Stefan Raabs fünf beste TV-Ideen

Am Freitag startet mit «Das Ding des Jahres» eine neue Show von Stefan Raab. Was waren seine besten Shows?

Der am 20. Oktober 1966 in Köln geborene Stefan Raab ist bereits seit zwei Jahren von den Bildschirmen verschwunden. Der Entertainer war einzigartig – er war genialer Unternehmer, Singer-Songwriter, Komponist und Moderator. Raab stand auf der großen Bühne, unter anderem durfte er das Kanzlerduell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück moderieren. Auch den «Eurovision Song Contest 2011» aus Düsseldorf gestaltete er und sein Team maßgeblich mit. Am Freitag kehrt zwar Stefan Raab nicht zurück, aber eine neue von ihm produzierte Sendung startet: ProSieben sucht «Das Ding des Jahres».

Anlässlich dieses Starts blicken wir auf fünf Shows von und mit Stefan Raab zurück:

#1 «Schlag den Raab»
Zwischen 2006 und 2015 trat Stefan Raab rund sechs bis sieben Mal im Jahr bei «Schlag den Raab» an. Die Sendung war sein Meisterwerk, weil sie gleich mehrere wichtige Faktoren vereinte. Raab, schon immer von den Zuschauern geliebt oder gehasst, stellte sich persönlich zu einem Körper- und Wissensduell. Körperlich hat das schon zwei Mal gezogen, denn seine zwei Duelle gegen Regina Halmich erreichten 7,64 (2001) sowie 7,74 Millionen Fernsehzuschauer (2006) und waren ein riesiger Erfolg. Selbst wenn Raab bei «Schlag den Raab» gewann, ging das Geld nicht flöten: Die Gewinnsumme stieg um weitere 500.000 Euro an, sodass ein Kandidat 3,5 Millionen mit nach Hause nehmen durfte. Übrigens: Die Anzahl der zu gewinnenden Autos erhöhte sich in gleichem Maße wie die Geld-Gewinnsumme.



#2 «TV total»
Das ursprüngliche «TV total» gehörte zu den erfolgreichsten Sendungen des Senders ProSieben. Wöchentlich gab es drei Kandidaten, die im Fernsehen besonders aufgefallen sind und den „Raab der Woche“ mit nach Hause nehmen konnten. Es folgten Aktionen wie „Raab in Gefahr“ oder „Raabigramm“, das der Entertainer unter anderem den Klitschko-Brüdern bei «Wetten, dass..?» vorsang. Raab komponierte den Maschendrahtzaun-Song und brachte damit den Country zurück in die Charts oder parodierte Songs, um einen „Calgonit“-Werbefigur in seine Sendung zu bringen.





In späteren Jahren nahm die Kreativität massiv ab: Bei «TV total» gab es inhaltliche Stagnation, denn Woche für Woche gab es die Rubriken „Blamieren oder Kassieren“, „Die TV total TV Tipps zum Wochenende“ und ähnliches. Nach jeder der Sommerpause kamen alle Bands vorbei, die dann beim «Bundesvision Song Contest» antraten. Ebenso obligatorisch waren die zeitweise mangelhaft vorbereiteten Interviews von Raab oder die Erstwähler-Checks, in der junge Menschen peinliche Antworten gaben. Als das Team im Jahr 2010 nach Oslo fuhr und 2014 nach New York City reiste, blühte Raab allerdings auf und die Sendungen waren inhaltlich großartig.



#3 «Unser Star für Oslo»
Stefan Raab gehört zu den erfolgreichsten Entertainern beim «Eurovision Song Contest». Seine Produktionen „Guildo hat euch lieb“ und „Wadde hadde dudde da“ schlugen sich im Vergleich zu vielen anderen deutschen Kandidaten gut und bekamen recht viele Punkte. Nachdem Deutschland im Jahr 2009 erneut mies abschnitt, arbeiten die ARD und ProSieben zusammen. «Unser Star für Oslo» war eine recht harmlose Castingshow, in der unter anderem Stefan Raab die Teilnehmer bewertete. Durch das Telefonvoting wurden die Teilnehmer ausgedünnt und schlussendlich Lena als Siegerin ermittelt. Das Besondere der Show war allerdings, dass diese sowohl bei ProSieben als auch im Ersten ausgestrahlt wurde. Das hatte unter anderem den Vorteil, dass dadurch auch jüngere Menschen an den Auswahlprozess beteiligt wurden.



#4 «Absolute Mehrheit
Es war zwar nicht die beste Show der Welt, aber mit «Absolute Mehrheit» versuchte Stefan Raab den ProSieben-Zuschauern die Politik näher zu bringen. Insgesamt gab es sechs Ausgaben, in der immer ein Gast einen hohen Geldbetrag gewinnen konnte. Dies wurde von der Politik scharf kritisiert, weshalb auch meist nur die zweite Garde der Politik zu Gast war. Mit Peter Limbourg (bis Folge drei) und Robin Alexander (ab der vierten Ausgabe) hatte man zwei Politik-Experten, die das Gespräch analysierten.



5# «WOK WM»
Die Wok-Weltmeisterschaft war der Beginn der ProSieben-Fun-Events, die Sport auf ungewöhnliche Weise zu ProSieben holen sollte. Das Original, die WOK-WM, war meist ein großer Erfolg für den Fernsehsender ProSieben. Jahr für Jahr traten mehrere Teams an, um mit dem Küchengerät Sieger auf einer Bob-Bahn zu werden. Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt, unter anderem war auch der damalige ProSiebenSat.1-Chef Urs Rohner mit von der Partie.



Ob das Publikum auch «Das Ding des Jahres» mögen? Formate aus dem Hause Raab TV und Brainpool waren allerdings bei ProSieben meist ein Erfolg. Der Sendestart ist Freitag, 9. Februar 2018, um 20.15 Uhr.
08.02.2018 15:00 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/98933