Nach einem nahezu unerträglichen Auftakt kommt mit «Wendy 2» nun der zweite Teil der beliebten Pferde-Mädchen-Reihe in die Kinos. Und siehe da: Der erfahrene Pferdefilm-Regisseur Hanno Olderdissen macht daraus direkt ein wirklich angenehmes Familienabenteuer.
Wendy (Jule Hermann) lebt seit einem Jahr glücklich mit ihren Eltern Heike (Jasmin Gerat) und Gunnar (Benjamin Sadler) auf Rosenborg. Aber die Lage ist ernst, denn der Reiterhof ihrer Oma Herta (Maren Kroymann) steht kurz vor der Pleite. Als Wendy von dem Jugendturnier erfährt, das von Ulrike (Nadeshda Brennicke), der Chefin des großen und modernen Reiterhofs St. Georg, ausgerichtet wird, ist sie sich sicher: Ein Sieg und die damit verbundene Geldprämie wären die Rettung für Rosenborg. Aber ihr Pferd Dixie ist und bleibt ein Zirkuspferd und will einfach nicht springen. Doch dann bringt Metzger Röttgers (Waldemar Kobus) das traumatisierte Turnierpferd Penny nach Rosenborg. Wendy erkennt sofort Pennys Potenzial und durchschaut zugleich das Problem: Penny hat Angst vorm Springen. Während sie voll damit beschäftigt ist, Penny zu helfen, fühlt sich Dixie zunehmend vernachlässigt. Wird es Wendy gelingen, die Freundschaft zu Dixie zu retten, Pennys Angst zu heilen und mit ihr das Turnier zu gewinnen?
Um einmal aus dem Nähkästchen zu plaudern: Die Verfasserin dieser Zeilen ist seit über zwei Jahrzehnten aktiv im Reitsport tätig und in dieser Zeit hing die Existenz eines Reitstalls, einer Familie, oder sogar das Schicksal eines Pferdes vom Turniersieg einer einzelnen Person ab. Im Pferdefilm-Subgenre ist das hingegen Usus und so dürfte der inhaltliche Verlauf von «Wendy 2» auch Niemanden überraschen, der in den vergangenen Jahren auch nur irgendeinen der diversen Genrevertreter gesehen hat. Auch hier steht nämlich ein alles entscheidendes Reitturnier im Mittelpunkt, um den Reiterhof Rosenborg, das geschundene Turnierpferd Penny und damit nicht zuletzt auch das Schicksal der Springreiterin Wendy Thorsteeg davon ab, ob das Paar schneller über die Hindernisse springt, als die zumeist sehr zickige Konkurrenz. Und so wirklich variieren tut Drehbuchautorin Caroline Hecht (schrieb auch schon das Skript zum ersten Teil) diese Prämisse auch nicht; im Gegenteil: In manch einer Situation fühlt man sich fast so, als säße man eher in einer Parodie auf die bekannten Formeln. Als Neuzugang Penny, ein Springpferd im Wert von 30.000 Euro, auch beim dritten Mal einen Sprung verweigert, fackelt die Trainerin nicht lange und überlässt sie mit den Worten „Die geht zum Abdecker!“ ihrem Schicksal. 
In «Nebel im August» sowie «Timm Thaler oder Das Verkaufte Lachen» waren wir von Jule Hermanns natürlicher Schauspielleistungen noch extrem angetan. Umso enttäuschender fiel ihre Performance im ersten «Wendy»-Film aus, die sie nun im Sequel allerdings vergessend macht. Gerade im Zusammenspiel mit den Pferden kommt sie deutlich mehr aus sich heraus und auch der Rest des Ensembles wirkt wie ausgewechselt und überzeugt mit einem authentischen Spiel und einer sympathischen Chemie untereinander – auch etwas, was wir in «Wendy – Der Film» nicht so recht ausmachen konnten. Vor allem Wendys schwer vor sich hin pubertierender, Hals über Kopf in die blonde Reiterin Vanessa (Henriette Morawe) verliebter Bruder Tom (Julius Hotz) erweist sich in seiner unbeholfenen Art als Szenendieb. 
Deutlich gelungener als der reiterliche Wettkampf ist da die ausgelassene Interaktion zwischen Wendy, ihrem Hengst Dixie und der Schimmelstute Penny. Es wird nicht nur zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, wie dieses Dreiergespann der kaputtgerittenen Stute wieder Vertrauen in den Menschen und ins Springen schenkt, es ist offenbar auch ein großes Anliegen Hanno Olderdissens, trotz der wunderschön-poetischen Bilder (Benjamin Dernbecher) von springenden Pferden und fliegenden Mähnen, den Appell an den Zuschauer nicht aus den Augen zu verlieren, das Pferd nicht als Sportgerät zu missbrauchen. Nahm der Regisseur in «Rock My Heart» noch den Galopprennsport ins Visier, ist es nun eben das Springreiten, das hier im Fokus steht – und zu dessen Zweck viele Reiter zu unlauteren Methoden greifen, um sich im Wettkampf Vorteile zu verschaffen.