Wirtschaft

Sky: Mehr Kunden, weniger Kündigungen, aber weiter Minus

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Auch wenn der Sender noch lange nicht am Ziel ist: Die Zahlen von Q1 machen Mut.

Es sind vor allem zwei Zahlen, die den Mitarbeitern von Sky in Unterföhring viel Mut machen dürften: Im normalerweise sehr schwachen ersten Quartal gelang es in diesem Jahr 73.000 zusätzliche Abonnenten zu generieren. Zum 30. März 2011 zählte das Münchner Unternehmen somit 2,726 Millionen Kunden: Nach Quartal eins des Jahres 2010 waren es nur 2,47 Millionen. Insgesamt haben sich im ersten Quartal sogar 140.000 Menschen für ein Sky-Abo entschieden – allerdings haben auch einige Bürger ihren Vertrag gekündigt. Das ist aber der zweite Punkt, der Sky optimistisch stimmen darf.

Die annualisierte Quartals-Kündigungsquote ist auf 9,9 Prozent gefallen – und somit auf Werte, die man noch nicht einmal in Großbritannien kennt. In Q1 2010 lag sie noch bei knapp 20 Prozent. Sky-Boss Brian Sullivan hat in Sachen Kundenzufriedenheit also alles richtig gemacht. Die rollierende Zwölf-Monats-Kündigungsquote ging auf 13,8 Prozent zurück (Q1 2010: 21,0 Prozent). Sie befindet sich somit auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als fünf Jahren. 1,13 Millionen Kunden empfangen Fernsehen in High Definition.

Durch die höhere Kundenzahl verbesserte sich natürlich auch der Gesamtumsatz der AG: Er lag bei 269,6 Millionen Euro und somit 35 Millionen Euro höher als im Vorjahresquartal. Um etwa diese Summe stiegen die Umsätze durch die Abonnenten – sie liegen bei 246,6 Millionen Euro. Der ARPU, also der durchschnittliche Umsatz pro Kunde, liegt mittlerweile bei 30,57 Euro – hier fand gegenüber Q4 im vergangenen Jahr keine nennenswerte Steigerung statt. Im Gegenzug stiegen aber auch die Gesamtkosten von Sky Deutschland – was unter anderem auf den Ausbau der HD-Sender und Marketing-Aktivitäten zurückzuführen ist. Sie waren um etwa 35 Millionen Euro höher als im Vorjahresquartal – 337,5 Millionen Euro gab der Pay-TV-Sender aus.

Das EBITDA, also der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, verbesserte sich in Q1 um 15 Prozent auf minus 55 Millionen Euro. Im ersten Quartal des Vorjahres lag es bei minus 64,5 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern lag nun bei minus 86,9 Millionen Euro – auch hier eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (-97,0 Millionen Euro). Hier sieht man: Sky ist noch immer erst am Anfang des Weges – nach wie vor schreibt die AG nämlich hochrote Zahlen.

Sky kündigte am Donnerstag an, sein Angebot Sky Go, mit dem man Sky Programme auf dem iPad, iPhone, auf dem PC oder einem zweiten Fernseher sehen kann, auszubauen. Noch mehr Programme sollen auf den Geräten zur Verfügung stehen. „Die positive Entwicklung aller wesentlicher Kennzahlen zeigt ganz klar, dass wir uns stetig und deutlich verbessern. Sowohl Abonnenten- als auch Umsatzwachstum haben sich weiter beschleunigt. Unser Fokus auf qualitativ hochwertige Inhalte, aufregende Innovationen und herausragenden Service kommt bei unseren Kunden gut an“, erklärte Sullivan in einer Medienmitteilung.

Sky-Kunden seien zufriedener als je zuvor, ist der Sky-Vorstandsvorsitzende der Meinung. „Wir freuen uns über diese Ergebnisse, sind uns aber gleichzeitig darüber im Klaren, dass wir noch am Anfang stehen und es noch mehr zu tun gibt“, stellte Sullivan klar.

Update: In einem Konferenz-Call für Investoren und Journalisten zeigte sich Sky-CEO Sullivan am Donnerstagvormittag sehr zufrieden. Die Quartalszahlen würden leicht oberhalb der internen Erwartungen liegen. Dennoch wollte er seine diese für das Gesamtjahr 2011 noch nicht anheben. "Das hier ist ein langes Spiel", sagte der Fernsehmanager. Zudem erklärte er, dass sein Unternehmen die sehr niedrige Kündigungsquote von 9,9 Prozent wohl nicht halten könne. Zwar sei sicherlich auch die große Zufriedenheit der Kunden für diese verantwortlich, es gebe aber auch saisonale Faktoren. Viele Sky-Kunden hätten die Ein-Jahres-Verträge im dritten und vierten Quartal verlängert, sodass ein Ausstieg in Q1 nicht möglich war. Bei der rollierenden Zwölf-Monats-Kündigungsquote will er Sky künftig bei einem Wert zwischen zwölf und 14 Prozent sehen.

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