Radio MA 2019/I: Ein Elch grüßt von der Pole Position

Während WDR2 verliert und somit die Spitzenposition abgibt, gehören Antenne Bayern und Hitradio FFH zu den Gewinnern der Erhebung. Auch bei Rockradios gibt es wieder Grund zur Freude.

MA Audio I 2019 Eckdaten

  • Als Konvergenzwährung für Radio und Online-Audio enthält die ma Audio neben den bisher in der ma Radio ausgewiesenen klassischen Radioangeboten auch Reichweiten für Online-Audio-Channels, Musik-Streamingdienste, User Generated Radios sowie für Online-Audio-Werbekombinationen und Konvergenzangebote.
  • Die ma Audio ist eine Verknüpfung dreier Studien: ma Radio, ma IP Audio und eine Online-Tagebuchstudie
  • Die ma Radio basiert auf einer repräsentativen Befragung von über 68.000 Personen der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren.
  • Die ma IP Audio erfasst per Logfile-basierter Messung gezielt die Nutzung von Online-Audio-Angeboten und Musik-Streaming-Diensten
  • Die Online-Tagebuchstudie liefert notwendige demografische und sonstige Informationen, um Sessions in Personenangaben umrechnen zu können.
  • Insgesamt werden 374 Angebote in der ma Audio 2019 abgebildet.
  • 98,8 Prozent aller Deutschsprachigen hat schon einmal ein Audio-Angebot konsumiert.
  • Die Verweildauer der Hörer stieg auf 249 Minuten pro Tag (Vorjahr: 247 Minuten).
  • Im Weitesten Hörerkreis (WHK) nutzen 93,7 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren ein klassisches Radio-Angebot. 95,2 Prozent verwenden in einem durchschnittlichen 4-Wochen-Zeitraum ein klassisches und/oder Online-Audio Angebot.
  • Bei der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen zählen 95,2 Prozent zum WHK. Eine Steigerung von 0,5 Prozent zum Vorjahr.
Es ist wieder Zeugnistag für die Radiomacher. Zwei Mal im Jahr werden die Radio-Einschaltquoten veröffentlicht. Und diesmal gab es eine Überraschung bei der Radio MA/I 2019. Es gibt in Deutschland einen neuen meistgehörten Sender. Nachdem die NRW-Kanäle des WDR eine auf allerhöchstem Niveau schwache MA hinlegen, übernimmt SWR3 das Ruder. Der Elch-Sender aus Baden-Württemberg musste zwar selbst Verluste in Höhe von 2,1 Prozent hinnehmen, liegt mit rund 1,07 Millionen Hörern in der durchschnittlichen Stunde nun aber an erster Stelle. Wieso glückte der Führungswechsel? Nicht zuletzt, weil der vorherige Pole-Position-Inhaber WDR2 schwächelte. Lag SWR3 im Sommer 2018 noch knapp hinter der Informations-Pop-Welle (60.000 Hörer Unterschied in der durchschnittlichen Stunde), kommt WDR2 jetzt auf noch 1,046 Millionen Hörer. Der Sender gibt rund fünf Prozent seiner Hörer ab.

Die Top drei werden von einem weiteren öffentlich-rechtlichen Rundfunkangebot vervollständigt. Es ist Radio Bayern1 aus dem Freistaat, das fast ohne Veränderung zur vorherigen Erhebung auf 1,018 Millionen Zuhörer werktags zwischen sechs und 18 Uhr kommt. Fast aber hätte es ein anderer Sender geschafft, sich Bronze zu sichern. Mit einem deutlichen Plus von 7,4 Prozent schiebt sich Antenne Bayern aus Ismaning in den „Club der Millionäre“. 1,017 Millionen Hörer wurden hier gemessen. Die Antenne ist somit der meistgehörte Privatsender des Landes.

Gab es im Sommer 2018 nur drei Sender mit über einer Million Hörern in der Durchschnittsstunde, sind es nun also wieder vier. Platz fünf im Top-10-Ranking geht an Bayern3. Der Sender verbessert sich um zwei Plätze, er gewinnt zudem rund 22.000 Hörer auf nun 835.000 hinzu. Ein echter Erfolg für den BR, dessen Popwelle so erfolgreich ist wie lange nicht. Gemeinsam mit Bayern1 erreicht der BR somit in der durchschnittlichen Stunde an die 1,9 Millionen Hörer. Dass sich Bayern3 auf Platz fünf vorarbeiten konnte, lag aber auch an der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz: Denn 1LIVE (vom WDR) gab über 40.000 Hörer ab.

