«Leben. Lieben. Leipzig» lief in Woche eins so schwach wie «Schwestern»

Seit einer Woche versucht sich RTL IIs dritte Städte-Soap daran, das 17-Uhr-Problem des Senders zu lösen. Doch auch die Leipziger haben Startschwierigkeiten. Dies und mehr aus der Welt der Soaps.

Der 17-Uhr-Sendeplatz stellt für RTL II ein leidiges Problem dar, das der Sender trotz verschiedenster Formate zuletzt einfach nicht gelöst bekam. Ganz im Gegensatz zu den weiter boomenden Soaps «Köln 50667» und «Berlin – Tag & Nacht» die am Vorabend regelmäßig die besten Quoten des Tages für RTL II einfahren, lahmen die Sendungen unmittelbar vor diesem bärenstarken Duo schon seit Längerem. Dann kam dem Grünwalder Privatsender eine Idee, die eigentlich ziemlich nahe lag: dem Quotenproblem um 17 Uhr am Werktag sollte mit einer dritten Städte-Soap entgegengekommen werden. Wieder übernahm filmpool die Produktion, wobei die Wahl der Stadt auf Leipzig fiel.

«Leben. Lieben. Leipzig» feierte also vergangene Woche seine Premiere, zunächst sogar in der Primetime, um zum Start noch mehr Menschen zu erreichen. Am 12. November schalteten 530.000 Menschen ein, darunter 420.000 Vertreter der Zielgruppe. So resultierte zum Debüt ein sehr mauer Marktanteil von 4,1 Prozent bei den Werberelevanten, der RTL II allerdings nicht übermäßig geschockt haben wird, da «Leben. Lieben. Leipzig» ohnehin künftig am deutlich weniger hart umkämpften Nachmittag eingesetzt werden soll. Zum Daytime-Einstand am Tag darauf lief es aber immer noch stark verbesserungswürdig für die Sachsen. 4,6 Prozent sprangen bei jungen Fernsehenden am Dienstag heraus. Die Zuschauerzahl sank dabei natürlich gegenüber der Primetime-Premiere am Vortag. «Leben. Lieben. Leipzig» blieben 290.000 Personen aller Altersklassen und 190.000 14- bis 49-Jährige.

Erneut 290.000 Interessenten schalteten am Mittwoch zur dritten Ausgabe ein, die allerdings mit 170.000 ein paar weniger junge Fernsehende zählte. Dies wirkte sich bereits stark auf die Quote aus, denn nur 3,8 Prozent hielten «Leben. Lieben. Leipzig» somit die Treue. Mit 3,9 Prozent lief es für die Donnerstags-Ausgabe am 15. November nicht deutlich besser. Dabei fiel die Zuschauerzahl bei Allen mit 260.000 auch noch auf den bis dahin niedrigsten Wert, das Gleiche galt mit 160.000 für junge Menschen. Auch ein versöhnlicher Wochenabschluss am 16. November blieb aus. 210.000 Personen verfolgten Ausgabe fünf von «Leben. Lieben. Leipzig» und bewirkten damit einen neuen Tiefpunkt. Quotentechnisch lief es mit 4,3 Prozent bei Jüngeren immerhin wieder etwas besser. 170.000 14- bis 49-Jährige sahen am Freitag zu.

Die Startwoche von «Leben. Lieben. Leipzig» wird RTL II damit kaum zufrieden stellen. Doch wie schlimm waren diese ersten fünf Folgen nun wirklich für die großen Pläne von RTL II mit dem Format? Hier bietet sich ein Vergleich mit den Sendungen an, die bereits zuvor vergeblich versucht hatten, den 17-Uhr-Sendeplatz zu revitalisieren. Die Primetime-Folge miteingerechnet generierte «Leben. Lieben. Leipzig» in Woche eins im Mittel 4,2 Prozent bei jungen Menschen. Das von «Leben. Lieben. Leipzig» beerbte «Krass Schule» holte beispielsweise im Rahmen seiner ersten fünfzehn Folgen ab Ende April gute 6,1 Prozent, zeigte sich zuletzt zwar wechselhaft, aber lief im Vergleich zu den anderen 17-Uhr-Sendungen RTL IIs noch am besten. Diese hießen davor «Schwestern – Volle Dosis Liebe», das ebenfalls auf mittlere 4,2 Prozent kam und deshalb abgesetzt wurde. Oder «Workout – Muskeln, Schweiß und Liebe», das mit mittleren 5,4 Prozent der Umworbenen noch viel Luft nach oben gelassen hatte. Die Startwoche sah also alles andere als gut für «Leben. Lieben. Leipzig», doch es ist davon auszugehen, dass RTL II geduldiger sein wird als bei manch anderen getesteten Formaten.

Was sonst noch war


Yvonne Bode zieht in den Berliner Kiez von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Sie ist der neueste Zugang bei der RTL-Vorabendsoap und wird von Gisa Zach verkörpert. Welche Geschichten Zuschauer von Yvonne zu erwarten haben, verschweigt RTL bislang, die Darstellerin selbst verrät zumindest: „Yvonne Bode muss man einfach lieben. Ich tue es auf jeden Fall schon jetzt. Und so viel ist sicher: Langweilig wird es mit Yvonne bestimmt nicht." Gisa Zach kennen womöglich Zuschauer noch, die auch «Unter Uns» schauen. Dort war sie einst als Lehrerin Ruth Ahrens zu sehen.

Außerdem wurde bekannt, wann «Rote Rosen»-Zuschauer mit der neuen Staffel der Nachmittags-Telenovela rechnen dürfen. Zum Jahresstart zeigt Das Erste gleich ab dem 2. Januar 2019 eine neue Staffel – und damit auch eine neue Hauptfigur mit Namen Hilli Pollmann. Damit hat sie in Folge 2801 ihren ersten Auftritt, in der die von Gerit Kling gespielte Figur ihre neue Wohnung im Lüneburger Rosenhaus bezieht.

Und so geht es weiter


Bei «Leben. Lieben. Leipzig» befindet sich Janette mitten im Gefühlschaos. Auf der einen Seite vermisst sie Rico sehr und würde am liebsten die Zeit zurückdrehen. Doch gleichzeitig verletzt es sie, dass Dennis die gemeinsame Nacht lediglich als flüchtige Nummer abtut. Als klar wird, dass Rico die Stadt verlassen wird, um endgültig mit ihr abzuschließen, bricht für Janette eine Welt zusammen. Weiß sie doch, dass sie ganz allein dafür verantwortlich ist, dass ihre Liebe gescheitert ist. Unterdessen hadert Rico mit seiner Entscheidung, Leipzig den Rücken zu kehren und Janette wirklich aufzugeben. Als er schließlich unvermittelt bei Janette auftaucht, ist diese überglücklich und schöpft neue Hoffnung…
20.11.2018 12:02 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/105313