Popcorn und Rollenwechsel: Wie 2015 ein Stückchen leiser wurde …

Das potentiell größte Blockbuster-Jahr der Filmgeschichte verliert ein gutes Stück seines Bombasts: «Batman vs. Superman» flieht aus dem heiß umkämpften Kinojahr.

Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde jedes halbwegs einträgliche Hollywood-Franchise im Jahr 2015 fortgesetzt: «Tron», «Pirates of the Caribbean», «Avengers», «Die Tribute von Panem», «Terminator», «Avatar», «Star Wars» und zudem noch die mit «Man of Steel» neu gestartete Kinoreihe über die größten DC-Comichelden. Und auch wenn auf dem Filmkalender mit «Fast & Furious 7», «Ted 2» und «Mission: Impossible 5» weiterhin einige aufwändige Blockbuster-Kandidaten für einen Kinostart 2015 eingetragen sind, lichtet sich das Feld allmählich. «Pirates of the Caribbean 5» wird voraussichtlich zwischen Mai und Juli 2016 starten, «Avatar 2» hat bereits Ende Dezember 2016 für sich gepachtet und nun fliehen zwei der größten Titanen der Popkultur in „das Jahr nach dem Sturm“:

Wie Warner Bros. bekannt gab, visiert das Studio für «Batman vs. Superman» nicht länger den 17. Juli 2015 an, sondern stattdessen den 6. Mai 2016 – was aus zwei Gründen beachtenswert ist. Erstens, weil Warner aus dem absurd umkämpften Jahr 2015 flüchtet (vermeintlich, um „den Filmemachern Zeit zu geben, ihre Vision vollständig zu verfolgen“), andererseits (und vor allem), weil die Superhelden-Urgesteine sich nun an einem Tag bekriegen sollen, den eigentlich schon Marvel seit Juni 2013 für sich reserviert hat. Den konkreten Titel dieser Produktion behielt Marvel hingegen bislang für sich.

Nun könnte es sein, dass Warner Bros. schlicht versucht, seinen ärgsten Konkurrenten in Sachen Superheldenfilm zu verscheuchen. Dass einer der beiden Filme ausweicht, ist nämlich garantiert – kein Studio ließe sich auf diesen Blockbuster-Kampf ein, nicht zuletzt auch, weil die Geschäftsführer der großen Kinoketten dies niemals erlauben würden.

Doch vielleicht brodelt noch mehr unter der Oberfläche. Seit Jahren deutet Marvel-Studioboss Kevin Feige an, dass kurz nach «Ant-Man» auch ein «Doctor Strange»-Film zu erwarten steht. Jetzt kamen Gerüchte auf, dass Johnny Depp die Titelrolle übernehmen könnte – der zu Beginn der Blockbustersaison 2016 allerdings als Käpt'n Jack Sparrow sehen sein wird. Zwei so große Effektfilme ließen sich aber kaum gleichzeitig drehen – wenn «Doctor Strange» aber in den Herbst 2016 ausweicht, könnte Depp dagegen durchaus beide Rollen übernehmen. Warner Bros. muss nur Wind davon bekommen haben, um sich für solch eine Startterminverschiebung erwärmen zu können.

In diesem Fall ist 2015 tatsächlich etwas leiser geworden. Nur um 2016 zu einem ebenbürtigen Konkurrenten zu machen …
20.01.2014 01:11 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/68546