Auf den weiteren Plätzen der Top10-Liste folgen, wie auch schon im Sommer 2018, nur noch zwei private Radioprogramme. Das beflügelte FFH (+19%) und ffn aus Niedersachsen (+2,9%).

Zu den größten Gewinnern der ersten MA dieses Jahres gehören neben FFH und Antenne Bayern auch hr3, das in Hessen eine gute Figur abgab. Eher weniger prickelnd verlief die Erhebung für WDR2 und auch für MDR Sachsen (-51.000 Hörer). Weitere erdrutschartige Verluste wurden nicht festgestellt.

Erhoben werden die Radiodaten durch Telefonumfragen, die in zwei großen Wellen stattfinden. Die erste Welle läuft in der Regel von Januar bis April, eine zweite Welle von September bis kurz vor Weihnachten. Jeder Radio MA liegen immer die zwei zurückliegenden Wellen zu Grunde. Die jetzt veröffentlichten Daten wurden also Anfang 2018 und im Herbst 2018 ermittelt. Gerade jetzt läuft schon die nächste Befragungswelle, die dann in die im Juli kommende Radio MA 2019 II einfließt.

Die Hörerzahlen im Überblick
Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen
Nordrhein-Westfalen
Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Bayern
Berlin, Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Nationale Sender

Nielsen I: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen:
Glückwunsch an ffn-Chef Jens Küffner. Er hatte zuletzt schon das Reichweitenplus von knapp 80.000 zu verantwortlichen und führt den Privatsender in noch größere Regionen. Die neue MA ermittelt für die Popwelle nun nochmal 19.000 Hörer mehr, also 439.000 in der durchschnittlichen Stunde. Der Abstand zum Mitbewerber Antenne Niedersachsen wird somit klar größer – die Antenne liegt mit einem Plus von zwei Prozent 316.000 Hörern in der durchschnittlichen Stunde. Mit Abstand und geringen Veränderungen folgt Radio 21 (116.000).

In Hamburg legt Radio Hamburg um rund 14 Prozent zu – verbessert sich von vormals 207.000 Hörern auf nun 236.000 und ist in der Hafenstadt klarer Marktführer. Ein Plus von 6,3 Prozent verbucht das junge Energy Hamburg (nun 34.000). Verluste auf hohem Niveau gibt es für die Nord-Popwelle NDR2, die 60.000 Hörer verliert und nun bei 809.000 Hörern landet. Das Programm bewegt sich schon seit geraumer Zeit immer auf diesem Level.

In Bremen gab es erstmals Werte für das noch junge Bremen Next: Der Sender steigt mit 27.000 Hörern ein, ein Achtungserfolg. Energy Bremen kommt dort auf 40.000 Hörer (eine Veränderung zur letzten Erhebung). In Schleswig-Holstein gewinnt R.SH rund fünf Prozent an Hörern hinzu und kommt nun auf 235.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde.

Nielsen II: Nordrhein-Westfalen:
Der Marktführer im einwohnerreichsten Bundesland bleibt weiterhin WDR 2. Standen nach der vorherigen Befragung noch 1,101 Millionen Hörer der Durchschnittsstunde auf dem Papier, musste der Informationssender zwar einen Verlust von 5,0 Prozent hinnehmen, blieb mit 1,046 Millionen Hörern aber klar an die Spitze. Der Ausrutscher in der Befragung Radio MA 2018/I, in der man unter die Millionen-Marke gerutscht war, bleibt somit nur eine Randnotiz und ist schon wieder vergessen.

Der Sender für die junge Generation, 1Live, verliert weiterhin an Zuhörern und musste ein Minus von 4,8 Prozent registrieren. Damit stehen 41.000 Hörer in einer durchschnittlichen Stunde weniger zu Buche. Somit verliert die junge öffentlich-rechtliche Station nun schon seit 2016 an Hörern und liegt weiterhin deutlich unter der Million. Vor zwei Jahren konnten noch 1,012 Hörer markiert werden.

