Juwelen

Juwelen des Fernsehens: «Sat.1 Frühstücksfernsehen»

von  |  Quelle: Wikipedia, Fernsehlexikon
Das «Sat.1-Frühstücksfersehen» wurde am 1. Oktober 2007 20 Jahre alt. Doch in der heutigen Form startete man natürlich nicht – viel mehr machte das Format verschiedene Phasen durch.



Als am 1. Oktober 1987 die Lichter im Studio angingen, war es 6.00 Uhr. Die Lampen leuchteten drei Stunden lang auf den ersten Moderator der Show, Wolf-Dieter Herrmann. 1990 löste ihn Susanne Holst ab.



Doch im Spätsommer und Herbst 1987 ereignete sich ein richtiger Wettlauf um das erste deutsche Frühstücksfernsehen zwischen RTL plus und Sat.1. Geplante Starttermine wurden vorgezogen, um der Konkurrenz zuvorzukommen – am 23. September 1987 hieß es dann bei RTL plus nüchtern in den Sechs-Uhr-Nachrichten: "Dies ist der Startpunkt des ersten deutschen Frühstücksfernsehens". Theoretisch wäre Sat.1 damit nicht Vorreiter gewesen, sondern RTL plus. Doch als man am 1. Oktober 1987 auf Sat.1 das erste Mal das «Frühstücksfernsehen» bestaunte, war klar: Das ist die echte Frühstücksbegleitung.



Man orientierte sich damals sehr ratgeberlastig und legte viel Wert auf Unterhaltung. So konnte man damals Musikclips sehen und es wurde viel gespielt. Kult wurde der „Superball“: Der Moderator oder die Moderatorin steht mit verbundenen Augen an einem Joystick und der Telefonkandidat muss durch „rechts“ und „links“ die Moderatorin bzw. den Moderator steuern, sodass der Ball nicht mit Hindernissen in Berührung kommt. In verschiedenen Stufen wird das Spiel schneller und die Wahrscheinlichkeit, dass der Superball ein Hindernis trifft und man ausscheidet, wird größer.







Inzwischen wurde das «Sat.1-Frühstücksfernsehen» mehrmals verlängert – mittlerweile dauert die Sendung satte viereinhalb Stunden. Von 05.30 Uhr bis 10.00 Uhr. Zwischen Mai 2007 und Juli 2007 versuchte man sich zudem am Samstagvormittag (zwischen 09.00 Uhr und 11.00 Uhr). Obwohl das Vorhaben misslang, gibt es wieder eine Samstagsausgabe. Den legendären Superball gibt es mittlerweile übrigens nicht mehr, neuerdings spielt man „Super Zoom“: Ein Bildausschnitt wird stark vergrößert dargestellt und der Telefonkandidat muss das fotografierte Objekt durch den Bildausschnitt erkennen.



Verschiedene Rubriken begleiten den Zuschauer durch die Show: Sybille Weischenberg informiert und lästert in „WIP – Weischenbergs Important People“ jeden Donnerstag über die Neuigkeiten aus dem Bereich Showbiz. Auch „Torgen am Morgen“ dürfte vielen bekannt sein. Doch die wohl witzigste Rubrik ist der „Morningstar“: Talente, oder die, die sich für welche halten, können morgens ihre Gesangskünste zum Besten geben und der Welt beweisen, dass sie es drauf haben. Nicht immer erwischt die Redaktion wahre Talente – und so kommt es, dass mancher Studiogast am Mikrofon in der damals noch existierenden «Wochenshow» landete.



Beim Aufbau nimmt das «Frühstücksfernsehen» Rücksicht auf die verschiedenen Zuschauergruppen: Im halbstündigen Rhythmus wiederholt man Nachrichten und Wetter. Zudem werden einige Beiträge in der Sendung wiederholt, denn der normale Zuschauer sieht natürlich nicht das viereinhalb-stündige Programm am Stück, sondern nur eine relativ kurze Strecke am Morgen. Hunde sind ebenfalls willkommen in der Show: Nach „Helga“ als Maskottchen des «FFS» war „Sam“ der Begleiter des Teams – gleichzeitig war „Sam“ auch der Hund vom ehemaligen Moderatoren-Paar Charlotte und Peer Karlinder-Kusmagk.



Das «Frühstücksfernsehen» wurde in Deutschland von einem Privatsender ins Leben gerufen – die Öffentlich-Rechtlichen Sender zogen erst in den 1990ern nach. Am 13. Juli 1992 starteten ARD und ZDF ihr Morgenprogramm anlässlich des Golf-Krieges, um die Zuschauer schon morgens mit neuen Informationen zu versorgen. Im wöchentlichen Wechsel wird das «Morgenmagazin» vom WDR und vom ZDF produziert. RTL hat sich inzwischen von «Guten Morgen Deutschland» getrennt und strahlt morgens ab 06.00 Uhr «Punkt 6» aus. Das «Sat.1-Frühstücksfernsehen» ist nicht nur das längste Frühstücksformat in Deutschland, es ist auch das wohl fröhlichste Programm unter den Formaten – und das seit über 20 Jahren.

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