Die Experten: 30. November 2009

Mit der Liebe zwischen Gerner und Katrin bei «GZSZ», Kosten für US-Serien und den erfolgreichsten Sitcoms aller Zeiten.

Jamie: Ich bin ein riesiger «GZSZ»-Fan und wollte fragen, wie es bei Katrin und Gerner weitergeht? Werden die beiden sich endlich näher kommen?

Christian Richter:
Diese Frage stellten auch Veronika, Josef, Sandra und Jasmina. Zunächst seien alle Fans der Serie gewarnt, dass gleich wichtige Elemente der Handlung verraten werden. Wer sich also die Spannung erhalten will, sollte hier aufhören zu lesen. In den nächsten Wochen werden sowohl Jo Gerner als auch Katrin Flemming keine allzu große Rolle in der Ur-Soap spielen. Die Handlung dreht sich weiter vor allem um Tayfun, Lenny und Co. Anfang 2010 nehmen auch Leon und Verena wieder viel Platz ein. So erlangt Leon beispielsweise seine Potenz wieder. Allzu viel wollten die Macher von «GZSZ» auch nicht über die weitere Geschichte verraten. 2010 wird es aber auf jeden Fall noch einmal spannend im Hause Gerner. Die Beziehung zwischen ihm und Katrin soll aus einem ganz neuen Blickwinkel gezeigt werden.

Jan Derk: Seit rund zwei Jahren gibt es nun schon den gleichen Vorspann bei «Alles was zählt» - in diesem kommmen auch schon längst ausgestiegene Figuren (wie Diana, Juli) vor. Ist in nächster Zeit den mal ein neuer geplant?

Christian Richter:
In den kommenden Wochen wird kein neuer Vorspann von «Alles was zählt» zu sehen sein. Natürlich wird die Produktionsfirma den etwas veralteten Vorspann irgendwann austauschen, ein genaues Datum steht hierfür aber noch nicht fest.

John: Wie viel muss eigentlich ein Sender wie ProSieben für die Ausstrahlungsrechte von US Serien bezahlen?

Christian Richter:
Dies hängt sehr von den einzelnen Formaten, deren Beliebtheit, Produktionskosten und Laufzeit ab. Im Schnitt kosten amerikanische Lizenzserien etwa 100.000 Euro pro Folge. Für einzelne Produktionen kann der Wert sogar beim Doppelten liegen. Dazu kommen Synchronisationskosten von rund 20.000 Euro.

Verena: Stimmt es, dass «Cold Case» aufgrund von Copyright-Problemen mit den verwendeten Musik-Titeln nie auf DVD erscheinen wird? Hab ich sonst von Deutschland aus irgendwie eine Chance die Serie mal auf Englisch zu sehen?

Christian Richter:
Diese Information ist absolut korrekt. Das besondere an der Serie ist schließlich, dass die Rückblenden mit bekannten Hits aus der jeweiligen Zeit unterlegt sind. Für die Verwendung von Musik im Fernsehen und der Veröffentlichung auf DVDs gibt es unterschiedliche Normen. Für eine ausschließliche Ausstrahlung im TV gibt es Vereinbarungen, welche die Verwendung von Musik regelt. Würde man eine DVD-Box herausbringen, müsste die Produktionsfirma jedoch die weltweiten Rechte für sämtliche der dort angespielten Songs einkaufen. Für alle Folgen. Die Kosten wären dafür so hoch, dass diese durch den Verkauf nicht zu refinanzieren wären. Da das Format bei uns derzeit nur bei Kabel eins in der synchronisierten Fassung zu sehen ist, gibt es keine einfache und legale Möglichkeit es im englischen Original zu sehen. Ein ähnliches Schicksal hat auch die Serie «Malcolm Mittendrin», die ebenfalls aufgrund teurer Musikrechten über die Veröffentlichung der ersten Staffel in den USA nicht hinausgekommen ist

Auf der nächsten Seite: Welche Sitcom holte in den USA die höchsten Quoten?

Mit der Liebe zwischen Gerner und Katrin bei «GZSZ», Kosten für US-Serien und den erfolgreichsten Sitcoms aller Zeiten.

David: Welche Sitcom erzielte in den Vereinigten Staaten die historisch höchsten Einschaltquoten?

Christian Richter:
Die Antwort auf diese Frage ist wie immer wenn es um ältere Sendungen geht nicht einfach, weil im Laufe der Zeit die Ermittlungen der Einschaltquoten umgestellt wurden. Bis zum Jahr 2000 wurden die Reichweiten nur in Haushalten ermittelt, erst ab dem neuen Jahrtausend nach einzelnen Zuschauern. Daher liegen für ältere Formate lediglich Schätzungen für die tatsächlichen Einschaltquoten vor.

