Gleich zwei bekannte Märchen erobern in völlig unterschiedlichen Umsetzungen die deutschen Kinos. Zudem wollen Naomi Watts und Robin Wright knisternde Erotik entfachen.
Die mutige, etwas tollpatschige Königstochter Anna (US-Stimme: Kristen Bell), begibt sich - begleitet von dem kantigen Naturburschen Kristoff (Johnathan Groff) und dessen treuem Rentier Sven - auf eine abenteuerliche Reise, um ihre Schwester Elsa (Idina Menzel) zu finden, die mit ihren Zauberkräften das Königreich Arendelle im ewigen Winter gefangen hält. Auf ihrer gefährlichen Mission setzen den beiden nicht nur die Naturelemente zu, sie begegnen auch mystischen Trollen, müssen sich einem Schneemonster stellen und finden im urkomischen Schneemann Olaf (Josh Gad) einen ebenso treuen wie unverzichtbaren Begleiter.
Weil er frisch verliebt ist und der bildschönen Frau seiner Träume ein gutes Leben bieten will, lässt sich ein Anwalt von seinem ehemaligen Klienten Rainer (Javier Bardem) überreden, bei einem undurchsichtigen Drogendeal einzusteigen. Bei Erfolg soll er 20 Millionen Dollar einbringen. Bei Misserfolg müssen alle Beteiligten die Rache der mexikanischen Drogenkartelle fürchten. Der Deal geht schief. Fortan heißt es: Jeder kämpft für sich selbst. Gewinnen kann nur, wer ruchloser und abgebrühter ist als die anderen. Der Anwalt ist es nicht...
Die kleine Carmen (Macarena Garcia) wird liebevoll von ihrer Großmutter (Angela Molina) aufgezogen. Denn ihr Vater (Daniel Gimenez Cacho), ein berühmter Torero, ist nach einem Unfall in der Arena gelähmt und kann nicht mehr sprechen, und ihre Mutter starb bei ihrer Geburt. Als auch die Oma stirbt, wird sie von ihrer Stiefmutter (Maribel Verdu) als Dienstmädchen missbraucht. Ein paar Jahre später will sie das Mädchen sogar töten lassen. Doch Carmen findet bei einem fahrenden Zirkus Unterschlupf. Die sieben zwergwüchsigen Stierkämpfer und Clowns bauen sie in ihrer Show ein. Bald ist das Naturtalent die Hauptattraktion.
Während Robin Wright mit der Netflix-Serie «House of Cards» aktuell ein Engagement auf höchstem Niveau vorzuweisen hat, wird dieser Schmachtfetzen von der Kritik weitgehend verschmäht. Andreas Günther von filmstarts.de bezeichnet diese Umsetzung von Doris Lessings Novelle «Die Großmütter» als "ungemein kitschigen" Erotikschinken mit einer äußerst "ordinär knarrenden Drehbuch-Mechanik", die einzig darauf ausgerichtet sei, "störende Ehemänner zu entfernen und nahezu sprachlose Waschbrettbauchjünglinge zwecks Triebbefriedigung möglichst schnell und oft den Damen zuzuführen". Carsten Moll von critic.de hält dem Film immerhin seine "betörenden Momentaufnahmen" zugute, davon abgesehen lahme jedoch die Dynamik, weshalb «Tage am Strand» zum "Melodram im Leerlauf" gerate. "Das engagierte Spiel der zwei Hauptdarstellerinnen wird vom Drehbuch in einer toten Harmonie gehalten, bei der die eine der anderen im Dialog zustimmen darf." Wesentlich positiver kommt der Streifen bei Hendrike Bake weg, welche "große Klarheit und Souveränität" in der Erzählung "von außerordentlich komplexen Gefühlen" erkennt. Bemerkenswert sei vor allem, dass bei Anne Fontaines Werk "das Glück die Oberhand hat, wo bei den meisten Regisseuren der Kummer und das Drama überwiegen würden".