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ARD: Spielfilm-Verlegung sorgt beim WDR für Unmut

von  |  Quelle: WDR
Eigentlich sollte der Fernsehfilm «Wut» am kommenden Mittwoch um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen sein. Doch bei der ARD entschied man sich kurzfristig um - stattdessen läuft die bereits im Vorfeld hoch gelobte Produktion nun erst am Freitag um 22:00 Uhr. Beim zuständigen WDR ist man mit der Verlegung alles andere als zufrieden.

WDR-Intendant Fritz Pleitgen: "Für den WDR war das Thema Integration immer ein wichtiges und vordringliches Anliegen. «Wut» ist ein außergewöhnlicher und wichtiger Film zu einem drängenden Thema. Der WDR hat sich intensiv und sorgfältig mit der Frage befasst, um welche Uhrzeit der Film ausgestrahlt werden soll. Der Film will der Integrationsdebatte wichtige Impulse geben und wird zu nachhaltigen Diskussionen führen."




Man dürfe der "schwierigen Realität nicht ausweichen", so Pleitgen weiter. Stattdessen müsse dafür eine breite Öffentlichkeit erreicht werden. "Deshalb sollte der Film im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. Dafür war ein einfühlsames Konzept entwickelt worden. Dazu gehörte eine begleitende Diskussion zur Hauptsendezeit."

Von der Sendeplatz-Verlegung ist auch die anschließende Diskussion «Tatort Schulweg» mit Sandra Maischberger betroffen, die ursprünglich am Mittwoch auf dem guten Sendeplatz um 21:45 Uhr ausgestrahlt werden sollte und nun erst am Freitag um 23:30 Uhr kommt. Pleitgen: "Wir bedauern, dass die anschließende Diskussion eines gesellschaftlich wichtigen Themas im Rahmen der Sendung «Tatort Schulweg» nun erst um Mitternacht stattfindet." Die Verlegung sei eine Mehrheitsentscheidung der ARD gewesen. Der WDR sei "gänzlich anderer Ansicht", so Pleigen, "aber wir akzeptieren das Ergebnis."

Damit gibt es einen neuen Streifall im Ersten. Erst vor wenigen Tagen kritisierte der WDR-Rundfunkrat die Vorgehensweise der Verträge mit Radsport-Star Jan Ullrich heftig. Unter anderem wurde ein Rücktritt von Programmdirektor Günter Struve gefordert (Quotenmeter.de berichtete).

Update! Im Vorfeld des umstrittenen Fernsehspiels vertiefte der WDR die Problematik von Gewalt unter Jugendlichen auch in seinem Magazin «Cosmo TV» am Samstagnachmittag. In der Sendung kritisiert WDR-Intendant Fritz Pleitgen noch einmal die Entscheidung der ARD, den Film zu verschieben. In Anspielung auf den Filmtitel erklärte der Intendant: "Ich bin nicht wütend, ich bin enttäuscht. Ich hätte uns ein bisschen mehr Courage zugetraut."

Die von Fritz Pleitgen angesprochene Diskussionssendung «Tatort Schulweg» wird seit Wochen vom gleichen Team vorbereitet, das seit zwei Jahren kontinuierlich die WDR-Sendung «Cosmo TV» gestaltet.

Kurz-URL: qmde.de/16634
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