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Fußball-Nationalmannschaft drückt Möhring-«Tatort»-Quote

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Es trat ein, was die Macher des Films befürchtet haben. Das parallele Länderspiel bei RTL kostete den Krimi viele Fans. Nur ein Schweizer «Tatort» lief 2015 schwächer.

Dass dieses Thema eine derart beängstigende Aktualität hat, hätte man bei der Programmplanung vor Monaten erkennen können, wenn man mit offenen Augen die politischen Entwicklungen beobachtet hätte. Deswegen bin ich ehrlich gesagt auch sauer auf die ARD. Diesen Fall an einem Abend gegen ein Fußball-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft zu senden, halte ich nicht nur für fahrlässig, sondern fast schon für vorsätzlich. Den Punkt haben wir im Vorfeld zur Sprache gebracht. Nur leider ist es nicht zu ändern gewesen.
«Tatort»-Autor Stefan Kolditz macht seinem Ärger in BILD Luft
Da war der Ärger vorprogrammiert – und er wird auch weitergehen. «Tatort»-Quotenstar Wotan Wilke Möhring hatte an diesem Wochenende eine besonders schwere Aufgabe. Mit seinem von Kritikern gelobten und an eine wahre Begebenheit angelehnten Krimi musste er am Sonntagabend um 20.15 Uhr gegen das EM-Quali-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei RTL antreten. Und er verlor das Duell natürlich. Am Ende sprang die zweitniedrigste Reichweite für einen neuen «Tatort» im Jahr 2015 heraus, nur der im Juli gezeigte Film des Schweizer Fernsehens lief hierzulande noch schwächer.

Wobei „schwach“ in diesem Zusammenhang so ein Begriff ist. Trotzdem sahen 7,20 Millionen Menschen den Fall „Verbrannt“, was im Gesamtmarkt einer Quote von 19,8 Prozent entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen übertraf die Produktion mit 19 Prozent den Senderschnitt des Ersten um ein Vielfaches.

Bei RTL unterdessen stellte die Nationalmannschaft einen neuen Rekord auf – nie zuvor kam eine EM-Quali-Übertragung auf so hohe Werte wie am Sonntagabend ab 21.45 Uhr. Die zweite Halbzeit des in Leipzig ausgetragenen Duells mit Georgien, nachdem sich Jogis Jungs für das Turnier in Frankreich qualifizierten, sahen im Schnitt 13,84 Millionen Bundesbürger. Die
Die ARD-Fernsehfilmkoordination hat entschieden, das außerhalb der Sommerpause an einem Sonntag prinzipiell keine «Tatort»-Wiederholungen gesendet werden, auch nicht bei einem Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft.
Das in BILD abgedruckte ARD-Statement zum «Tatort»-Ärger
Marktführung war RTL mit 43,3 und 45,2 Prozent Marktanteil selbstverständlich nicht zu nehmen. Den ersten Durchgang hatten schon 11,47 Millionen Leute ab drei Jahren gesehen. Hier waren die Quoten aber noch niedriger. Ab 20.45 Uhr kam die von Marco Hagemann kommentierte Partie im Schnitt auf 30,8 Prozent Marktanteil insgesamt und 32,7 Prozent bei den Jungen. Die «Tatort»-Konkurrenz drückte hier also spürbar auf den Marktanteil.

Ordentlich lief es für die Kölner übrigens auch ab 22.45 Uhr, als Stimmen zum Spiel und Highlights anderer Duelle gezeigt wurden. 3,64 Millionen Fans schauten zu und bescherten dem Kanal 20,4 Prozent Marktanteil bei Allen. Bei den Jungen wurden 21,9 Prozent gemessen.

Mehr zum Thema... TV-Sender RTL Tatort
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/81302
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