Biografie: Hans Meiser

Hans Meiser, der Begründer der deutschen Talkshow und erfolgreicher Nachrichtenmoderator, verschwindet immer weiter von den Fernsehbildschirmen.

Ganze 13 Jahre lang stand der Moderator Hans Meiser gemeinsam mit Birgit Schrowange pünktlich am 1. Januar jeden Jahres vor der Kamera, um «Life! Dumm gelaufen» zu moderieren. Ab 1998 präsentierte das Duo am Neujahrsabend für RTL die größten Pannen, Ausrutscher und Versprecher des vergangenen Fernsehjahres. In der vergangenen Woche nun wurde bekannt, dass Meiser in diesem Jahr das letzte Mal die Pannenshow moderiert hat und am kommenden Neujahr neben Schrowange der beliebte Komiker Dirk Bach seine Späßchen treibt. Damit verlässt Meiser Stück für Stück die große Fernsehbühne, auf der er in den vergangenen Jahren sowieso nur noch selten zu sehen war. Angefangen hatte seine Karriere beim Südwestfunk, später wechselte er zu Radio Luxemburg. Ab 1984 stand Meiser acht Jahren lang als Moderator der Nachrichtensendung «7 vor 7» bzw. «RTL aktuell» vor der Kamera, bevor er in die leichte Unterhaltung wechselte.

So präsentierte Meiser nach seinem Ende als Nachrichtenmoderator 14 Jahre lang die Realitysendung «Notruf», in der wahre Geschichten von Rettungsaktionen nachgestellt wurden. Mit seiner Sendung «Hans Meiser» begründete er ab 1992 außerdem die deutsche Talkshow und löste damit einen regelrechten Trend aus, der bis weit in das neue Jahrtausend anhielt. Seinen letzten großen Primetimeauftritt hatte Meiser als Quizmaster von «Einundzwanzig», einem amerikanischen Spieleformat, das RTL in der Sommerpause von «Wer wird Millionär» programmierte. Doch auch hinter der Kamera war der Moderator aktiv: Erfolgreich produzierte Meiser mit seiner Firma CreaTV Formate wie den «Heißen Stuhl» oder Talkshows wie «Bärbel Schäfer» oder «Die Oliver Geissen Show». Anfang 2009 war nicht nur die Zeit für den Moderator Meiser abgelaufen, auch seine Produktionsfirma musste Insolvenz anmelden. Inzwischen ist Meiser wieder als Unternehmer tätig - die ganz großen Fernsehauftritte wird er aber wohl nur noch in ausführender Produzent erleben.
27.11.2010 08:00 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/46084