Gute Auftaktwoche: «Familienduell» macht RTLplus noch stärker

Der ohnehin schon äußerst ansehnlich gestartete Spartensender profitierte in den vergangenen Tagen teils massiv von seiner frischen Gameshow - sowohl hinsichtlich der Aufmerksamkeit als auch der Quoten.

Allzu attraktiv las sich das Programm des im Juni gestarteten RTLplus für TV-Gourmets bis dato noch nicht: Zahlreiche Wiederholungen alter RTL-Formate dominierten das Bild, worunter sich auch zahlreiche Gerichtsdokus, Scripted Realitys und Dokusoaps befanden. Für beachtliche Zahlen sorgte allerdings bereits diese Mischung durchaus: Im Juli kam das neue Angebot für die so genannten "Best Ager" ab 45 Jahren bereits auf respektable 0,4 Prozent des Gesamtpublikums und sogar etwas bessere 0,5 Prozent in der klassischen werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, im August steigerte man sich gar auf jeweils 0,6 Prozent. Mit Spannung wurde in dieser Woche der Start der klassischen Gameshows «Jeopardy!» und «Familienduell» gestartet, die so etwas wie die ersten großen Leuchtturm-Projekte des noch jungen Senders darstellten. Vor allem bei letzterer Show konnten sich die Werte dabei absolut sehen lassen.

So verfolgten am Montag ab 19:25 Uhr jeweils durchschnittlich 0,14 Millionen Menschen die Erstausstrahlungen der ersten beiden neuen Folgen der nun von Inka Bause moderierten Sendung, was beim Gesamtpublikum mit recht ordentlichen, wenngleich eher unspektakulären 0,6 und 0,5 Prozent Marktanteil einherging. Wirklich stark performte das Revival des Kultformats aber bei den Jüngeren, wo wahrlich tolle 1,2 Prozent für beide Episoden bei bis zu 0,10 Millionen auf dem Papier standen. Eins ließ sich also schon nach diesem Montag sagen: Das von dieser Sendung angesprochene Publikum ist offensichtlich mehrheitlich eher jünger als das vom Sender in den Hauptfokus genommene.


Hurra, es geht bergauf - am Vorabend und in der Nacht


An den beiden darauf folgenden Tagen verbesserten sich die Werte sogar moderat: Am Dienstag stiegen die Gesamt-Reichweiten auf 0,17 und 0,15 Millionen, in der werberelevanten Zielgruppe standen nun 1,2 und 1,3 Prozent auf dem Papier. Eine solch minimale Verbesserung sollte gewiss nicht an die große Glocke gehangen werden, zeigte den Programmverantwortlichen aber zumindest, dass die Sendung nicht bloß eine Eintagsfliege ist, die das Publikum lediglich zum Auftakt einmalig schaute, um in Erinnerungen zu schwelgen. Zumal sich am Mittwoch der Aufwärtstrend im deutlicheren Ausmaß fortsetzte, nun wurden sogar 1,5 bzw. 1,6 Prozent des klassischen werberelevanten Publikums ausgewiesen und auch beim Gesamtpublikum standen abermals etwas bessere 0,16 und 0,17 Millionen Zuschauer sowie 0,8 und 0,7 Prozent Marktanteil auf dem Papier.

Doch nicht nur die Erstausstrahlungen am Vorabend wussten zu überzeugen, sondern auch und insbesondere die nach Mitternacht ausgestrahlten Wiederholungen. Diese erreichten noch einmal bis zu 0,14 Millionen Zuschauer und lagen damit hinsichtlich der Marktanteile sogar noch ein gutes Stück weit oberhalb der am Vorabend verzeichneten Marktanteile. Schon am Montag wurden im Bestfall starke 1,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen eingefahren, am Dienstag und Mittwoch standen dann sogar noch tollere 2,8 und 2,3 Prozent für die jeweils stärkere Folge auf dem Papier.


Erste Rückschläge - trotz Steigerung gegenüber «Jeopardy!»


Doch es gab durchaus auch Rückschläge in den vergangenen Tagen hinzunehmen. Vor allem die Werte vom Donnerstag dürften in der Programmdirektion für ein unwohliges Gefühl in der Magengegend gesorgt haben: Mit nur noch 0,8 Prozent der Werberelevanten fiel die frühere Folge gegen 19:25 Uhr erstmals unter die Prozentmarke, die spätere Episode rutschte sogar auf nur noch 0,6 Prozent bei 0,05 Millionen jungen Fernsehenden zurück. Damit war man deutlich schwächer unterwegs als RTLplus in den vergangenen Tagen, wo sich der Sender auch im Tagesvergleich immer wieder mal auf mehr als ein Prozent vorzukämpfen wusste. Beim Gesamtpublikum verbuchten beide Folgen mit 0,10 und 0,11 Millionen sowie jeweils 0,5 Prozent ebenfalls eher mäßige Zahlen. Ein Trend, der sich bereits in den Tagen zuvor abzeichnete, war am Donnerstag aber besonders deutlich auszumachen: Gegenüber dem im Vorfeld gezeigten «Jeopardy!» waren die Werte noch deutlich besser, das Quiz mit Joachim Llambi (Foto) kam hier nämlich nicht über richtig schwache 0,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen hinaus.

Unterm Strich lässt sich die Auftaktperformance des «Familienduells» also mehr als ordentlich an, zumal man über die reinen Einschaltquoten hinweg nicht vergessen darf, von welch zentraler Bedeutung für einen jungen Sender die mediale Aufmerksamkeit ist - die sich gewiss mit neuen, exklusiven Inhalten besser erreichen lässt als mit Wiederholungen alter «Strafgericht»-Folgen oder US-Serien. Und dass allzu schnell eine Übersättigung an den neuen alten Gameshows Einzug hält, dürfte auch nicht unbedingt anzunehmen sein. Immerhin sind bereits zehn der zunächst 60 bestellten Folgen ausgestrahlt, im Oktober folgen dann mit dem «Glücksrad» und «Ruck Zuck» zwei weitere Klassiker im neuen Gewand.
10.09.2016 15:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/88010