Die neue Fitness-Soap ist bislang weit von einem Hit entfernt, aber zumindest beim jungen Publikum auch wahrlich kein Totalausfall. Für die Programmverantwortlichen ist sie damit ein schwieriger Fall.
Seit Jahren sucht RTL II nach dem richtigen Mittel, um in der Daytime endlich auch vor «Köln» und «Berlin» so richtig Fuß zu fassen. Noch bevor am 5. März die neue Soap «Schwestern - Volle Dosis Liebe» startet, bemüht man sich in «Workout - Muskeln, Schweiß und Liebe» an einem ebenso unverbrauchten wie skurril anmutenden Konzept: Zehn junge, attraktive Leistungssportler kämpfen auf Fuerteventura um eine Stelle als Personaltrainer und müssen dabei täglich unter anderem zwei Prüfungen bestehen - während nebenbei wieder irgendwas mit Liebe und Krawall vonstatten geht. Will sowas das Publikum sehen? Bei der betagteren Zuschauergruppe muss hierauf klar mit "Nein" geantwortet werden, doch die besonders wichtigen jungen Konsumenten sind sich ihrer Haltung bis dato noch nicht sicher.
Und Woche zwei? Gab auch nicht viel mehr Aufschluss über die Zukunftsaussichten der Sendung, denn nun befand man sich wieder im biederen Mittelmaß der ersten Tage: 0,35 bzw. 0,33 Millionen Menschen sahen am Montag und Dienstag zu, was ziemlich schlechten 2,2 sowie 2,0 Prozent aller Zuschauer ab drei Jahren entsprach, während bei den Umworbenen 6,0 bzw. 5,5 Prozent bei maximal 0,28 Millionen möglich waren. Am Mittwoch verbesserte sich das Format dann wieder temporär auf wirklich gute 7,3 Prozent des jungen Publikums, bevor dann am Donnerstag postwendend mit 3,8 Prozent der schwächste Wert überhaupt hinzunehmen war. Auch beim Gesamtpublikum wurden mit 0,22 Millionen sowie 1,4 Prozent neue Negativrekorde generiert.
Ein Problem aber hat «Workout» im Vergleich zum Vorgänger um 17 Uhr: Eine Woche weniger Sendezeit. Und ohne die Eindrücke aus den letzten fünf Folgen wäre die Flop-Tendenz von «Station B1» wohl deutlicher ausgefallen, denn erst hintenraus stabilisierte man sich auf ordentlichem Niveau. Und dann ist da ja auch noch das neue Projekt «Schwestern», das ab März drei Wochen lang angetestet werden soll (mehr Infos hier). Mit anderen Worten: In diesen Wochen und Monaten werkelt der Privatsender eifrig an seinem Aufgebot herum, ja wagt sich aller inhaltlichen Banalität zum Trotz zumindest an etwas neuartigere Settings - und ist damit schon fast wohltuend ambitioniert im Vergleich zu manch einem privaten Kollegen und Mitbewerber.