Sonntagsfragen

ffn-Programmdirektorin: 'Humor ist persönliche Angelegenheit'

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Der niedersächsische Privatradioanbieter ist in die Schlagzeilen geraten, weil ein Stimmenimitator minutenlang als Franz Müntefering mit Andrea Ypsilanti sprach. Das Gespräch, dessen Ausstrahlung von der SPD verboten wurde, gelangte dennoch ins Internet. Und deshalb strebt die Partei nun eine Klage gegen den Sender an.

Frau Tenz, über ffn spricht nun ganz Deutschland. Das Crazy Phone von dem falschen Münte und Frau Ypsilanti ist also die beste PR für Ihren Sender, oder?
radio ffn ist selber ein Medium, Deutschlands drittgrößter Privatsender mit fast zwei Millionen Hörern am Tag. Wenn wir PR machen, dann wählen wir den Weg über unseren eigenen Sender. Und ob jemand in Bayern oder Hessen durch das Crazyphone von radio ffn erfährt, bringt uns nicht einen Hörer mehr oder weniger, da sich unser Sendegebiet auf Norddeutschland beschränkt.

Wie ängstlich sehen Sie der von der SPD angestrebten Klage entgegen?
„Ängstlich“ gehört im Allgemeinen nicht zu unserem Wortschatz. Dennoch kann und will ich mich dazu nicht äußern, da es sich um ein juristisch schwebendes Verfahren handelt.

Wie beurteilen Sie das Verhalten der Partei allgemein? Verstehen die keinen Spaß?
Es wäre vermessen, eine ganze Partei wegen Humorlosigkeit in Sippenhaft zu nehmen und es steht mir auch im konkreten Fall kein Urteil zu. Humor ist aus meiner Sicht eher eine persönliche Angelegenheit.

Von dem aktuellen Crazy Phone abgesehen ist ffn aber ein Privatsender wie viele andere. Gewinnspiele, kaum Informationsgehalt außer der Nachrichten – oder täusche ich mich da?
Ja, das täuscht. Tatsache ist, unser stündlicher Informationsgehalt in den Nachrichtensendungen ist ausführlicher und länger als bei manchen öffentlich-rechtlichen Sendern. Aber wir wollen in erster Linie für Unterhaltung stehen. Unterhaltung bedeutet nicht: ein abgehangener Witz pro Stunde - sondern wir unterhalten mit Musik, in der Moderation und mit ffn-typischer Comedy, Stichwort „Frühstyxradio“. Aktuell gibt es immer dienstags die neue Politik-Comedyserie „Der Graf von Bederkesa“.

Hier werden unsere niedersächsischen Landtagspolitiker kräftig auf´s Korn genommen – die Reaktionen darauf sind souverän und unterstützend, denn vielen Politikern ist bekannt: „Comedy adelt“. Für die Qualität und das hohe Niveau unserer Comedy sprechen sicherlich auch die zahlreichen Auszeichnungen und gewonnenen Hörfunkpreise unserer Autoren. Die tägliche Herausforderung bei radio ffn besteht darin, aktuelle Informationen und gesellschaftliche Themen auch unterhaltsam aufzubereiten.

Was unterscheidet Sie von anderen Mitbewerbern?
radio ffn steht verlässlich für das „junge Niedersachsen“ als meistgehörter Sender im Norden der 14-49-jährigen. Wir sind bundesweit seit 21 Jahren die Nummer 1 für Comedy im Radio und wir treten täglich an, um kreativer, schneller und mutiger zu sein als unsere Mitbewerber – in allen Bereichen.

Vielen Dank für das kurze Gespräch.

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Kurz-URL: qmde.de/29947
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