ProSieben setzt weiterhin auf „hässliches Fernsehen“

Im Anschluss an «Blamieren oder Kassieren XL» setzt ProSieben auf neue Folgen von «Balls – für Geld mache ich alles».

Die Liste der negativen Kritiken der ProSieben-Sendung «Balls – Für Geld mache ich alles» ist lang. Zum Sendungsstart vor zwei Jahren sprach der ‚Spiegel‘ von „hässlichem Fernsehen“, Quotenmeter selbst attestierte der von Christina Düren moderierten Show „Unterhaltung ohne Haltung“. Dennoch setzt der von Daniel Rosemann geführte Sender weiterhin auf das Format und zeigt ab dem 22. Juni fünf neue Folgen der Gameshow. «Balls» läuft dann immer mittwochs ab 22:25 Uhr im Anschluss an den «TV total»-Ableger «Blamieren oder Kassieren XL», der an jenem Abend ebenfalls startet (Quotenmeter berichtete).

Das Konzept von «Balls» sieht vor, dass eine Auswahl an Kandidaten im Studio Aufgaben gestellt bekommen, die immer eine Überwindung mit sich bringen. Moderator Christian Düren versucht die Teilnehmer durch verschiedene Geldbeträge willig zu machen, die Aufgabe zu erfüllen. Die Aufgaben sind breit gefächert: von mentaler bis zu körperlicher Überwindung – von Schmerzbewältigung bis zum Überschreiten der Schamgrenze. In der ersten Staffel sollte Kandidaten beispielsweise Eigenurin trinken oder ihr Gesicht in einen Kuhfladen drücken. ProSieben zeigt im Anschluss an die neuen Ausgaben erneut die erste Staffel.

Diese lief im Mai 2020 aller negativen Kritiken zum Trotz recht erfolgreich am späten Dienstagabend und erzielte Marktanteile in der Zielgruppe von bis zu 13,4 Prozent, was aber wohl vor allem ein Verdienst des Vorprogramms bestehend aus «Joko & Klaas gegen ProSieben» bestand. Zuletzt zeigte ProSieben im Februar und März neue «Balls»-Folgen, die sehr wechselhaft abschnitten. Im Nachgang an «Wer stiehlt mir die Show?» waren sehr gute 12,1 Prozent drin, als der Vorlauf auf «Die Stapelshow» wechselte, lief es mit teilweise weniger als sieben Prozent bei den Umworbenen schwach.

03.06.2022 09:34 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/134717