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Große Ehre für RTL II: «30 Tage»-Reihe gewinnt begehrten «CIVIS»-Medienpreis

von  |  Quelle: ARD, RTL II
Große Ehre für RTL II: Die Reportage «Das Experiment - 30 Tage Moslem» wurde in Berlin gleich zweimal geehrt: Der Beitrag von Autorin Silke Pollmeier erhielt sowohl den Europäischen als auch den Deutschen CIVIS Fernsehpreis jeweils im Bereich Unterhaltung. Der ARD Medienpreis CIVIS wird jährlich verliehen und zeichnet Programmleistungen in Hörfunk und Fernsehen aus, die besonders geeignet sind, das friedliche Zusammenleben in der europäischen Einwanderungsgesellschaft zu fördern.

Die Gewinner im Überblick:
Der Europäische CIVIS-Fernsehpreis im Bereich Information ging an den Autor und Regisseur Patric Jean für die Dokumentation «Das Recht des Stärkeren» (ARTE, 2005). Der Film zeigt die bedrückende Lage von Einwanderern in den multiethnischen Vororten französischer und belgischer Großstädte. Hohe Arbeitslosigkeit, soziale Benachteiligung und gesellschaftliche Ausgrenzung kennzeichnen die Lage vieler Einwanderer in den Banlieues.

Den Deutschen CIVIS-Fernsehpreis im Bereich Information erhielt die Dokumentarfilmerin und Journalistin Nicola Graef für ihre Dokumentation "Der Feind im Haus". Wenn aus Kindern Nazis werden in der WDR-Fernsehreihe «Menschen hautnah» (WDR, 2005). Der Film begleitet zwei Familien und zeigt, was es für die Eltern bedeutet, wenn ihre Kinder in die rechtsradikale Szene abrutschen: endlose Debatten, Gewalt, Waffenbesitz, Zusammenstöße mit der Polizei - schlimme Jahre, eine verlorene Zeit.

Mit gleich zwei CIVIS-Auszeichnungen wurde die RTL II-Reportage «Das Experiment - 30 Tage Moslem» von Silke Pollmeier bedacht. Die Reportage, die sich an ein jüngeres Fernsehpublikum richtet, zeigt die Erfahrungen der großen, blonden 26-jährigen Steffie, die für 30 Tage in das Leben einer strenggläubigen arabischen Familie in Berlin eintaucht. Das Ergebnis überzeugte sowohl die europäische als auch die deutsche Fernsehjury: Silke Pollmeier wurde daher mit dem Europäischen CIVIS-Fernsehpreis und dem Deutschen CIVIS-Fernsehpreis jeweils im Bereich Unterhaltung geehrt.

Marc Rasmus, Leiter der RTL II Unterhaltungsredaktion, freut sich für alle Beteiligten über die Auszeichnung: "Die Reportagereihe «Das Experiment» vermittelt dem Zuschauer auf Augenhöhe fremde Lebenswelten. Das ist mit «30 Tage Moslem» erneut eindrucksvoll gelungen. Mitten im gewöhnlichen Alltag stoßen wir auf Fragestellungen, die offenbar auch für einen großen Teil der Bevölkerung weitestgehend unbeantwortet sind. Die positive Resonanz aus dem Publikum und von Fachleuten zeigt, dass die Reportage zur Beantwortung vieler Fragen beigetragen hat. Die Auszeichnung durch den ARD Medienpreis CIVIS ist für uns Ansporn, auch in Zukunft ungewöhnliche Themen in der Reihe «Das Experiment» aufzugreifen und aufwändig zu produzieren."

Der Vorsitzende des Kuratoriums der CIVIS medien stiftung, WDR Intendant Fritz Pleitgen, warnte während der Verleihung vor der Verharmlosung rechtsradikaler und fremdenfeindlicher Einstellungen in der Gesellschaft. Er teilte zugleich mit, dass sich das ZDF künftig an der Verleihung des Medienpreises CIVIS beteiligen wird.

Um einen CIVIS-Medienpreis hatten sich im europäischen Wettbewerb insgesamt 354 Programme beworben. Der ARD Medienpreis CIVIS wird von der ARD, vertreten durch den Westdeutschen Rundfunk, gemeinsam mit der Freudenberg Stiftung in allen 25 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und der Schweiz ausgeschrieben. Der Preis ist mit insgesamt 47.000 Euro dotiert.

Kurz-URL: qmde.de/14461
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