Geht man nach den Marktanteilen ist die Episode «Lucy goes to Hospital» der Serie «I Love Lucy» (CBS) die erfolgreichste Sitcomfolge aller Zeiten, denn am 19. Januar 1953 schalteten 71,7 Prozent aller Haushalte ein. Da die Verbreitung von Geräten aber noch nicht so groß war entsprach dies „nur“ rund 44 Millionen Haushalten. Die höchste Reichweite vor 2000 erzielte das Finale der Comedyserie «M*A*S*H» am 28. Februar 1983 (CBS) mit 50,15 Millionen Haushalten. Auf Platz zwei der erfolgreichsten Sitcoms folgt das Finale von «Cheers» (NBC) am 20. Mai 1993, das 42,36 Millionen Haushalte zum Einschalten bewegte.

Rechnet man diese Werte in absolute Zuschauerzahlen um, so ergeben sich folgende Zahlen: Das Ende von «M*A*S*H» sahen demnach 105,9 Millionen Amerikaner, während hingegen «Cheers» 80,4 Millionen Zuschauer hatte. Auf Platz drei folgt dann das Finale von «Seinfeld» (NBC) vom 14. Mai 1998 mit 76,3 Millionen Zuschauern. Die meistgesehene Sitcom nach dem aktuellen Messsystem ordnet sich auf Platz vier ein. Die letzte Ausgabe von «Friends» begeisterte am 6. Mai 2004 rund 52,5 Millionen Fans und war damit erfolgreicher als das Finale der «Bill Cosby Show» (44,4 Mio.), «Hör’ mal wer da hämmert» (35,5 Mio.), «Alle lieben Raymond» (32,9 Mio), «Golden Girls» (27,2 Mio.), «Frasier» (25,2 Mio.), «Harrys wundersames Strafgericht» (24,6 Mio.) und «Full House» (24,3 Mio.).

Nico: Sind die Ausstrahlungstermine von den ARD-Filmen «8 auf einen Streich» schon bekannt?

Christian Richter:
Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr haben auch 2009 die acht Landesrundfunkanstalten jeweils einen 60-minütigen Spielfilm eines Grimmschen Märchens umgesetzt. Die prominent besetzten Neuverfilmungen werden im Weihnachts- und Neujahrsprogramm des Ersten ausgestrahlt.

«Schneewittchen» am 25. Dezember 2009 um 14:45 Uhr
(vom BR, mit Sonja Kirchberger)

«Rapunzel» am 25. Dezember 2009 um 15:45 Uhr
(vom RBB, mit Piet Klocke)

«Der gestiefelte Kater» am 25. Dezember 2009 um 16:45 Uhr
(vom NDR, mit Tarrach)

«Dornröschen» am 26. Dezember 2009 um 14:45 Uhr
(vom SWR, mit Hannelore Elsner)

«Die Gänsemagd» am 26. Dezember 2009 um 15:45 Uhr
(vom HR, mit Henry Hübchen)

«Rumpelstilzchen» am 26. Dezember 2009 um 16:45 Uhr
(vom WDR, Robert Stadlober)

«Die Bremer Stadtmusikanten» am 02. Januar 2010 um 15:30 Uhr
(vom Radio Bremen, mit den Stimmen von Mario Adorf, Hannelore Elsner, Bastian Pastewka und Harald Schmidt)

«Die kluge Bauerntochter» am 02. Januar 2010 um 16:30 Uhr
(vom MDR, mit Anna Maria Mühe)

Nils: Bei Quotenmeter.de wird oft darüber geschrieben, dass die Quoten eines Filmes oder einer Serie unter bzw. über dem Senderschnitt liegen. Wie hoch sind denn die durchschnittlichen Marktanteile der größten deutschen Sender?

Christian Richter:
Eine aktuelle Übersicht der durchschnittlichen Marktanteile gibt es am Ende eines jeden Monats im „TV-Markt“ bei Quotenmeter.de zu lesen. Zusätzlich sind die Werte der vergangenen Saison aller am Messverfahren beteiligten Sender hier oder unter der Rubrik „Einschaltquoten“ und dann „Marktanteile“ aufgelistet.

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Die nächste Experten-Ausgabe erscheint am Montag, den 07. Dezember 2009.

30.11.2009 12:00 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/38754