Den größten relativen Hörerschwund musste 100‘5 Das Hitradio wegstecken. 17,5 Prozent weniger als zuletzt schalteten den Sender ein. In absoluten Zahlen bedeutet dies 7.000 Hörer weniger. Dies ist aber gar nicht so schlimm wie es klingt, denn bei der Radio MA Umfrage aus dem Sommer 2018 wurde ein ähnliches Plus von 17,6 Prozent markiert. Die Reichweite beträgt somit wieder vergleichbare 33.000 Hörer.

radio NRW, der Zusammenschluss einiger lokaler Stationen, blieb auf einem ähnlichen Niveau wie zuvor und kommt auf eine Reichweite in der durchschnittlichen Stunde von 1,603 Millionen. Das ist ein Verlust von 77.000 Hörern, was 4,6 Prozent entspricht. Dies ist allerdings bereits der zweite Negativtrend in Folge. Zur gleichen Zeit im Vorjahr standen noch 1,683 Millionen Hörer zu Buche.

Nielsen III: Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Riesiger Jubel beim Sender Radio FFH: Hatte der Sender bei der MA 2018 II nur sehr leichte Gewinne verbucht, steht jetzt ein Plus von fast unglaublichen 19 Prozent zu Buche. Aus vormals 437.000 Hörern machte der Sender jetzt 520.000 in der durchschnittlichen Stunde. Ähnlich wie auch in Bayern gehen die Gewinne aber nicht zulasten der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz. In ähnlichem Maße kann nämlich auch hr3 eine Position verbessern. Aus 297.000 Hörern wurden 340.000. Nice to know: Somit erzählt hr3 wieder das gleiche Ergebnis wie bei der MA Radio 2018 I. Auch hr1, die Oldie-Welle des Hessischen Rundfunks, wächst weiter. Die Hörerzahlen wurden um rund 10.000 ausgebaut und liegen nun bei rund 171.000 in der durchschnittlichen Stunde. Zu den Verlieren in Hessen gehören das junge planet radio (gehört zu FFH) – dort wird man die 7.000 Hörer weniger (nun 87.000 durchschnittlich) aber verkraften können.

Gefeiert wird auch bei Radio Bob! Mit einem Zugewinn von knapp 60.000 Hörern war das Rock-Radio zuletzt schon der Shooting-Star; und diesmal wurde noch etwas drauf gepackt. Erneut stiegen die Hörerzahlen um rund zehn Prozent, auf nun 199.000 in der durchschnittlichen Stunde.

Kaum Bewegung gibt es im Saarland: SR3 blieb komplett unverändert bei 80.000 Hörern, SR1 Europawelle legte leicht um 4,7 Prozent auf 67.000 Hörer zu. Mehr Action war da schon in Baden-Württemberg geboten, wo SWR 3 zwar weit führend ist, sich aber dahinter mehrere private Anbieter ordentlich kabbeln. SWR3 verlor leicht – aber auf ganz hohem Niveau. Mit einem Minus von 2,1 Prozent landet der Sender bei nun 1,072 Millionen Hörern in der Durchschnittsstunde. Im vergangenen Sommer hatte der Elch-Sender einen massiven Sprung gemacht (damals plus 130.000 Hörer) – somit ist es zu verschmerzen, dass man einen Teil davon nun wieder abgibt. Spannend ist alles dahinter: Radio Regenbogen bleibt mit knapp 300.000 Hörern erfolgreichster Privatradioanbieter, legt dabei leicht zu. Hitradio antenne1 verliert rund 40.000 Hörer und kommt auf 210.000, während Radio7 in diesem Bunde Dritter ist (156.000, +4,7%). Die neue Welle, mit Quotenboost im vergangenen Sommer, verliert diesmal rund 13.000 Prozent und kommt auf rund 46.000 Hörer. Einen wahren Sprung macht derweil Das neue Radio Seefunk (+66,7%) auf 35.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde.

Kaum Veränderungen gab es derweil bei RPR1 in Rheinland-Pfalz und beim Jugendprogramm BigFM.

Nielsen IV: Bayern
Mit seiner Aktion, VW-Bullies unter das Volk zu bringen, hat der private Radiosender Antenne Bayern im Freistaat gepunktet. Er legte in der neuen Erhebung deutlich zu und übersprang sogar wieder die Marke von einer Million Hörern in der durchschnittlichen Stunde. Ging es für die von Ina Tenz geführte Antenne bei der MA 2018 II noch um rund 50.000 Hörer bergab, wurden die Verluste nun mehr als wieder ausgeglichen. 70.000 Hörer wurden dazu gewonnen, jetzt stehen 1,017 Millionen Hörer montags bis freitags (6 bis 18 Uhr) zu Buche. Die Gewinne bei der Antenne gingen erstaunlicherweise nicht auf Kosten von Bayern 3 – dem direkten Mitbewerber. Die öffentlich-rechtliche Popwelle legte ebenfalls zu. Freute man sich zurückliegenden Sommer um ein Plus von rund 16.000 Hörern, wurden nun zusätzliche 22.000 gemessen: Bayern3 liegt somit bei 837.000 Hörern in der durchschnittlichen Stunde.

