Quotencheck

«K 11» (Sat.1 Gold, 20:15 Uhr)

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Die Primetime-Folgen der vergangenen Wochen legen die Latte für Ingo Lenßen hoch, der ab dieser Woche den Donnerstags-Slot übernimmt. Die Ermittler-Doku ist nämlich noch immer ein Quotenhit.

Man ist doch manchmal überrascht, an welchen Routinen Menschen hängen können. So dürfte wohl kaum jemand ernsthaft behaupten dürfen, dass die gescriptete Ermittler-Doku «K 11 - Kommissare im Einsatz» eine besondere inhaltliche Bereicherung für das tägliche Sat.1-Programm, geschweige denn den deutschen Fernsehmarkt gewesen wäre. Und doch erzielt das zwischen 2003 und 2014 produzierte Format bei seinen derzeitigen Ausstrahlungen noch immer häufig sehr respektable Werte - sowohl im Hauptprogramm am Samstag-Vorabend, wo es zum Teil in direkter Konkurrenz zur «Sportschau» häufig auf Höhe des Senderschnitts rangiert, als auch und insbesondere bei Sat.1 Gold. Hier zeigte man zuletzt sowohl mittwochs als auch donnerstags Folgen zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr, die quasi durchweg klar oberhalb des Senderschnitts rangierten.

Am 21. und 22. Dezember vergangenen Jahres etwa wurden 0,49 sowie 0,54 Millionen Menschen erreicht, was zu Gesamt-Marktanteilen von 1,5 und 1,7 Prozent führte. In der klassischen werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen gelangten beide 20:15-Uhr-Episoden auf 0,18 Millionen Fernsehende, was noch minimal besseren 1,7 und 1,8 Prozent der immerhin zur Hauptsendezeit aktiven Konsumenten entsprach. Auch in den ersten beiden Januar-Wochen verblieb man recht konstant bei jeweils einer halben Million Zuschauern insgesamt, bei den Jüngeren verringerten sich die Zuschauerzahlen hingegen moderat, sodass man sich hier zunächst mit durchschnittlichen 1,1 bis 1,5 Prozent zu begnügen hatte. Eine Donnerstagsausgabe am 19. Januar allerdings lief mit 1,8 bzw. 2,1 Prozent bei 0,59 Millionen deutlich besser und markierte die Rekordwerte des ersten Monats im neuen Kalenderjahr.

Regelrecht spektakulär verlief dann die erste Februar-Hälfte, wo viermal in Folge wahrlich beeindruckende Reichweiten zwischen 0,65 und 0,70 Millionen erzielt wurden und mit Anteilen am Gesamtmarkt in Höhe von jeweils rund zwei Prozent einhergingen. Auch in der Zuschauergruppe zwischen 14 und 49 Jahren kletterten die Zahlen hier auf bis zu 0,28 Millionen und 2,7 Prozent. Erst die vorerst letzte Donnerstagsausgabe fiel dann mit 1,4 und 1,0 Prozent etwas überraschend wieder deutlich zurück und hatte sich angesichts von 0,48 Millionen auch erstmals seit fast anderthalb Monaten wieder mit einer Sehbeteiligung von unter einer halben Million zu begnügen.

Im Schnitt kamen die 21 seit Anfang Dezember am Mittwoch und Donnerstag um 20:15 Uhr ausgestrahlten «K 11»-Reruns auf eine gemittelte Zuschauerzahl von 0,54 Millionen, was einem starken Marktanteil von 1,7 Prozent entsprach. Noch eine Nuance besser lief es mit 1,8 Prozent, die aus 0,18 Millionen jüngeren Fernsehenden resultierten. Damit bewegte sich die Sendung drei Jahre nach ihrer Einstellung zur besten Sendezeit jeweils auf einem klar überdurchschnittlichen Niveau, denn Sat.1 Gold hat sich derzeit in beiden wichtigen Zuschauergruppen mit deutlich gemäßigteren 1,3 bis 1,4 Prozent zu begnügen.

In gewisser Weise ist also die Installation von «Lenßen klärt auf» und «Lenßen live» am Donnerstagabend ein durchaus riskantes Unterfangen, da man mit der Präsentation der Ermittler-Dokus zwar gewiss nichts zur Relevanz und zur medialen Präsenz beiträgt, aber eben auf der anderen Seite auf viele treue Fans zu verweisen hat, die sich die einstigen Vorabend-Hits von Sat.1 noch immer gerne anschauen. Mit Ingo Lenßens neuen Projekten verhält es sich quasi umkehrt: Hier hat man frische Inhalte zu bieten, die vor allem im Falle der spätabendlichen «Recht-Sprech-Stunde» auf eine bemerkenswerte Beteiligung auf interaktiven Kanälen verweisen können, doch die Einschaltquoten fielen in aller Regel bestenfalls mittelprächtig aus. Somit bleibt letztlich die Frage, ob die Programmverantwortlichen Relevanz oder Quote möchten - oder ob Lenßen sich künftig auch aus Quotensicht ausreichend steigern kann, dass er dem "Best-Ager-Sender" beides zu liefern in der Lage ist.

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