MTV steigert Werbeumsätze gegen den Trend

Der Musiksender MTV Deutschland hat im vergangenen Jahr seine Netto-Werbeumsätze trotz schwierigen Bedingungen um 7,5 Prozent steigern können. Dies führt Senderchefin Catherine Mühlemann vor allem auf Zuschauergewinne sowie den neuen Sender MTV2 Pop zurück, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) heute, Freitag. Auch für 2003 setzt sie sich ein ehrgeiziges Ziel, nämlich eine Umsatzentwicklung, die 15 Prozent über der Marktentwicklung liegen soll. Dies obwohl Mühlemann auch für das laufende Geschäftsjahr nichts Gutes erwartet.

"Ich glaube, dass dieses Jahr härter wird als das letzte", zeigt sich Mühlemann pessimistisch. Der TV-Werbemarkt werde 2003 noch einmal kräftig verlieren. Im Gegensatz zum langsam wieder aufkeimenden Optimismus der Werbebranche erwartet die MTV-Chefin erst gegen Ende 2004 wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Werbekunden hätten früher langfristig im Voraus gebucht, heute werde höchstens vier Wochen im Voraus gebucht. Hinzu komme die lähmende Wirkung eines möglichen Irak-Krieges auf die Kunden. Mühlemann befürchtet dramatische Folgen für die Konjunktur der Medienunternehmen im Falle eines Krieges.

Mit der Entwicklung von MTV2 Pop, das am 1. Mai 2001 an den Start ging, ist der Sender sehr zufrieden. Der Sender grenzt sich mit seinem "Easy Listening"- und "Music Nonstop"-Konzept klar von der Programmvielfalt des großen Bruders MTV ab. Während MTV in erster Linie ein erwachsenes Publikum ansprechen will, ist MTV2 Pop für die jüngeren und chartorientierten Zuseher konzipiert. Mit einem Marktanteil von 1,4 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen ist MTV2 Pop laut eigenen Angaben der Shooting-Star des deutschen Musikfernsehens. MTV ist demnach in Deutschland in 30,9 Mio. Haushalten zu empfangen (92,7 Prozent Abdeckung). MTV2 Pop erreicht 21,8 Mio. Haushalte (65,4 Prozent).