Kino-Check: Scharfschützen und Gallier

In dieser Woche startet «American Sniper» auch in Deutschland. Außerdem reiht sich «Asterix im Land der Götter» in die Filmreihe um die Gallier ein und mehrere franzöische Dramen laufen an.

«American Sniper»
Metascore: 72/100
Beste Kritik: 88/100 ("Slant Magazine")
Schlechteste Kritik: 40/100 ("TheWrap")

U.S. Navy SEAL Chris Kyle hat bei seinem Einsatz im Irak eine einzige Aufgabe: seine Kameraden zu schützen. Seine überragende Treffsicherheit rettet auf dem Schlachtfeld unzähligen Soldaten das Leben, und als die Berichte seiner mutigen Taten die Runde machen, verdient er sich den Spitznamen "Legende". Doch auch auf der Seite des Feindes wird sein Name bekannt: Als ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wird, gerät er ins Visier der Aufständischen. Einen ganz anderen Kampf muss er an der Heimatfront bestehen: Wie soll er sich als Ehemann und Vater bewähren, wenn die halbe Welt zwischen ihm und seiner Familie liegt? Trotz der Gefahr und der gravierenden Auswirkungen auf seine Lieben daheim bewährt sich Chris auf vier grauenhaften Einsätzen im Irak, wobei er persönlich für das SEAL-Motto einsteht, dass "kein Mann zurückgelassen wird". Doch als er endlich zu seiner Frau Taya Renae Kyle und zu seinen Kindern zurückkehrt, merkt Chris, dass es der Krieg ist, den er nicht hinter sich lassen kann

OT: «American Sniper» (Biografie/Drama, 132 Minuten)
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: Jason Hall, basierend auf dem Buch von Chris Kyle, Scott McEwen und James Defelice
Darsteller: Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner u.v.m.
Gewann einen Oscar für "Bester Tonschnitt"
Budget (geschätzt): $ 58,8 Mio.
Einspiel (USA): $ 320 Mio.
Lesen Sie hier die Quotenmeter.de-Kritik zum Film



«Asterix im Land der Götter»

Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus: Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Julius Cäsar kocht vor Wut, aber er hat einen Plan: Römische Lebensart statt pure Gewalt soll den Willen der unnachgiebigen Gallier brechen. Der Kaiser lässt neben dem Dorf eine beeindruckende Luxuswohnanlage für reiche, vergnügungssüchtige Römer bauen: Das Land der Götter. Können unsere gallischen Freunde der Gewinnsucht und dem römischen Wohlstand widerstehen? Wird Ihr Dorf als Erholungsort für Römer ausgebeutet? Doch Asterix und Obelix werden auch diesmal alles tun, um Cäsars Pläne zu durchkreuzen!

OT: «Astérix: Le domaine des dieux» (Animation, 85 Minuten)
Regie: Luis Clichy & Alexandre Astier
Drehbuch: Alexandre Astier mit Jean-Rémi François & Philip LaZebnik, basierend auf den Büchern von René Goscinny & Albert Uderzo
Stimmen: Roger Carel, Loránt Deutsch, Laurent Lafitte u.v.m.
Der bislang siebzehnte «Asterix»-Film
Lesen Sie am Donnerstag die Quotenmeter.de-Kritik zum Film



«Heute bin ich Samba»

Zehn Jahre ist es her, dass Samba - nicht ganz legal - aus Senegal nach Frankreich eingereist ist. Seitdem hält er sich in Paris mit Aushilfsjobs über Wasser und versucht dabei nicht aufzufallen. Zusammen mit seinem heißblütigen "brasilianischen" Freund Wilson, der aber eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job, wenn wieder mal was schief geht. Dennoch hält Samba an seinem großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten, optimistisch fest. Endlich winkt ihm eine unbefristete Stelle und er wird leichtsinnig, weil er glaubt, dass eine Aufenthaltserlaubnis jetzt nur noch reine Formsache ist. Doch dann verweigern ihm die Behörden die ersehnten Papiere und er landet postwendend in Abschiebehaft. Jetzt steckt Samba richtig in der Klemme und braucht dringend Hilfe. Die erhofft er sich von der dünnhäutigen Karrierefrau Alice, die sich nach einem Burn-Out nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert. Samba ist ihr erster "Fall" und sie macht gleich alles falsch: Obwohl ihr die Kolleginnen eingeschärft haben, immer die Distanz zu wahren, gibt sie Samba schon am ersten Tag ihre Telefonnummer - irgendetwas fasziniert sie.