Fast unverändert bleibt Bayern1 – und mit einem hauchdünnen Vorsprung auch Marktführer im Freistaat. Der eher bei älteren Semestern punktende Sender kommt auf 1,018 Millionen Hörer – somit 10.000 mehr als die Antenne. Grundsätzlich blieb die Hörerzahl von Bayern1 nahezu unverändert. Bei so einem spannenden Rennen lohnt sich der genauere Blick auf die Zahlen. Natürlich liegt Antenne Bayern bei den für die Werbeindustrie wichtigen jungen Hörern klar vorne. Insgesamt ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das der Privatsender besonders am Morgen klar gewinnt. In der Sieben-Uhr-Stunde kommt Bayern1 mit seiner im Wechsel von Marcus Fahn oder Uwe Erdelt präsentierten Morning-Show nach Ausweisung auf rund 1,39 Millionen Hörer, Antenne Bayern mit Leiki und Indra auf rund 1,44 Millionen.

Jubeln darf auch weiterhin die Rock Antenne: Das Rock-Radio aus dem Hause Antenne Bayern legte erneut kräftig zu: Um zwölf Prozent auf nun 177.000 Hörer. Gegenüber den Zahlen vor genau einem Jahr ist dies nun ein Gewinn von rund 35.000 Hörern in der durchschnittlichen Stunde.

Unter den Lokalen ist Radio Galaxy mit einem Plus von 41,7 Prozent (auf nun 51.000 Hörer) der größte Gewinner. Sowohl die Münchner Stationen Charivari (jetzt 48.000) und Radio Gong (jetzt 68.000) veränderten sich kaum. Auch bei Radio Arabella (jetzt 68.000) hielten sich die Verluste sehr in Grenzen.

Nielsen V: Berlin/Brandenburg
Das Sendegebiet rund um die Hauptstadt ist hart umkämpft. An der Spitze steht nun schon die vierte Befragung in Folge Antenne Brandenburg und kommt auf eine Reichweite von 177.000 Hörern in einer durchschnittlichen Stunde. Das bedeutet ein minimales Minus von 2,7 Prozent gegenüber der vorherigen Befragung. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Verlust von 5.000 Hörern. Das Rennen um die Pole-Position war in diesem Jahr erneut knapp. Neuer Zweiter ist der Berliner Rundfunk 91.4, der auf einen Zuwachs von 14.000 Hörern blicken kann, ein Plus von starken 10,6 Prozent. Somit schalten den Privatsender 146.000 Hörer in einer durchschnittlichen Stunde ein.

Damit ist RTL 104.6 von der Spitzenposition verdrängt worden. Der Sender kommt auf 139.000 Hörer, 5.000 weniger als zuvor. Das bedeutet ein Minus von 3,5 Prozent. Der vergleichsweise schwache Wert aus dem Frühjahr 2018 von 111.000 Hörern ist damit aber wieder korrigiert. Ausruhen darf man sich aber dennoch nicht, denn radioeins vermeldet eine Steigerung von 11,7 Prozent, 11.000 Hörer mehr verfolgen das Programm. Damit kommt man beim öffentlich-rechtlichen Sender auf insgesamt 105.000 Hörer und liegt damit erstmals seit 2017 wieder über der 100.000-Marke. An dieser Hürde kratzt der Schlagersender radio B2, der auf 96.000 Hörer kommt, ein Plus von 11,6 Prozent.

Ebenfalls einen Sprung nach vorne mach 98.8 KISS FM. 8.000 Hörer mehr schalteten den Sender ein, ein Zuwachs von 14,8 Prozent. Damit stehen 62.000 Hörer in einer durchschnittlichen Stunde auf dem Zettel. Auch bei den kleineren Sendern gab es positive Nachrichten. Radio Cottbus verzeichnete eine Steigerung von 36,4 Prozent und darf in einer durchschnittlichen Stunde 15.000 Hörer begrüßen. Nicht ganz so groß, aber trotzdem ordentlich sah der Zuwachs bei Radio Paradiso aus. 14,3 Prozent, somit 4.000 Hörer mehr stehen hier auf dem Zettel, was nun einer Reichweite von 32.000 entspricht.


