Bis Montag dieser Woche musste die AGF infolge der Datenpanne bei der Quotenerhebung immer mit Vorsicht zu genießende TV-Daten ausweisen. Inzwischen sind alle Werte einwandfrei nachgereicht. Abweichungen zu den bisherigen Ergebnissen gab es aber nur recht selten in größerem Rahmen.
Die schwere Panne bei der GfK, die für die AGF die TV-Quoten in Deutschland erhebt, ist endgültig behoben. Nach einer Woche komplett ohne TV-Daten im Januar hat das Unternehmen bis zuletzt zwar wieder Quoten und Reichweiten ermittelt und ausgewiesen, aber immer gebeten, die Daten mit leichter Vorsicht zu behandeln. Bis dato waren noch nicht alle Geräte wieder so einsatzbereit, dass man auf die gewohnte Anzahl an Testhaushalten kam. Inzwischen läuft das Panel wieder einwandfrei und sämtliche bisher wacklige Daten wurden im Nachhinein so aufbereitet, dass es zu keinerlei Unklarheit kommt.
Somit lässt sich inzwischen auch sagen, dass die in diesem Jahr gesunkenen Reichweiten von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» nicht der Messpanne geschuldet sind. Auch in den richtigen Werten hat das RTL-Dschungelcamp auf absolut hohem Niveau Zuschauer verloren. Allerdings war es durchaus die in Australien produzierte Sendung, die in den Nachberechnungen teils massiv zulegen konnte. So holte die Auftaktfolge nicht wie zunächst angenommen 6,49 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, sondern 6,74 Millionen. Auch an den weiteren Tagen schauten in der Regel rund 200.000 Leute mehr zu als zunächst gedacht. Nun auch fix ist, dass es in diesem Jahr nicht zwei Shows gab, die weniger als fünf Millionen Seher erreichten, sondern nur eine.
Ebenfalls Bestand haben die enorm hohen Werte des «Tatort» im Januar. Drei Episoden am Stück hatten über zehn Millionen Zuschauer: Die Ausgabe „Die Faust“ kam nun auf 10,62 Millionen Seher (vorher 10,54 Millionen), die Marktanteile bei allen sanken aber um 0,2 Punkte auf 28,7 Prozent. Somit sind die leichten Reichweitengewinne wohl der zeitversetzten Nutzung zuzuschreiben. Auch die beiden Folge-Ausgaben der Krimireihe schlugen sich ganz offiziell auf sehr hohem Niveau. Der Fall „Bausünden“ holte in der Tat mit genau 11,5 Millionen einen der besten Werte abseits der Münster-Ermittler, auch wenn die Reichweite um wenige tausend Zuschauer nach unten korrigiert wurde. Und die Ermittler aus Dresden erreichten mit „Deja-Vue“ in der Tat 10,69 Millionen Leute – 0,09 Millionen mehr als zunächst gedacht. Dieser Fall machte vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen einen Sprung um sechs Zehntel auf 25,1 Prozent.
ProSieben wurde mittwochs derweil nachträglich nicht zum großen Quotensieger ernannt: «Zoo» ist wirklich gefloppt. An den Messungen vom 17. und 31. Januar (4,3 und 3,6% in der Zielgruppe) hielten die Marktforscher sogar 1:1 fest. Da spielte es dann auch keine Rolle mehr, dass die US-Serie am ersten und am dritten Abend 0,4 und 0,3 Prozentpunkte dazugewann. Das Format holte schlicht zu niedrige Zuschauerzahlen. Im Gegenzug war «Der Bachelor» wirklich sehr erfolgreich. Die Kuppelshow von RTL, die diesmal Daniel Völz als Hauptdarsteller hat, steigerte sich bei seiner Premiere nachträglich um rund 70.000 auf nun 3,39 Millionen Zuseher. Der Marktanteil machte einen Sprung um fast einen Prozentpunkt auf 20,2 Prozent. Auch in Woche zwei steigerte sich die Produktion von Warner Bros auf ähnlichem Niveau – auf 17,6 Prozent. Vergangene Woche nun legte das Format ganz massiv zu. Von 20,8 Prozent ging es auf 21,9 Prozent nach oben – die Episode ist nun die Erfolgreichste seit fünf Jahren.