OT: «Samba» (Comedy/Drama, 120 Minuten)
Regie: Olivier Nakache & Eric Toledano
Drehbuch: Olivier Nakache & Eric Toledano mit Muriel Cpulin, basierend auf dem Roman von Delphine Coulin
Nominiert für den César Award und den Lumiere Award in Frankreich
Lesen Sie am Mittwoch die Quotenmeter.de-Kritik zum Film


«Als wir träumten»

Leipzig in der Nachwendezeit: Die Clique um Rico (Julius Nitschkoff), Mark (Joel Basman) und Daniel (Merlin Rose) lebt ziellos in den Tag hinein. In ihrem Viertel, in dem eine Brauerei das kulturelle Zentrum ist, fühlen sie sich stark, cool und akzeptiert. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Fußballmannschaft um den Aufstieg spielen, prügeln sie sich, um auf der Straße respektiert zu werden, klauen oder treiben anderen kleinkriminellen Unfug. Nachts betrinken sie sich sinnlos, nehmen Drogen, gehen in den Swinger-Club und randalieren ohne Grund in der Nachbarschaft – auf der lokalen Polizeistation sind die Jungs darum Stammgäste. Heimlich träumen die drei Chaoten jedoch davon, der Sinnlosigkeit ihres Daseins in dem Leipziger Viertel zu entfliehen und irgendwo anders ein Leben mit Bedeutung zu beginnen.

OT: «Als wir träumten» (Drama, 117 Minuten)
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase
Darsteller: Ruby O. Fee, Joel Basman, Pit Bukowski u.v.m.
Ko-Produktion der ARD, arte, dem BR, dem MDR u.w.



«Girlhood»

Marieme lebt mit ihrer Familie in der Pariser Banlieue. Die Mutter sorgt fürs Einkommen, der große Bruder kommandiert alle herum und sie versorgt die jüngeren Schwestern. Außerfamiliär ist es nicht besser. In der Nachbarschaft geben Jungs den Ton an und die Schule ist eine Sackgasse. Doch dann gerät sie ins Blickfeld einer coolen dreiköpfigen Mädchengang, die sich Freiheiten nimmt, von denen Marieme bislang nur träumte. Dort wird sie aufgenommen und heißt fortan Vic. Von jetzt an macht das Leben Spaß: Vic schwänzt den Unterricht, verändert ihr Äußeres und liefert sich mit ihren neuen Freundinnen Scharmützel mit rivalisierenden Banden. Das neue Leben soll ihr Weg in die Unabhängigkeit sein.

OT: «Bande de filles» (Drama, 113 Minuten)
Regie & Drehbuch: Céline Sciamma
Darsteller: Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay Karamoh



«Heute gehe ich allein nach Hause»

Für den jungen Leonardo (Ghilherme Lobo) ist es äußerst schwierig, seine Unabhängigkeit zu gewinnen. Das liegt zum einen daran, dass er blind ist, aber vielmehr noch an den Menschen in seiner Umgebung. Seine Mutter ist ständig besorgt um ihn, lässt ihn nichts selbstständig machen und nur selten mal alleine sein. Auch seine beste Freundin Giovana (Tess Amorim) versucht stets, seine Kämpfe für ihn auszutragen. Um alldem zu entgehen, plant Leonardo, an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Doch dann zieht Gabriel (Fabio Audi) in die Stadt. Noch neu in Leonardos Klasse, freundet er sich schnell mit dem blinden Teenager an, für den das Ganze zu einer bisher unbekannten Erfahrung wird, behandelt ihn Gabriel doch so anders als er dies von seinen restlichen Mitmenschen gewohnt ist. Während Giovana allmählich eifersüchtig wird, fühlt sich Leonardo bald auf eine Art zu Gabriel hingezogen, die über bloße Freundschaft hinausgeht

OT: «Hoje Eu Quero Voltar Sozinho» (Drama/Romanze, 96 Minuten)
Regie & Drehbuch: Daniel Ribeiro
Darsteller: Ghilherme Lobo, Fabio Audi, Tess Amorim
Gewann sechs Preise, darunter den Audience Award des Athens International Film Festival und zwei Auszeichnungen bei der Berlinale
25.02.2015 07:15 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/76555