Der größte Verlierer ist der Sender Fritz, der ein Minus von 16,3 Prozent verdauen muss. 15.000 Hörer weniger als noch zuvor stehen zu Buche. Damit liegt die Station bei 77.000 Hörern in einer durchschnittlichen Stunde, ein ähnliches Niveau wurde zuletzt 2017 gemessen. Radio Teddy musste sogar einen noch größeren relativen Verlust hinnehmen, ein Minus von 22,6 Prozent. In absoluten Zahlen sind das 12.000 Hörer weniger. Die Reichweite in einer durchschnittlichen Stunde beträgt 41.000, was ebenfalls dem Stand von 2017 entspricht.

Nielsen VI/VII: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Im nordöstlichen Teil der Nation setzt NDR 2 den jahrelangen Erfolgszug fort. Mit 808.000 Hörern in der Durchschnittsstunde gibt der Sender ganz klar den Ton an. Insgesamt muss man einen minimalen Verlust von 0,9 Prozent hinnehmen. Schon seit langem hält sich NDR 2 sehr konstant über der 800-Tausend-Marke, allerdings ist zu erwähnen, dass die norddeutsche Radiostation natürlich gebietsübergreifend sendet. Schaut man sich den Osten speziell an, so steht mal wieder MDR Sachsen mit 357.000 Hörern in der Durchschnittsstunde ganz vorne. Doch trotz dieser hohen Reichweite muss der MDR in der neuen Marktanalyse einen Verlust von 12,5 Prozent hinnehmen, beim letzten Update ging es noch um 9,1 Prozent nach oben.

Größter Gewinner der MA 2019 I ist Hitradio RTL Sachsen. Die kleine Sendestation darf sich über ein Plus von 27,7 Prozent freuen, welches sich in zusätzlichen 18.000 Hörern in der Durchschnittsstunde zeigt. Auch bei Radio PSR klopft man sich sicher auf die Schultern, für die Sachsen geht es um 30.000 Zuhörer auf insgesamt 182.000 Interessierte in der Durchschnittsstunde nach oben. Damit verbessert sich der Sender um starke 19,7 Prozent, was gerade nach der fallenden Tendenz der letzten Jahre besonders erfreulich ist. Der MDR-Ableger in Thüringen verzeichnet mit 12,7 Prozent ebenfalls ein ordentliches Plus. Hier steigert sich die Durchschnittshörerschaft in der Stunde von 212.000 auf 239.000.

Sowohl MDR Sachsen-Anhalt als auch MDR Jump ergattern eine leichte Verbesserung im Vergleich zur letzten Analyse. Für Erstere geht es um 2,4 Prozent nach oben auf 211.000 Hörer, während der junge Ableger eine Steigerung von ordentlichen 4,9 Prozent auf 299.000 Hörer in der Durchschnittsstunde verzeichnet. Einen schmerzhaften Verlust muss hingegen radio TOP 40 in Kauf nehmen. Der sowieso schon sehr kleine Sender verliert 6.000 Hörer und landet nur noch bei 25.000 Hörern in der Durchschnittsstunde. Auch bei radio SAW verliert man etwas an Reichweite. Hier steht am Ende ein Minus von fünf Prozent zu Buche.

Nationale Sender:
Von ganz vorne grüßt bei den nationalen Sendern mal wieder Klassik Radio mit durchschnittlich 254.000 Hörern in der Stunde. Allerdings rutschten die Klassik-Liebhaber im Vergleich zur vergangenen Marktanalyse um 37.000 Interessierte nach unten, damit muss man einen Verlust von 12,7 Prozent in Kauf nehmen. Ähnlich sieht es auch für RTL Radio aus, für die es um 14,2 Prozent auf 109.000 Hörer in der Durchschnittsstunde nach unten geht.

Großer Gewinner des Updates ist hingegen Radio Schlagerparadies, die mit einem Zugewinn von 19.000 Hörern und somit 27,1 Prozent ein deutliches Ausrufezeichen setzen. Im Gegenzug bleibt für Jam FM und Radio Paloma alles beim Alten. Beide müssen minimale Verluste von 1,5 beziehungsweise 3,5 Prozent verkraften. Mit 67.000 und 110.000 Hörern in der Durchschnittsstunde stehen beide immer noch bestens da.

Als letztes mausert sich sunshine live noch auf durchschnittliche 94.000 Interessierte in der Stunde nach oben. Der nationale Sender verzeichnet ein Wachstum von 6,8 Prozent und kratzt so langsam an der 100-Tausender-Marke.
27.03.2019 11:20 Uhr  •  Manuel Weis, Niklas Spitz, Veit-Luca Roth und Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/108209