.

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